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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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und
sogleich zerschlitzt ihr ein lauter Schlag schmerzhaft die Tunika an der
Schulter. Vor Pein und Wut schreit sie auf.
    „Joan!“ Malcom starrt sie
bestürzt an, während er an seinen Fesseln zerrt. Mac Gennon hat erneut
ausgeholt und versucht, sie über der Brust zu treffen. Joan hält schützend den
Arm nach vorn und kann den Schlag abfangen. Die dünne Peitschenschnur wickelt
sich dabei um ihren Unterarm. Joan packt diese mit der Hand, während sie den
Arm ruckartig nach hinten weg zieht, so dass Mac Gennon der Griff aus der Hand
gerissen wird. Doch das scheint ihn gar nicht mehr zu interessieren. Verblüfft
kommt er einen Schritt auf sie zu. Er mustert sie. Dabei gilt sein Augenmerk
insbesondere ihrem Busen.
    Joan weicht langsam vor ihm
zurück.
    „Nannte er dich soeben Joan,
oder habe ich mich verhört“, fragt er triumphierend, wobei er zum Dolch an
seiner Seite greift.
    Joan tauscht mit Malcom
entsetzte Blicke. Ihr bleibt nur noch sein Schwert in ihrer Nähe. Sie zögert
nur einen Augenblick zu lange, schon ist Mac Gennon vor ihr und setzt ihr den
Dolch an die Kehle. Mit der Hand seines lädierten Armes löst er den Gürtel über
ihrer Tunika, um ihr auf die nackte Haut und das Tuch über ihrer Brust zu
fahren. Er stutzt und löst es, wickelt es ihr ungeduldig vom Leib und fühlt
derb über ihren weichen Busen. Unter seinem boshaften Auflachen weicht sie
weiter vor ihm zurück, doch er setzt ihr unverzüglich nach und drückt ihr den
Dolch schmerzhaft gegen den Hals.
    „Mach das nicht noch mal, sonst
steche ich dich gleich ab“, faucht er, besinnt sich dann jedoch und streicht
ihr über die Wange. „Wäre doch schade, wenn wir vorher nicht noch unseren Spaß
hätten, oder?“
    Sie stößt mit dem Rücken gegen
die Wand und wagt keine weitere Bewegung mehr. Mit gehässigem Grinsen greift
ihr Mac Gennon derb ins Haar und dreht sich mit ihr zu Malcom herum.
    „Ich hatte soeben eine
göttliche Eingebung, Farwick.“ Er lacht. „Es gibt DOCH einen Weg, dir etwas zu
nehmen.“
    Malcom steht wie versteinert.
Sein Blick wandert von Joan zu Mac Gennon. „Wenn du ihr nur ein Haar krümmst,
wirst du noch heute deinem Schöpfer gegenübertreten, feiger Bastard.“
    Mac Gennon lacht höhnend.
„Welch große Worte. ... Du siehst mich gut amüsiert.“ Er greift sich unter der
Tunika an die Bruech. „Habt ihr es hier getrieben? ... Du darfst zusehen, wie
man es einer Frau richtig besorgt, Farwick“, spottet er boshaft, wobei er Joan
in die Kniekehlen tritt, so dass sie nach unten sackt. „Ich fürchte nur, es
wird das letzte Mal für sie sein“, äußert er noch mit gespieltem Bedauern,
bevor er sie herum reißt und mit dem Rücken ins Stroh stößt. Den Dolch presst
er ihr schmerzhaft gegen die Kehle und blickt zu Tom, der sich gerade durch die
Tür verdrücken will. „Du bleibst!“
    Sein alter Kerkermeister wendet
sich mit zwischen die Schultern gezogenem Kopf zu ihm herum.
    „Nimm die Ratte und setz sie
ihm an!“
    Tom erstarrt in grausigem
Erschaudern.
    „Worauf wartest du“, zischt Mac
Gennon. „Sie soll jedoch nicht seine stinkigen Gedärme freilegen. Lass sie Blut
lecken und leg sie ihm vorm Schwanz an!“ Ein gehässiges Lächeln umspielt seinen
Mund, das Joan das Blut in den Adern stocken lässt, wenngleich ihr noch nicht
zur Gänze aufgeht, wie furchtbar diese neuartigen Greuel sein könnten, die sein
kranker Geist erdacht hat. Malcom indes ist aschfahl im Gesicht geworden und
sieht Tom bestürzt entgegen, der unschlüssig mitsamt der Ratte auf ihn zukommt.
    „Ich habe beschlossen, nicht
länger auf dein Lösegeld zu warten, Farwick. Du sollst einen langsamen und
grausamen Tod sterben, bei dem ich mir nicht die Finger beschmutze. ... Nun
mach schon Alter!“
    Tom reißt Malcom die zerfetzten
Kleider weiter auf, bis ein blutiger Striemen auf seinem Bauch frei liegt, und
öffnet den Käfig. Als er ihm diesen auf die Wunde setzt, versucht Malcom zur
sichtlichen Freude Mac Gennons verzweifelt, sich unter ihm hinweg zu winden.
Doch müht er sich umsonst, da ihn seine straffen Fesseln an nutzbringenden
Bewegungen hindern. Die auffallend magere Ratte zeigt ein offenkundiges
Interesse an seinem Blut und leckt zunächst eifrig an der Wunde, was ihn
entsetzt die Augen schließen lässt. Als sie ihn schließlich zum ersten Mal
beißt, zuckt er unwillkürlich zusammen. Dann beginnt sie, ihm in schneller
Folge ins Fleisch zu nagen, worauf Malcom ächzend an seinen Ketten zerrt, sich
wenig erfolgreich hin

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