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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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die er alles wusste, weil er
sich seinerzeit ein Dossier über jeden besorgt hatte, der in Kontakt mit den
beiden Chefs des Dienstes stand.
    Nachdem die
Höflichkeiten ausgetauscht waren, wandte er sich Ogden zu. »Ich möchte Ihnen
jemanden vorstellen. Könnten Sie einen Moment an meinen Tisch kommen?«
    Ogden
entschuldigte sich bei den anderen, stand auf und folgte Alimante. Als sie an
seinem Tisch Platz genommen hatten, sagte dieser zu seinem jungen Begleiter:
»Gehst du mir bitte Zigaretten holen? Da ist ein Automat auf der Piazza.«
    Es war ein
Vorwand, und noch dazu ein ungeschickter, doch der junge Mann gehorchte mit
einem Lächeln. Als er gegangen war, wandte Alimante sich an Ogden.
    »Ich hätte
Sie in Kürze angerufen. Es gibt neue Entwicklungen, was den Tod von Lowelly
Grey angeht. Ich habe noch einmal mit Richards Schwester telefoniert, um mehr
zu erfahren, und das war gut so. Sie hat mir verraten, dass ihr Bruder am Tage
seines Todes irgendetwas von Sommer’s mitgenommen hat. An diesem Punkt drängt
sich der Gedanke auf, dass er deshalb getötet worden ist. Ich fürchte, er ist
ohne sein Wissen in etwas hineingeraten, dem er nicht gewachsen war. Die
Angelegenheit wird also komplizierter. Wir sehen uns morgen früh in meinem Büro
in der Stadt. Eine wirklich bedauerliche Sache«, schloss er und schüttelte den
Kopf.
    »Und ein
wirklich verrückter Tag heute«, sagte Ogden.
    »Wieso?«
    [74]  Ogden
erzählte ihm, was vorgefallen war, und am Ende blickte der Italiener ihn
ungläubig an.
    »Jemand
wollte Paolo Astoni töten? Und aus welchem Grund?«
    »Fragen Sie
mich das nicht. Da Sie beide seit vielen Jahren befreundet sind, ist der
Professor vielleicht zu Ihnen ehrlicher. Ich bin davon überzeugt, dass er weiß,
warum man ihn töten wollte. Doch ich habe der Polizei nicht gesagt, dass der
fragliche Mann auf mich geschossen hat und die Pistole folglich echt war.«
    »Das haben
Sie sehr gut gemacht. Wir müssen zuerst verstehen, was los ist. Paolo Astoni
ist kein Dummkopf, wenn er sich so verhält, wird er seine Gründe dafür haben.
Er kannte Lowelly Grey und ist, wie Richard es war, Mitglied der Londoner
Sherlock Holmes Society. Es muss einen Zusammenhang geben, wenn im Laufe
weniger Tage der eine ermordet und der andere Ziel eines Anschlags wird.«
    »Allerdings.
Doch Astoni scheint trotz allem, was heute Abend geschehen ist, nicht die
Absicht zu haben zuzugeben, dass man ihn töten wollte. Und das ist recht
seltsam.«
    »Falls
nicht der Grund für den Anschlag auf sein Leben tatsächlich in Zusammenhang mit
dem Tode von Lowelly Grey steht und er in irgendetwas verwickelt ist, von dem
wir nichts wissen. Wie auch immer: Dies ist nicht der richtige Ort, darüber zu
reden. Ich erwarte Sie und Stuart morgen Vormittag in meinem Büro. Bis dahin
dürfen Sie Astoni unter keinen Umständen aus den Augen lassen.«

[75]  11
    Die
ganze Gesellschaft war ins Principi di Piemonte weitergezogen. Astoni schlug
vor, noch etwas in der Bar zu trinken, bevor alle schlafen gehen würden. Im
Hotel wohnten viele der Sportler der Gala, einschließlich Korolenko und sein
Trainer. Das Hotel war anlässlich der Winterolympiade 2006 vollständig
renoviert worden und wurde seitdem von vielen Sportverbänden für ihre Athleten
gebucht.
    Auch für
Ogden, Stuart und Franz waren im Principi di Piemonte Zimmer reserviert worden.
Ogden bat Verena, Astoni und die anderen in die Bar zu begleiten, und versprach
bald nachzukommen. Er ging hinauf in sein Zimmer und ließ sich mit Stuart
verbinden.
    »Ich bin
gerade zurückgekommen. Ich habe Alimante im Cambio getroffen, nach der
Eislaufgala. Es gibt Neuigkeiten, er erwartet uns morgen Vormittag in seinem
Büro. Um den Abend ein wenig aufregender zu gestalten, hat irgendein Typ im
Palavela auf mich geschossen.«
    »Was?!«,
rief Stuart aus. »Und wer war das?«
    Ogden
berichtete von dem misslungenen Attentat auf Astoni und der ergebnislosen
Verfolgung des Schützen, des Weiteren auch über Alimantes Verdacht, zwischen
diesem Vorfall und der Ermordung Lowelly Greys könnte eine Verbindung bestehen.
    [76]  »Wir
sollten Berlin anrufen und das Kennzeichen des Wagens überprüfen lassen, mit
dem der Schütze geflohen ist«, fuhr Ogden fort. »Und da wir nun wissen, dass
Astoni und der Engländer sich kannten, sollten wir versuchen, mehr über ihre
Beziehung zu erfahren. An diesem Punkt wäre es interessant, Alimante
zuvorzukommen…«
    »Und zwar
wie?«
    »In den
Unterlagen steht, dass Lowelly

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