Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
den verspiegelten Helmvisieren würden sie nicht zu erkennen sein.
»Ich werde mich die ganze Zeit dicht bei der Bombe aufhalten. Die Helme bleiben auf. Wenn Sie sie abnehmen oder irgendwie um Hilfe bitten, drücke ich auf den Knopf. Haben Sie mich verstanden?«
»Wir haben Sie verstanden«, antwortete Tyler. »Wenn Sie drücken, töten Sie Tausende für nichts und wieder nichts. Und wenn Sie die Bombe im Weltraum zünden, ist sie genauso sinnlos.«
»Falsch! Sie wird endlich die Waagschalen zu Gunsten Russlands verschieben. Mit dieser einzigen Tat werde ich die Gleichung ändern, die die Weltkultur seit dem Ende des Kalten Krieges bestimmt. Bald wird Amerika wissen, was es heißt, ein Weltbürger zweiter Klasse zu sein.«
»Sie kennen mein Land schlecht. Wir erholen uns von dem Schlag, wie wir es schon immer getan haben.«
»Sie verstehen nichts von der Macht des Chaos. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, als die Sowjetunion unterging. Um ein Land aus dem Gleichgewicht zu bringen, bedarf es nur einer Kleinigkeit. Und dank der amerikanischen Rüstungsindustrie haben wir diese Kleinigkeit in der Hand. An dieser Ironie des Schicksals werde ich mich mein ganzes Leben lang erfreuen.«
»Wenn Ihre Leute verhaftet wurden, weiß die Polizei, dass Sie hier sind«, sagte Jess. »Man wird uns aufhalten, noch bevor wir am Raumflugzeug sind.«
»Und der Anruf des Flugdirektors, dass Lodestar und Skyward startbereit sind?«
»Vielleicht ein Trick, Sie aus dem Hangar zu locken.«
Wladimir wusste, dass sie recht haben konnte, aber was blieb ihm anderes übrig, als weiterzumachen und von seinem Sieg auszugehen?
»Im Interesse aller Menschen auf dem Flugplatz kann ich nur hoffen, dass Sie sich täuschen.«
Ein Klopfen an der Tür, gefolgt von dem Ruf: »Der Bus ist da!«
Wladimir setzte den Helm auf und befahl Tyler und Jess, ihre Helme ebenfalls anzulegen. Dimitri griff die schwere Tasche mit dem Ikarus-Fallschirmsystem, seinem eigenen normalen Fallschirm sowie mehrere Gummiseile. Wladimir nahm den Handwagen. Die Bombe steckte in einer schwarzen gepolsterten Reisetasche. Seine Hand hatte er durch ihren Reißverschluss gesteckt, sein Finger lag neben dem Knopf.
»Es wird auffallen, wenn Sie die Tasche mitnehmen«, sagte Tyler.
»Waldens und Arschans Filmausrüstung?«
Darauf wusste er keine Antwort.
Sie konnten es nicht sehen, aber Wladimir lachte unter seinem Helm.
Dimitri öffnete die Tür und führte Tyler und Jess nach draußen. Wladimir folgte mit dem Wagen. Die Bombe, darauf achtete er, lag immer zwischen Tyler und ihm selbst. Der Fahrer beäugte das Gepäck, verlor aber kein Wort darüber, sondern schloss die Tür und fuhr ab.
Eine riesige Menschenmenge hatte sich versammelt, um mitzuerleben, wie die Mannschaft einstieg. Diese Menschen würden ihren Enkeln viel erzählen können, dachte Wladimir, vorausgesetzt, sie saßen nicht gerade in einem Flugzeug oder Auto, wenn seine Bombe explodierte. Er lehnte sich zu Tyler und Jess hinüber.
»Denken Sie daran, winken, ja, aber keinerlei Zeichen. Kein Wort gegenüber dem Bodenpersonal. Ich höre mit.«
Als sie aus dem Bus ausstiegen, jubelte die Menge. Wladimir zeigte ihr den Daumen, und die Massen rasteten aus. Sie hatten keine Ahnung, dass er sie beleidigte. In Russland bedeutete die Geste »Du kannst mich mal«.
Tyler winkte und Jess machte zum Entzücken der Menge das Victoryzeichen mit beiden Händen. Nachdem sie noch ein paar Mal gewunken hatten, begleitete das Bodenpersonal sie zur offenen Luke des Skyward. Dimitri bewachte Tyler, als Wladimir einstieg und sich mit der Bombe helfen ließ. Danach waren Tyler und Jess an der Reihe. Dimitri schloss die Luke hinter sich. Die vier Motoren des Lodestar liefen bereits.
Im Inneren des Skyward war es durch die unzähligen dreieckigen Fenster des Rumpfes taghell. Die drei Reihen mit jeweils einem Sitz rechts und links vom Gang waren für die Schaulustigen deutlich von außen erkennbar. Der Pilot saß vorne in der Mitte. Da jedes Gramm Geld kostete und jeder Passagier zweihunderttausend Dollar einbrachte, war für einen Kopiloten kein Raum.
»Ganz nach hinten«, befahl Wladimir.
Während sie mit dem Rücken zu den Fenstern standen, gab Dimitri vor, etwas an ihren Raumanzügen zu korrigieren, fesselte jedoch in Wirklichkeit ihre Handgelenke. Sie mussten sich durch den Mittelgang getrennt nebeneinandersetzen. Ihre Arme schnallte er mit den Sicherheitsgurten fest. Als er fertig war, sicherte er die Bombe und
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