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Die rote Agenda

Die rote Agenda

Titel: Die rote Agenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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fliehen.
    [290]  Tamarow
versuchte noch einmal, Ogden zu erreichen. Endlich meldete er sich.
    »Der
Senator macht sich auf und davon.«
    »Ist uns
bekannt. Wir sind unterwegs zum Hotel, stecken aber im Verkehr fest«, sagte
Ogden.
    »Ich
schicke dir die Aufnahme seiner Gespräche von vorhin. Er flieht unter dem
Schutz der Italiener.«
    Ogden gab
Stuart ein Zeichen, worauf dieser das Notebook nahm und es einschaltete.
    »So, ich
habe dir alles geschickt. Aber jetzt muss ihn jemand aufhalten. Wie es
aussieht, bin nur ich hier«, sagte Tamarow ironisch.
    »Wir sind
in Kürze da«, sagte Ogden.
    »In Kürze
reicht nicht. Sein Freund vom italienischen Geheimdienst schickt ihm ein Auto
und eine Mannschaft, die über seine Sicherheit wacht. Man muss ihn vorher
schnappen.«
    »Und wenn
das nicht klappt, blockieren wir den italienischen Geheimdienst. Du weißt gut,
wer hinter der Operation steht«, sagte Ogden.
    »Na ja,
dann muss er sich aber beeilen. Es wäre besser, ich würde ihn mir schnappen und
in meinem Zimmer verstecken. In der Zwischenzeit könnte euer mächtiger Freund
die Italiener stoppen. Auf die Art wäre für euch alles einfacher.«
    »Lass es
sein, Sergej, misch dich nicht ein, du bist zu alt für solche Sachen.«
    »Was sagst
du? Ich kann dich nicht mehr hören, die Verbindung ist gestört… Hallo, hallo!«
Mit einem Lächeln legte der Russe auf.
    [291]  Wütend
klappte Ogden das Handy zu. »Dieser verrückte Tamarow will den Senator
entführen und in seinem Zimmer verstecken, damit der italienische Geheimdienst
ihn nicht übernimmt. Was zum Teufel macht Alimante? Ruf ihn an und sag ihm
Bescheid. Schick ihm die Aufnahme, die Tamarow gemacht hat, er wird schnell
herausfinden, wer dieser wichtige Mann ist, mit dem der Senator gesprochen hat.
Er muss es so regeln, dass uns die Italiener nicht dazwischenkommen.«
    »Bin schon
dabei«, sagte Stuart.

[292]  41
    Korolenko
stieg vor dem Hotel aus dem Taxi. Eine Gruppe hübscher Mädchen wartete mit
Autogrammwünschen auf ihn. Der russische Eiskunstläufer mochte es normalerweise
nicht, erkannt zu werden, doch an diesem Tag war er guter Laune, deshalb ließ
er den Ansturm geduldig über sich ergehen und gab ein Dutzend Autogramme.
    Als er es
schließlich schaffte, das Hotel zu betreten, fragte er an der Rezeption nach,
ob Tamarow auf seinem Zimmer sei, was bejaht wurde. Er fuhr nach oben, ging in
sein Zimmer, stellte die Päckchen mit seinen Einkäufen ab und versuchte Tamarow
über das Hoteltelefon anzurufen, erreichte ihn jedoch nicht.
    Seltsam,
dachte er. Sie würden sich bald zum Flughafen aufmachen müssen, also sollte
Sergej doch auf seinem Zimmer sein. Nachdem er das Handy des Trainers lange
hatte klingeln lassen, beschloss er nachzusehen, was los war.
    Auf dem
Gang hörte er aus einem der Zimmer ein dumpfes Geräusch, dann ging etwas zu
Bruch, vielleicht eine Vase oder eine Lampe.
    Ohne
besonders darauf zu achten, klopfte er am Zimmer des Trainers an, drückte dann
auf die Türklinke, und die Tür öffnete sich. Verwundert über diese
Nachlässigkeit trat er ein, doch das Zimmer war leer. Auch im Bad war niemand, [293]  und
die Koffer lagen noch offen auf dem Bett, als wäre ihr Eigentümer beim Packen
durch irgendetwas unterbrochen worden.
    Ratlos trat
er wieder auf den Gang, um zurückzugehen, als er aus dem Zimmer nebenan die
erregte Stimme des Trainers auf Russisch fluchen hörte. Er blieb stehen und
hielt ein Ohr an die Tür. Die Geräusche kamen tatsächlich von dort drinnen, und
Tamarow schien mit irgendjemandem zu kämpfen.
    Korolenko
verlor keine Zeit damit, Hilfe zu rufen, er rannte zurück in sein Zimmer, holte
einen Schlittschuh aus der Schlittschuhtasche, nahm die Kufenschoner ab und
schwenkte ihn wie eine Waffe, als er wieder hinausstürzte.
    Die Türen
des Hotels hatten altmodische Klinken, Korolenko drückte sie mit aller Kraft
nach unten, die Tür gab nach, und wegen der Heftigkeit, mit der er diese
Bewegung ausgeführt hatte, fiel er geradezu ins Zimmer hinein und verlor das
Gleichgewicht. Als er sich wieder aufrichtete, verschlug ihm das Bild, das sich
ihm bot, den Atem: Der Trainer lag auf dem Boden, über ihm ein vor Wut rasender
Kerl, der ihm ein Messer an die Kehle hielt.
    Korolenko
warf sich auf den Angreifer, doch dieser hatte ihn hereinkommen hören, drehte
sich ruckartig um, und holte zu einem Schlag aus, der wenige Zentimeter vor
seinem Gesicht niederging.
    Blind vor
Wut schlug Korolenko mit dem Schlittschuh zu und traf ihn

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