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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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im
Palavela versucht, auch Sie zu töten.«
    »Aber
nein…«, wollte Astoni ihn unterbrechen.
    »Bitte
beharren Sie nicht auf dieser Geschichte mit dem Verrückten«, bat ihn Ogden.
»Dieser Mann war ein Profikiller, er hat auch auf mich geschossen, als ich ihn
verfolgte, und zwar mit echten Patronen. Es wäre jetzt besser, Sie würden mir
sagen, worum es geht, bevor es zu spät ist. Nur so können wir Sie schützen.«
    In diesem
Augenblick läutete Ogdens Handy. Es war Stuart.
    »Wo bist
du?«
    »Mit Astoni
zusammen in seiner Wohnung. Irgendjemand ist hier eingebrochen und hat etwas
gesucht.«
    »Darauf
kannst du wetten!«, stimmte Stuart ihm zu. »Russell, unser Mann in London, hat
gerade Peter Ward, den Freund von Lowelly Grey, aus dem Bett geholt. Er hat ihm
gut zugeredet und ihm eine beträchtliche Summe angeboten, die es ihm erlauben
würde, für eine Weile zu verschwinden, wenn er ihm im Gegenzug erzählte, was
vor und nach dem Tod seines Freundes geschehen sei. Nun, es scheint so, dass
Lowelly Grey ihm in der Nacht, als er getötet wurde, einen Umschlag übergeben
und ihn gebeten hat, diesen [86]  möglichst bald an Paolo Astoni zu schicken. Das
hat Peter am nächsten Vormittag getan, noch bevor er vom Tod seines Freundes
erfuhr. Doch das Interessanteste ist, dass Ward am Abend desselben Tages Besuch
von zwei gefährlichen Typen bekommen hat, die ihn, wäre seine Nachbarin nicht
dazwischengekommen, womöglich kaltgemacht hätten. Zufällig haben die beiden den
Beleg der Sendung nach Italien gefunden und sind gegangen, haben ihm aber
gedroht, ihn zu töten, wenn er irgendjemandem von ihrem Besuch erzählen sollte.
Doch das ist noch nicht alles. Ausgerechnet heute Abend, wenige Stunden, bevor
Russell bei ihm war, ist ein anderer mit einer Pistole bewaffneter Mann in
Wards Wohnung eingedrungen und hat ihn zum Reden genötigt. Peter Ward hat
ausgepackt. Der Typ ist dann gegangen, ohne ihm ein Haar zu krümmen. Als schließlich
Russell auftauchte und ihm Geld anbot, damit er verschwinden kann, bis die
Wogen sich geglättet haben, hat er sofort akzeptiert. Ich kann ihm keinen
Vorwurf machen, der Arme steht am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Russell,
der gute Samariter, hätte ihn fast noch zum Flughafen gebracht. Jedenfalls
wissen wir jetzt, dass es zwei Parteien gibt, die sich den mysteriösen
Gegenstand streitig machen.«
    »Ein
schönes Durcheinander«, kommentierte Ogden.
    »Kann man
sagen. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, ob die eine oder die andere
Partei sich des Umschlags bemächtigt hat – vielleicht heute Abend in Astonis
Wohnung –, was dieser Umschlag enthält und wer Astoni im Palavela eliminieren
wollte. Das ist nicht wenig. Peter Ward hat Russell eine Beschreibung der drei
Männer gegeben und gemeint, die ersten beiden hätten ihn bestimmt getötet, [87]  während
der Einzelgänger ihm weniger gefährlich schien.« Stuart seufzte. »Mir ist
bewusst, dass es schon sehr spät ist, der alte Herr ist bestimmt erschöpft,
doch wenn du ihn vor unserem morgigen Treffen mit Alimante zum Reden bringen
könntest, wäre das ideal.«
    »In
Ordnung, ich tue mein Möglichstes. Bis später.«
    Ogden
steckte gerade sein Handy zurück in die Tasche, als das Festnetztelefon
klingelte. Bevor er Astoni daran hindern konnte, sich zu melden, hatte dieser
schon abgenommen.
    »Hallo?
Hallo?« Da er keine Antwort erhielt, legte er den Hörer zurück.
    »Sie haben
aufgelegt.«
    »Sie hätten
nicht rangehen dürfen«, sagte Ogden verärgert und fand, dass der Augenblick
gekommen war, den Professor direkt mit der naheliegenden Frage zu
konfrontieren: »Professor Astoni, wo ist der Umschlag, den Peter Ward Ihnen
geschickt hat? Falls ihn die Einbrecher nicht schon an sich genommen haben…«
    Erschrocken
riss Astoni die Augen auf. »Mein Gott, dann sind Sie einer von denen!«, rief er
aus und sprang auf.
    »Beruhigen
Sie sich. Sie müssen mir vertrauen, wenn Sie wollen, dass wir Sie aus diesem
Schlamassel herausholen. Ich habe keine Ahnung, was der Umschlag enthält, doch
wegen dieses Päckchens ist Richard Lowelly Grey getötet worden und Sie beinahe
ebenso. Sagen Sie mir, ob es noch hier ist oder nicht.«
    Diese Frage
glaubte Ogden eigentlich selbst beantworten zu können. Als sie die Wohnung
betreten hatten, schien Astoni nicht darauf zu brennen nachzusehen, ob
irgendetwas fehlte. Im Gegenteil, er hatte sich recht gleichgültig [88]  gezeigt,
auch hinsichtlich des Durcheinanders, das die Eindringlinge

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