Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
ignorieren, nachdem Sie die Arche Noah und das Grab des Midas gefunden haben?«
Grant hob die Hand, als wollte er sich zu Wort melden. »Ich hätte da eine Frage, die vielleicht wichtig ist: Sie erwähnten vorhin, äh, eine Bombe?«
»Der Mann mit dem silbernen Haar, den Sie zu dem Transporter gehen sahen, ist ein gewisser Wladimir Koltschew. Nach unseren Informationen versucht er seit Monaten, landesweit Bergwerken Sprengstoff abzukaufen, anscheinend vergeblich. In dieser Woche hat er vierzig Tonnen ANFO aufgetrieben, die zu diesem Lager hier geliefert wurden. Wir glauben, das Zeug kommt heute zum Einsatz.«
Grant pfiff durch die Zähne.
»Hinterher dürfte Ayers Rock nicht mehr so schön glatt sein.«
»Wer ist der Mann?«, fragte Tyler.
»Ein russischer Staatsbürger, den meine Regierung sucht. Er arbeitet mit einem hochqualifizierten Team, das ihm ergeben ist. Jetzt habe ich eine Frage: Wieso sind Sie hier?«
»Wir sind Bürger, die sich Sorgen machen.«
»Sie sind noch nicht einmal australische Staatsbürger. In dieser Sache steckt das Potenzial zu einem internationalen Zwischenfall. Sie können wählen, entweder Sie kooperieren oder ich erschieße Sie und versuche mein Glück allein.«
Tyler räusperte sich. »Ein faires Angebot. Zwei Leute dieses Koltschew haben gestern eine Frau namens Fay Turia in Queenstown, Neuseeland, überfallen, ihr Haus in Brand gesteckt und versucht, sie umzubringen.«
»Mit Erfolg?«
Grant schüttelte den Kopf. »Die Angreifer liegen friedlich in der Leichenhalle.«
»Wissen Sie den Grund für den Überfall?«
»Keine Ahnung«, log Tyler eiskalt.
»Und warum sind Sie dann hier?«
»Wir haben einen Hinweis erhalten, dass einer der Männer in Alice Springs gesehen wurde«, erklärte Grant. »Wir wollten ein bisschen Schnüffler spielen und sind dabei an Ihre netten Leute geraten.«
»Haben Sie mit dem Mann gesprochen, bevor er starb?«
»Mrs Turia hat mit ihm gesprochen.« Er sah keinen Grund, ihren Namen zurückzuhalten, da er sowieso in den Nachrichten erwähnt worden war.
»Fiel der Name Ikarus? Oder das Datum 25. Juli?«
»Nicht dass wir wüssten. Was ist Ikarus?«
»Und Baja-Drogenkartell oder Wisconsin Ave?«
Tyler war verwirrt. Ein auf eigene Faust arbeitender russischer Spion ist bereit, für ein Relikt von Roswell einen Mord zu begehen, kauft so viel Sprengstoff, dass er ganz Zentralaustralien entvölkern könnte, und nun fragt die Agentin, die hinter ihm her ist, nach einer mexikanischen Drogenbande und einer Gestalt der griechischen Mythologie. Sofern er den heutigen Tag überlebte, würde er gern erfahren, was dahintersteckte. Er schüttelte den Kopf. »Noch nie davon gehört. Vielleicht wäre es hilfreich, die Zusammenhänge besser zu kennen.«
Nadja sah ihn starr an. »Sie müssen sich die Bombe ansehen, die er gebaut hat, und mir sagen, ob man sie entschärfen kann.«
»Warum rufen Sie nicht einfach die Polizei?«
»Wir haben einen Grundriss des Lagers und haben unseren Angriff entsprechend geplant, aber wir warten noch auf unseren Sprengmeister. Er kommt erst in fünf Stunden aus Singapur. Wir nehmen an, dass Koltschew vorher zuschlägt. Helfen Sie uns oder wollen Sie zusehen, wie er mitten in der Stadt eine Lastwagenbombe hochgehen lässt?«
»Im Klartext heißt das doch, Sie wollen sich mit unserer Hilfe den Ärger eines internationalen Zwischenfalls ersparen, den ein abtrünniger Agent auslösen will.«
»Ja oder nein?«
Tyler sah von Nadjas Pistole zu Grant.
»Was meinst du?«
Er wusste, dass Grant dasselbe dachte wie er. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, weil sie auf ihrer Abschussliste standen, sobald der Job erledigt war. Aber ihnen blieb keine Wahl. Wenn die gewaltige Bombe explodierte, würde in einem Umkreis von fünfhundert Metern sowieso niemand überleben. Und das schloss Jess und Fay mit ein.
Grant nickte und sagte todernst: »Ich kann mir nichts Tolleres vorstellen, als Ihnen zu helfen.«
»Dann ist ja alles bestens«, erwiderte sie, ohne auf seinen Sarkasmus einzugehen. »Wenn Sie sich vorzeitig verdrücken wollen, erschieße ich erst Sie und dann Ihre Freunde im Jeep.«
Unbeirrt durch ihrem festen Blick versicherte Tyler: »Wir bleiben, wo wir sind.« Zumindest für den Augenblick, fügte er in Gedanken hinzu.
»Ich warte, bis unser Mann aus dem Transporter steigt. Wenn er ins Gebäude geht, übernehmen ihn meine Leute auf der anderen Seite. Wir töten ihn aber erst, wenn wir sicher sein können, dass niemand die Bombe
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