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Die rote Farbe des Schnees

Die rote Farbe des Schnees

Titel: Die rote Farbe des Schnees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Holmy
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Sie spürt eine Hand auf ihrem Oberschenkel und blickt
erstaunt hinab. ... Direkt ins hämische Gesicht Percys. Noch bevor sie ihr
Pferd antreiben kann, hat er sie bereits leichthändig von diesem herunter
gezerrt.
    „Du willst dich aus dem Staube
machen? ... Ich fürchte, daraus wird nichts mehr.“
    Er tauscht mit einem seiner
Spießgesellen vergnügte Blicke und reißt sie am Arm hinters Pferd. Sein Kumpan
zückt genüsslich einen langen Dolch, während er vor sie kommt. Percy tritt ihr
in die Kniekehlen, dass sie zu Boden sackt und biegt ihr die Arme schmerzhaft
nach hinten auf den Rücken, damit ihr Bauch ungeschützt ist. Ihre Angstschreie
gehen im Gebrüll des Heeres unter. Sie glaubt, dass alles zu spät sei und
schließt die Augen in Erwartung der scharfen, kalten Klinge, die ihr jeden
Moment schmerzhaft in die Eingeweide dringen wird. Doch nichts dergleichen
geschieht. Als Percy hinter ihr plötzlich die Luft scharf einzieht und von ihr
wie durch ein Wunder ablässt, öffnet sie erstaunt die Augen. Der Kerl mit dem
Dolch liegt enthauptet zu ihren Füßen. Steven steht neben ihm mit
bluttriefender Streitaxt.
    Ein erstickter Schrei in ihrem
Rücken lässt sie herumfahren. Percy liegt am Boden. Gerold hat ihm die
Schwertspitze auf die Kehle gesetzt. Phil und Nigel neben ihm stehen wie zum
Sprung bereit.
    Malcom hat sich bedrohlich zu
Percys Füßen aufgebaut. „Wo ist Thornsby, du Ratte!“
    Als ihr aufgeht, dass Malcoms
Frage niemand Geringerem als ihrem VATER gilt, schlägt Joan das Herz plötzlich
bis zum Hals.
    Percy ringt sich ein wenig
überzeugendes Lachen ab. „Sie forderten doch tatsächlich ein Lösegeld von mir.
Ist das nicht ein Spaß?“
    „Wo ist er“, fragt Malcom
unbeirrt, erntet jedoch Percys spöttisches Grinsen.
    „Warum sollte ich es dir
verraten“, fragt dieser herablassend zurück.
    „Weil ein Sterbender wohl immer
die Wahrheit sagt“, mutmaßt Malcom gelassen, so dass Percy das Grinsen vergeht.
    „Das wagst du nicht“, zischt
er.
    „Ich habe nichts mehr zu
verlieren“, erwidert Malcom eisig. Mit unbewegter Miene hebt er das Schwert,
fährt ihm langsam mit der Spitze von der Kehle bis über den Bauch und verharrt
dann an seinem Schritt.
    Percy schluckt, so dass sich
sein Adamsapfel nach oben bewegt und wieder senkt.
    „Also?“ Malcoms entschlossenes
Gesicht lässt keinen Zweifel an seinem Vorhaben. Er legt eine Hand über den
Schwertknauf, bereit, um zuzustoßen.
    Percy ist aschfahl geworden.
„Ich weiß nicht“, stammelt er hastig und versucht, sich nervös hoch zu stemmen.
Gerold weiß dies zu verhindern, indem er ihm das Schwert gegen den Kehlkopf
drückt, so dass ein kleines Blutrinnsal an seinem Hals zur Seite ins Gras
läuft. „Sie verschleppten ihn noch einmal“. Nackte Angst lässt seine Stimme
vibrieren. Offenbar hat ihn der Mut verlassen. „Ich weiß nicht, wohin.“
    Joan denkt, dass er die
Wahrheit sagt.
    „Bedauerlich“, erwidert Malcom
kühl. „Machen wir es kurz, aber weniger schmerzlos. ... Das hier ist für Sibyll
und meine Tochter, du Ausgeburt der Hölle!“ Als er ihm das Schwert zwischen die
Beine rammt, schreit Percy wie ein angestochenes Schwein in den höchsten Tönen
und windet sich dabei wie ein Wurm.
    Joan weicht erschrocken von ihm
ab. Nie hätte sie geglaubt, dass Malcom Ernst machen würde und starrt diesem
entsetzt ins Gesicht. Es deucht sie, er würde sich gar an Percys Schreien
weiden. Diese werden vom Rufen des Heeres geschluckt, in welches nun Bewegung
gekommen ist.
    Die Männer blicken sich
beunruhigt um.
    Malcom reißt Gras zu seinen
Füßen aus und stopft damit Percy den Mund, so dass dieser würgt. „Ich sollte
Gleiches mit Gleichem vergelten und dich ebenso leiden lassen“, ruft er bewegt.
    Percys erstickte Schreie
verursachen Joan einen eiskalten Schauer. Nun erst verinnerlicht sie wahrhaft,
dass er Malcoms Familie etwas Entsetzliches angetan haben muss. Und auch, dass
man äußerst schlecht beraten ist, sich Malcom zum Feind zu machen.
    „Doch ich will mich nicht auf
eine Stufe mit deinesgleichen stellen“, fährt Malcom grimmig fort. Selbst er
scheint das erbärmliche Geschrei nicht länger ertragen zu können, da er ihm
kurzerhand die Spitze seines Schwertes auf die linke Brust setzt. „Fahr zur
Hölle, du Bastard“, ruft er und stößt Percy das Schwert ins Herz. Dessen Kopf
kippt daraufhin schlaff zur Seite, seine Schreie sind für immer verstummt.
    Malcom reißt das Schwert aus
Percys Körper, woraufhin ein

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