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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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Greys früherer Lebensgefährte Peter Ward der
Letzte ist, der ihn gesehen hat. Lass uns einen unserer Leute in London zu ihm
schicken und ihn befragen, noch heute Nacht.«
    »Einverstanden,
ich kümmere mich darum. Ist Astoni im Hotel?«
    »Ja, er hat
sich hier ein Zimmer genommen, obwohl er in der Stadt lebt. Er sagt, seine
Wohnung sei überschwemmt, aber das nehme ich ihm nicht ab. Ich werde versuchen,
etwas aus ihm herauszubringen. Für Verena ist er wie ein Vater. Ich muss
vorsichtig vorgehen.«
    »Verstehe.
Richte ihr meine Grüße aus. Ich rufe sofort in Berlin und London an.«
    Ogden
verließ sein Zimmer und klopfte bei Franz an. Der Agent öffnete sofort.
    »Halte dich
bereit«, sagte Ogden zu ihm. »Vielleicht brauche ich dich.«
    Franz
nickte. »Okay. Was ist los?«
    »Ziemlich
viel. Ich erkläre es dir später.«
    Ogden
verließ Franz und ging wieder hinunter in die Bar. Der alte Professor schien
sich von dem schlimmen Zwischenfall erholt zu haben und unterhielt sich
angeregt mit Sergej Tamarow.
    [77]  »Alles
in Ordnung?«, fragte Verena, als Ogden sich an den Tisch setzte.
    »Ja,
natürlich. Stuart lässt dich grüßen.«
    Der Kellner
kam, und Ogden bestellte einen Drambuie. Er bemerkte, dass Astoni in kleinen Schlucken
einen Kamillentee trank.
    »Fühlen Sie
sich besser, Herr Professor?«, fragte er ihn.
    »Sehr gut,
danke. Im Grunde ist es ein aufregendes Abenteuer ohne weitere Folgen gewesen.
Der Kerl muss ein Psychopath sein, das habe ich auch der Polizei erklärt. Wer
weiß, was in seinem Kopf vorgegangen ist.«
    »Evgenij
glaubt das nicht«, wandte Tamarow ein.
    Ogden
wollte gerade antworten, als man ein Handy läuten hörte. Astoni zögerte einen
Moment und sah sich um, er war nicht sicher, ob es wirklich sein Telefon war, das
klingelte. Schließlich steckte er eine Hand in die Tasche und holte das Handy
heraus.
    Er hatte
keine Ahnung, wer ihn um diese Zeit anrufen könnte, und spürte, dass er Angst
hatte. Doch dann hörte er die Stimme seiner Haushälterin.
    »Professore,
entschuldigen Sie, dass ich Sie um diese Zeit anrufe, aber es ist dringend.
Darf ich wissen, wo Sie sich aufhalten?«
    Seit seine
Frau gestorben war, kam Giovanna jeden Tag zu ihm, machte ihm die Wäsche und
hielt die Wohnung in Ordnung. Für Astoni gehörte sie zur Familie. Am Nachmittag
hatte er sich vorgenommen, sie anzurufen, um ihr zu sagen, er sei ein paar Tage
nicht in Turin, damit sie sich wegen seiner Abwesenheit keine Sorgen machte.
Aber er hatte es schließlich vor lauter Aufregung vergessen.
    [78]  »Ich bin
im Principi di Piemonte, mit Verena«, sagte Astoni und bemerkte zu spät, dass
er das nicht hätte verraten sollen. Ganz gewiss hatte er nicht das Zeug zum
Spion, ging ihm durch den Kopf. Wenn jemand sein Telefon abhörte, kannte er
jetzt seinen Aufenthaltsort.
    »Was ist
denn los?«, fragte er.
    »Ein Glück,
dass Sie in Turin sind, Professore! Der Verwalter hat mich angerufen. Sie
wissen doch, er hat meine Nummer, für alle Fälle…«
    »Ja,
natürlich. Was wollte er?«
    »Heute
Abend hat der Mieter im Stockwerk unter Ihnen verdächtige Geräusche gehört, die
aus Ihrer Wohnung kamen. Er hat versucht, Sie zu Hause anzurufen, doch Sie
waren nicht da. Und weil es ja in den letzten Monaten viele Einbrüche gab, hat
er die Polizei alarmiert. Danach hat er auch den Verwalter telefonisch benachrichtigt,
und der hat schließlich mich angerufen. Zusammen mit meinem Mann bin ich dann
zu Ihrer Wohnung gegangen.«
    Giovanna
unterbrach sich und schluchzte auf, sie weinte.
    »Um Himmels
willen, Giovanna«, brach es aus Astoni heraus. »So beruhigen Sie sich doch und
erzählen Sie weiter!«
    »Entschuldigen
Sie, ich bin so durcheinander. Wir sind mit der Polizei nach oben gegangen, die
Tür stand offen und… Oh, Professore, es tut mir so leid! Die Einbrecher haben
alles durchwühlt, es ist das reinste Chaos.«
    Astoni
holte tief Luft und versuchte seine Unruhe und Angst zu verdrängen, indem er
sich ein paar praktische Fragen stellte. Wieso hatte er das Handy nicht gehört?
Sicher, die Musik und das Durcheinander im Palavela hatten das [79]  Klingeln
übertönt, da er die Lautstärke normalerweise sehr niedrig einstellte, und im
Cambio, erinnerte er sich, hatte er das Handy im Mantel an der Garderobe
gelassen. Doch all diese Überlegungen konnten ihn nicht beruhigen, er bekam
keine Luft. Sie waren schon auf seinen Namen gekommen, und darüber musste man
sich nicht wundern nach allem, was ihm Richards Freund gesagt

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