Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Weil das Pulver eine bestimmte Strahlungsfrequenz hat, ist es auch durch Mauern und dünne Metallwände sichtbar.«
Grant wischte sich den Finger an seiner Kleidung ab, aber es geschah nichts weiter, als dass er einige Partikel darauf abgab. Der Rest blieb auf seinem Finger.
»Ist es ungefährlich?«
»Die FDA hat ihren Segen noch nicht gegeben, wenn es das ist, worum Sie sich Sorgen machen.«
»Ich mache mir keine Sorgen.«
Er wurde nur das Gefühl nicht los, dass die Staubteilchen ihn in die Finger stachen.
»Beobachten Sie nur weiter die Straße. Es kann durchaus sein, dass unser Mann die Verpackung der Bombe gar nicht berührt hat. Sie müssen feststellen, ob sich einer der Russen an dem Pflanzkübel zu schaffen macht.«
»Kapiert.«
Er legte das Nachtsichtgerät zur Seite und beobachtete die Straße mit dem Fernglas.
Nach fünf Minuten fragte er: »Haben Sie schon mal jemanden erschossen?«
»Ich dachte, Sie halten jetzt die Klappe.«
»Hab ich doch. Sie werden noch merken, dass fünf Minuten für mich eine lange Zeit sind.«
Morgan gab keine Antwort, aber er hörte ihren leisen Seufzer und lächelte.
31. Kapitel
Mit einem Becher heißen Kaffee in der Hand saß Jess in einen dicken Bademantel gehüllt auf dem Balkon und beobachtete das Glitzern der aufgehenden Sonne auf dem Pazifik. Sie trank langsam, das Koffein beruhigte ihren pochenden Kopf. Die Glasschiebetür öffnete sich. Fay trat mit weit ausgebreiteten Armen ans Geländer.
»Was für eine herrliche Aussicht. Du hast dich die ganze Nacht gedreht und gewälzt. Hast du überhaupt geschlafen?«
Jess unterdrückte ein Gähnen.
»Etwas. Wie fühlst du dich?«
»Ach, ein paar Magentabletten, und mir geht es wieder blendend.«
Fay setzte sich in den anderen Sessel. Sie sah eine Minute hinaus aufs Meer, dann fuhr sie vorsichtig fort. »Tyler ist derjenige, der dir damals entwischt ist?«
Jess nickte.
»Beinahe wäre ich gestern Abend bei Tyler geblieben.«
»Er ist an dir interessiert. Augen lügen nicht.«
»An der Leidenschaft hat es nie gelegen.«
»Was dann? Hat er dich hintergangen?«
»Tyler? Gütiger Himmel, nein. Er wäre der Letzte, der so etwas tut.«
»Was dann?«
»Ich war jung. Frisch an der Uni. Er wollte eine feste Beziehung, ich wollte etwas erleben. Vielleicht war es einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Tyler ist ein grundanständiger Mensch. Er verdient es, dass ich ihm reinen Wein einschenke.«
»Du merkst, wenn der Augenblick gekommen ist. Dann kannst du ihm von Andy erzählen. Folge einfach deinem Herzen.«
»Mein Herz sagt mir, dass ich damals einen großen Fehler gemacht habe. Ich weiß, dass man nichts bedauern soll, aber manchmal fällt es mir ganz schön schwer.«
»Menschen, die nichts bedauern, leiden an einer Persönlichkeitsstörung«, erwiderte ihre Großmutter.
Ihre Bemerkung überraschte Jess.
»Bedauerst du denn auch Dinge?«
»Mehr als ich zählen kann.«
»Zum Beispiel?«
»Dass ich geraucht habe. Aber wir waren in diesem Punkt einfach ahnungslos.«
Fay hielt ihrer Enkelin die Hand hin, und Jess nahm sie.
»Es gibt immer etwas zu bedauern, Jess. Mach nur nicht den Fehler, deshalb dein Leben nicht zu genießen.«
»Den Fehler werde ich nicht machen.«
Fay lächelte.
»Ich auch nicht.«
Jess stand auf.
»Wir haben heute eine Menge vor. Ich gehe mich duschen.«
Dreißig Minuten später klopfte es an die Tür. Fay öffnete, und Tyler trat ein. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er hatte sich nicht rasiert, aber Windjacke, T-Shirt und Jeans sahen nicht allzu verknittert aus.
Er nickte Jess zu, wandte sich aber auch an Fay.
»Die Jungs von der NSA haben einen Geländewagen aufgetrieben, in den wir alle hineinpassen. Sie sind in ein paar Minuten hier. Wir halten an der Eisenwarenhandlung und besorgen uns dort, was wir brauchen. Ich würde an eurer Stelle eine Jacke anziehen, es könnte kühl werden dort draußen.«
Fay entschuldigte sich und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Tyler und Jess schwiegen sich an, bis Jess die Initiative ergriff.
»Tyler, es tut mir leid wegen gestern Abend.«
»Keine Veranlassung. Ich muss etwas missverstanden haben.«
»Hast du nicht, und das weißt du auch.«
»Ich weiß, ich wollte nur die Atmosphäre etwas entspannen.«
»Ich hätte damals nicht Schluss machen sollen.«
»Jetzt machst du es noch schwieriger. Außerdem habe ich Schluss gemacht, nicht du. Aber um Haarspaltereien wollen wir uns jetzt nicht zanken.«
»Du hättest nicht
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