Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
sie kann in Bunker und Fahrzeuge eindringen, selbst aus geringen Höhen, und sie hinterlässt keinen radioaktiven Niederschlag.«
»Sie ist also in der konventionellen Kriegsführung einsetzbar?«
»Es ist nicht an mir zu bestimmen, Dr. Locke, wo oder wie sie eingesetzt wird. Das müssen die Militärs und Politiker entscheiden.«
Grant grunzte.
»Sie haben vermutlich ein Problem damit, dass ich Waffen entwickele«, fauchte der Wissenschaftler.
»Nicht im Geringsten. Als ich noch bei den Rangers war, hätte ich wahrhaftig nichts dagegen gehabt, eine von diesen Schätzchen über einer Panzerdivision zu zünden, die ich angreifen sollte. Hätte mir das Leben erleichtert.«
Grants Erwiderung schien Dr. Kessler etwas zu beruhigen.
»Unseren ersten Test wollten wir auf dem Woomera-Gelände durchführen. Es liegt südlich von Pine Gap.«
»Warum in Australien?«
»Die Australier sind im Besitz von Material, ohne das die Bombe nicht funktioniert. Die Entwicklung der Waffe erfolgte gemeinsam.«
»Um welches Material dreht es sich?«
»Das brauchen Sie nicht zu wissen.«
Tyler war verwirrt.
»Wenn die Waffe gestohlen worden war, wozu sollte dann der als Bombe präparierte Lastzug dienen?«
»Ablenkungsmanöver«, erklärte Morgan. »Wäre der Lastzug hier durchs Tor gebrettert und hätte Pine Gap in die Luft gejagt, hätten die Ermittlungen vermutlich ergeben, dass die Waffe dabei zerstört worden ist.«
»Wie stark ist die Bombe?«
Kessler rieb sich die Lippen.
»Das hängt ganz vom Auslöser ab. Um die genauen Werte sollte es bei den geplanten Versuchen gehen. Ich schätze, dass eine Explosion in einer Höhe von zehntausend Metern jegliche Elektronik in einem Umkreis von fünfzig Kilometern schachmatt gesetzt hätte.«
Grant lehnte sich mit offenem Mund vor.
»Das ist ja eine Fläche von der Größe Washingtons.«
»Oder von Paris. Oder Peking. Zündete man Killswitch über einer Metropole, wären die Folgen katastrophal.«
»Nun verstehen Sie vielleicht, warum wir Ihre Hilfe brauchen«, sagte Vince. »Sie haben die Diebe gesehen und können sie für uns identifizieren.«
»Wie ging der Diebstahl vonstatten?«
»Das wissen wir noch nicht, aber alles deutet darauf hin, dass es auf dem Transport geschehen ist, auf der Strecke zwischen dem Flughafen und Pine Gap. Der Laster ist hier nicht angekommen. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun – mit den Morden in der Lagerhalle und dann auch noch mit der Explosion. Für eine Suche nach der gestohlenen Bombe bleiben da nur wenige Beamte übrig.«
»Und was ist mit einer Überwachung des Flughafens? Straßenblockaden?«
»Der Flughafen von Alice Springs ist winzig, wir überprüfen jeden Abflug. Straßensperren sind schwieriger. Die Polizei kann nicht jedes Fahrzeug anhalten und durchsuchen, ohne zu sagen, wonach sie fahndet.«
»Eine Fahndungsausschreibung, aus der hervorgeht, dass die Air Force etwas verloren hat, womit man Sydney oder Melbourne ausradieren könnte, bereitet gewisse Schwierigkeiten«, feixte Grant.
Vince nickte. »Die Presse würde im Nu Wind davon kriegen, und dann droht womöglich eine landesweite Panik.«
»Aber sie kann doch gar nicht gezündet werden«, protestierte Dr. Kessler. »Nicht ohne Auslöser.«
Morgan setzte sich genervt aufseufzend kerzengerade auf ihren Stuhl.
»Dr. Kessler, es ist wirklich allerhöchste Zeit, dass Sie uns erklären, wie Ihre Erfindung funktioniert. Und zwar bis ins Detail.«
Kessler stand auf und funkelte Morgan an.
»Ich wiederhole meinen Protest. Diese Leute hier haben …«
»Ich nehme Ihren Protest zur Kenntnis. Fahren Sie fort.«
Er sah so aus, als kochte er vor Wut, aber dann warf er resigniert die Hände in die Höhe, während er auf und ab tigerte. »Wissen Sie, was Hafnium ist?«
Tyler zögerte nicht mit der Antwort.
»Ein metallisches Element, nur beschränkt einsetzbar, aber wichtig bei der Ummantelung nuklearer Brennstäbe zur Steuerung der Kettenreaktion.«
Grant klopfte auf den Tisch.
»War da nicht einmal die Rede von einer Bombe, bei der ein Hafnium-Isomer eingesetzt wurde?«, fragte er. »Ich habe etwas darüber gelesen, liegt schon ein paar Jährchen zurück. Sie wurde ebenfalls im Auftrag des US -Verteidigungsministeriums entwickelt, man war sich aber nicht einig darüber, ob sie funktionierte.«
»Woher wissen Sie davon?«, fragte Dr. Kessler erstaunt.
»Na ja, Bomben sind sozusagen unser Gebiet. Es gehört dazu, auf dem Laufenden zu sein.«
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