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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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behalten. Sie waren nun schon an die fünfzig Meter über Straßenniveau. Die Kugeln waren vielleicht nicht tödlich, ein Sturz wäre es gewiss.
    Sie erreichten den wuchtigen Steinpfeiler, das südliche Standbein der Brücke. Dort führte der Steg durch einen Tunnel. Auf der anderen Seite kreuzte er sich mit einem anderen Steg, und Grant sah, wie die Männer sich trennten. Der eine rannte geradeaus weiter zum nördlichen Brückenende, während der andere den Weg nach oben einschlug, der auf die andere Brückenseite führte. Als Grant und Morgan die Stelle erreicht hatten, wies sie mit dem Kinn auf den Mann, der zur Nordseite rannte.
    »Sie nehmen den dort. Passen Sie auf, dass er es nicht bis zum Ende der Brücke schafft, bevor die Polizei die Straße sperrt.«
    »Aber töten Sie ihn nicht«, setzte Grant hinzu.
    »Genau«, sagte sie, noch nicht einmal außer Atem.
    »Nichts leichter als das«, entgegnete Grant und fragte sich, wie er das bewerkstelligen sollte. Morgan rannte ohne ein weiteres Wort los.
    Gern ließ Morgan ihn nicht allein, aber sie sah keine andere Möglichkeit, jemand musste den zweiten Russen verfolgen. Bisher hatte er sich gut geschlagen, das Risiko war nicht allzu groß, dachte sie. Wenn sie jedoch ihren Mann nicht bald einholte, würde er womöglich im Labyrinth der Stahlträger verschwinden. Die Sydney Harbour Bridge hatte zwei Bögen, die sich von einem gemauerten Brückenpfeiler im Süden zu einem zweiten im Norden schwangen. Die Brücke verband den nördlichen Teil der Stadt mit dem Geschäftsviertel. Die acht Spuren für Autos und Lastwagen und die zwei Eisenbahntrassen waren befahren wie keine andere Strecke der Stadt. Wenn der Russe es zur Straßenebene der Brücke schaffte, standen ihm verschiedene Fluchtmöglichkeiten offen.
    Er rannte in Richtung der Treppe, über die die Klettertouristen abstiegen, wenn sie vom Hauptbogen kamen. Der letzte Abstieg lag Stunden zurück, niemand würde Morgan in die Quere kommen. Der Russe nahm immer zwei Stufen auf einmal. Die Treppe war steil wie eine Leiter und wurde alle fünf Meter von einer Plattform unterbrochen, von deren anderem Ende aus es weiter hinauf ging.
    Am Fuß der Treppe steckte Morgan ihre Pistole ins Halfter, dann stieg sie dem Russen nach. Sie sah, dass er den Fehler gemacht hatte, mit der Waffe in der Hand loszuklettern, was ihn so sehr behinderte, dass sie allmählich aufholte.
    Sie war eine Plattform unter ihm, als er schoss. Die Kugeln prallten vom Metall ab, dann war sein Magazin leer.
    Sie hatte ihn.
    Er schleuderte seine Pistole nach ihr und traf sie an der Schulter, aber sie ignorierte den heftigen Schmerz. Als er die Fahrbahnen erreichte, auf denen noch lebhafter Verkehr herrschte, hechtete sie nach vorn, um ihn an den Füßen festzuhalten. Er trat nach ihr, verfehlte sie aber um Millimeter und rannte weiter. Auf der nächsten Plattform würde sie ihm den Schuss verpassen können, der ihn außer Gefecht setzte. Dann hätte sie ihn endgültig.
    Auf Fahrbahnhöhe hatte man die Stufen auf einer Strecke von drei Metern mit Maschendraht umbaut, damit die Touristen sich nicht auf den Gehweg absetzten. Statt weiter nach oben zu klettern, griff der Russe nach dem oberen Rand dieses Drahtkäfigs, offenbar in der Absicht, auf den Gehsteig zu springen. Wenn sein Plan gelänge, könnte er sich mit einem Auto absetzen. Geistesgegenwärtig sprang sie hoch, nicht um ihn festzuhalten, sondern um ihn durch einen kräftigen Stoß gegen seine Schuhsohlen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er überschlug sich tatsächlich, fiel auf den Gehweg und rollte weiter auf die Eisenbahngleise. Morgan kletterte ein Stück weiter hinauf, zog die Pistole und zielte von oben auf ihn. Mit der freien Hand rief sie ihren Kontaktmann bei der Polizei an und meldete, am südlichen Brückenpfeiler könne man einen der Russen verhaften.
    Da richtete sich der Mann auf. Er öffnete den Mund, um zu schreien. Im selben Augenblick hörte sie das metallene Kreischen von Bremsen.
    Grant fragte sich, wohin zum Teufel der Idiot wollte, dem er nachsetzte. Sie rannten den Brückenbogen hinauf, und Grant musste zugeben, dass ihm langsam die Puste ausging. Der Typ war drahtig, athletischer gebaut als er, deshalb konnte Grant nur knapp mit ihm Schritt halten. Aus unerfindlichen Gründen war der Mann nicht über das Gittergehäuse auf die Fahrbahn gesprungen, sondern kletterte immer weiter, bis er sich den schrägen Steg entlangbewegte, nur durch ein beidseitiges dünnes Geländer

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