Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Leben gerettet. Ich habe deine Heldentaten in den Nachrichten verfolgt, auch wenn du der Presse aus dem Weg gegangen bist und dein Privatleben herausgehalten hast.«
»Grant ist scharf darauf, im Rampenlicht zu stehen, ich nicht.«
»Du hast also andere Beweggründe.«
»Nach Karens Tod habe ich gedacht, die Welt ist untergegangen. Und für mich war sie es auch. Aber seither habe ich gemerkt, dass ich nicht nur so tun will, als würde ich leben. Ich will etwas bewirken. Nicht damit mein Name in den Geschichtsbüchern steht, sondern weil es gut für mein Selbstwertgefühl ist.«
»Du handelst aus reiner Ichsucht, willst du sagen.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.
»Siehst du? Du hast mich erwischt«, erwiderte er. »Immer …«
Bevor Tyler seinen Satz beenden konnte, hupte es mehrfach, dann war das Knattern von Gewehrfeuer zu hören.
36. Kapitel
Bevor Wladimirs Privatjet auf der Osterinsel gelandet war, hatten seine Männer aus Sydney gemeldet, dass sie das Hotel verlassen würden, weil Kessler nicht gekommen war. Für ihn bedeutete die Nachricht, dass er keine andere Wahl hatte, als auf der Osterinsel nach Xenobium zu suchen. Anschließend hatte er nichts mehr von seinen Leuten gehört und ging davon aus, dass wieder etwas schiefgelaufen war.
Die C-17 verriet ihm gleich, dass die Amerikaner ihm zuvorgekommen waren. Die Reichweite ihrer Maschine war natürlich sehr viel größer als die seiner Gulfstream, die einen weiten Umweg hatte fliegen müssen, um aufzutanken. Er war sicher, dass man sein Flugzeug unter die Lupe nehmen würde, aber seine Kennung würde seine Gegner nur zu der Briefkastenfirma des Milliardärs auf den Bahamas führen, dem sie gehörte. Trotzdem hätte es vielleicht verdächtig gewirkt, wäre er nur mit einer Gruppe Männer ausgestiegen, deshalb hatte er in Sydney zwei Models angeheuert. Ein eventueller Beobachtungsposten in der C-17 würde seine beiden Leute Kiselow und Tschopiak und die zwei Girls für extravagante Touristen halten.
Tyler Locke hat also einen Vorsprung, dachte er. Einfach zu der Stelle zu gehen, die das Foto der Holztafel zeigte, kam nicht in Frage. Außerdem musste er unbedingt seinen Rückzug sichern, und das hieß, die Männer im Jet der Air Force mussten erledigt werden.
Statt sie direkt anzugreifen, entschied er sich für ein Täuschungsmanöver. Er befahl seinen Leuten Kiselow und Tschopiak, die Models im Hotel abzuladen und anschließend mit ihrem Mietwagen zu einer einsamen Stelle an der Küste zu fahren, von dort aus die Polizei anzurufen und einen Notfall vorzutäuschen.
Als ein Polizist eintraf, erschossen sie ihn und warfen ihn ins Meer. Dann stiegen sie in sein Polizeiauto und fuhren in aller Ruhe zu der C-17 auf dem Rollfeld, als planten sie einen Höflichkeitsbesuch. Ehe der Mann, der die Maschine bewachte, merkte, dass sie gar keine Polizisten waren, war er schon tot. Sie stürmten das Flugzeug und brachten die Besatzung samt dem Sicherheitsmann um. Niemand auf dem verschlafenen Flughafen bemerkte den Zwischenfall. Ungehindert stiegen Wladimir und Dimitri zu Tschopiak und Kiselow in den Polizeiwagen und machten sich auf den Weg.
Den Suzuki sahen sie schon von Ferne. Um keinen Argwohn zu wecken, näherten sie sich langsam. Sie machten drei Leute aus, eine Frau im Auto und zwei Männer mit Sturmgewehren, die sich gerade dem Steilufer näherten. Vermutlich sollten sie Tyler Locke beschützen. Die Frau drückte auf die Hupe, und die beiden Bewaffneten drehten sich um. Der Jüngere winkte dem Polizeiwagen zu und setzte sich in Trab, während der Ältere mit dem gelockten Haar am Rand der Klippe blieb. Als sie sich auf fünfundzwanzig Meter genähert hatten, hob Wladimir seine AK -47 und erschoss den Blonden, Tschopiak schickte den anderen über die Klippe. Keiner hatte auch nur sein Gewehr in Anschlag bringen können. Dimitri war inzwischen auf dem Weg zum Geländewagen, doch die Frau, die Wladimir als Fay Turia erkannte, war bereits aus dem Auto gesprungen und rannte zum Meer. Sie hatten sie gerade eingeholt, als Schüsse vom Rand der Klippe ertönten. Eine Kugel drang durch das hintere Fenster der Fahrerseite und tötete Tschopiak. Sie hatten den zweiten Mann anscheinend verfehlt oder nur verwundet, und er war auf einen Vorsprung gerollt. Kiselow erwiderte das Feuer, und der Schütze ging in Deckung.
»Behalte ihn im Visier«, befahl Wladimir. »Wenn er noch einmal seinen Kopf zeigt, erledige ihn.«
Er sprang aus dem Auto und ergriff Fay.
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