Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
sah Fay an, aber die zuckte nur die Achseln.
»Und der Anfang?«
»Das ist interessant. Mir fiel als Erstes eine Variante von Rapa Nui ein.«
»Osterinsel?«, sagte Fay mit leuchtenden Augen.
»Es ist nur eine Vermutung. Tut mir leid, dass ich nicht wirklich helfen kann.«
»Keineswegs, Sie haben uns sehr geholfen. Vielen Dank«, erwiderte Jess. Sie verabschiedete sich und legte auf.
»Was ist wohl mit ›Zainobium‹ gemeint?«, fragte Fay, aber Jess hatte nicht die leiseste Ahnung.
Fay dachte einen Augenblick nach, dann rutschte sie aufgeregt auf ihrem Sitz herum.
»Vielleicht ist es ja der Heimatplanet des Außerirdischen!«
Sie holte die Holztafel aus ihrer Tasche und betrachtete sie mit neuen Augen.
»Essen wir erst einmal etwas.«
Jess wollte das Auto verlassen, aber Fay hielt sie zurück.
»Wohin willst du?«
»In das Restaurant dort drüben.«
»Aber wir müssen Tyler finden und ihm erzählen, was wir entdeckt haben.«
»Nana, du musst etwas essen.«
»Essen kann ich später. Seit fünf Jahren bin ich auf der Suche. Rapa Nui könnte das fehlende Stück des Puzzles sein!«
»Aber wie willst du eine Verbindung zwischen der Osterinsel, Roswell und den Scharrbildern herstellen?«
»Es gibt Anthropologen, die der Meinung sind, dass die Nasca von Südamerika nach Polynesien ausgewandert sind.«
Fay holte noch einmal die alte Holztafel hervor und strich ehrfürchtig über die eingeritzten Bilder.
»Der Mensch, der diese Karte gezeichnet hat, könnte ein Nachkomme jener Aussiedler gewesen sein. Wenn er Hinweise darauf hinterlassen hat, was der wahre Sinn der Linien und Scharrbilder ist, würde das bedeuten, dass auf der Osterinsel die Antwort auf ein altes Menschheitsrätsel zu finden ist.«
25. Kapitel
Seit einer Stunde waren Tyler und Grant damit beschäftigt, ihren Zuhörern zu erklären, welche Kette von Ereignissen sie nach Pine Gap geführt hatte. Sie ließen nichts aus, auch nicht die beiden rätselhaften Fragen, die ihnen die russische Agentin vor der Lagerhalle in Alice Springs gestellt hatte.
»Wissen Sie, was sie mit ›Ikarus‹ gemeint haben könnte?«, fragte Morgan.
Tyler kannte natürlich den kretischen Mythos von Dädalus, dem genialen Erbauer des Labyrinths, der mit Hilfe selbst konstruierter Flügel aus Federn und Wachs mit seinem Sohn Ikarus aus Kreta geflüchtet war. Unterwegs näherte sich Ikarus trotz der Warnung des Vaters dem Sonnenwagen, das Wachs schmolz, und er stürzte ins Meer.
»In meinen Ohren klang es nach einem Code. Vielleicht handelt es sich um einen russischen Spion.«
»Oder ein Geheimprojekt«, ergänzte Grant.
»Und was am 25. Juli stattfinden soll, wissen Sie auch nicht?«, fragte nun Vince.
Seine Augen hatten merklich gezuckt, als Tyler das Datum erwähnte. Offensichtlich hatte er einen wunden Punkt berührt.
»Keine Ahnung.«
»Und Wisconsin Ave oder das Baja-Kartell?«
Wieder schüttelte Tyler den Kopf.
»Vielleicht kämen wir weiter, wenn Sie uns etwas mehr über Killswitch mitteilten«, sagte er.
Dr. Kessler fuhr auf seinem Stuhl hoch.
»Das ist mein Projekt. Sein richtiger Name ist Lightfall. Den Spitznamen ›Killswitch‹ hat mein Labortechniker erfunden, und alle haben ihn aufgegriffen.«
Er bedauerte offensichtlich, dass er über sein Projekt sprechen musste.
»Ich wette, dass es sich dabei nicht um einen neuen Mixer handelt«, konnte sich Grant nicht verkneifen.
»Sie sind bescheuert«, kanzelte Morgan ihn ab. »Es handelt sich um ein Black Project der DARPA , es geht um die Entwicklung einer neuen Waffe.«
»Und was kann sie oder tut sie?«
»Dafür habe ich jetzt einfach keine Zeit«, entfuhr es Dr. Kessler. Er war aufgesprungen. Tyler konnte sich gut vorstellen, wie dem Mann zu Mute war. Immerhin war sein Lebenswerk gestohlen worden.
»Dr. Kessler«, pfiff Morgan ihn zurück, »es gibt im Augenblick nichts, was wichtiger wäre. Bitte nehmen Sie wieder Platz.«
Der Wissenschaftler schaute zu Boden und murmelte etwas, setzte sich aber hin. Er massierte sich die Schläfen, als hätte er Kopfschmerzen, und begann mit müder Stimme: »Sie wissen natürlich, was ein EMP ist.«
Tyler nickte. »Wenn eine H-Bombe in großer Höhe explodiert, gibt sie einen elektromagnetischen Puls ab, der alles, was einen Computerchip hat, verbrutzelt.«
»Killswitch ist eine Atombombe?«, fragte Grant.
»Nein, die Sache ist raffinierter«, antwortete Dr. Kessler. »Es kommt nicht zu einer thermonuklearen Reaktion, die Bombe gibt einen Puls ab,
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