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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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in diesem Einkaufszentrum sterben oder zurück ins Gefängnis wandern, und beide Varianten waren Endicotts Meinung nach ganz und gar nicht ausgezeichnet.
    Er war äußerst unzufrieden.
    Er saß eine Weile da und ging die verschiedenen Möglichkeiten und Vorgehensweisen durch.
    Dann rief er Warren Smoles an.
    Dreißig Meter weiter hing Edgar Luckinbaugh hinter dem Lenkrad seines schlammbraunen Ford-Windstar-Vans, trank starken schwarzen Kaffee aus einer Thermoskanne und stellte sie neben sich auf die Ablage. Auf dem Beifahrersitz lagen eine Schachtel Donuts, ein Abhörgerät für den Polizeifunk, ein Handy, das gerade aufgeladen wurde, und ein leerer Vier-Liter-Milchkanister, der sicher nicht leer bleiben würde, falls er noch mehr Kaffee trank.
    Sich krankschreiben zu lassen war nicht einfach gewesen, und als er es geschafft hatte, musste er sich das unauffälligste Auto leihen, dass ihm einfiel, und war in dieser Schrottkarre von einem Windstar gelandet, die seiner Tante Vi gehörte, die zu alt und inkontinent war, um noch woandershin zu fahren als zur Hölle.
    Zum Glück hatte Vi einen Narren an Edgar gefressen, weil er ihr Makronen, Whiskey und Mentholzigaretten mitbrachte, was sie ihrem Arzt zufolge umbringen würde, nur dass dieser Tod noch nicht eingetreten war, also scheiß auf den Arzt, und erlaubte Edgar nur zu gern, den Van für nur zwanzig Dollar pro Tag von ihr zu mieten, zahlbar für eine Woche im Voraus, der alte Geier.
    Edgar hatte keine Ahnung, dass der alte Geier stinkreich war, auf bescheidene Weise, und seine zweiwöchentlichen Lieferungen von Mentholzigaretten und Jamesons und Makronen ihm in ihrem Testament einen bevorzugten Platz gesichert hatten, was ihm, wenn er überlebt hätte, über 50   000   Dollar beschert hätte.
    Im Augenblick parkte Edgar nach beträchtlichen Anstrengungen jedenfalls ein paar Meter hinter Endicotts schwarzem Cadillac in der Nähe der Galleria und lauschte dem Hin und Her auf dem Polizeifunk. Genau wie Endicott, da war Edgar sich sicher.
    Er war dabei gewesen, als Endicott in der Nähe eines hübschen Holzrahmen-Ranchhauses an der Bougainville Terrace 237 in Südwest-Niceville sein persönliches Überwachungszentrum aus zwei Autos eingerichtet hatte.
    Eine schnelle Überprüfung hatte ergeben, dass dieses Ranchhaus einem Securicom-Angestellten namens Andrew Chu gehörte, auch als Andy bekannt. Eine Information, die er an Sergeant Cokers Nachrichtenzentrum weitergegeben hatte, sobald er sich sicher war, dass Harvill Endicott sich darauf eingerichtet hatte, Andy Chus Haus die ganze Nacht über zu observieren.
    Er hatte seine Nachricht auf einem Voice-Mail-Server hinterlassen, dessen Benutzer nicht zurückzuverfolgen waren, und hatte kurz darauf von der gleichen Nummer eine kurze SMS erhalten: habe verstanden mike foxtrot , wobei mike foxtrot für Mission fortsetzen stand. Edgar hatte keinen blassen Schimmer, was hier lief, und wollte daran auch nichts ändern.
    Als Profi befriedigte es ihn, dass er Staff Sergeant Coker zu Recht auf Harvill Endicott als Person von besonderem Interesse hingewiesen hatte. Offenbar hatte Mr   Endicott großes Interesse am Verbleib von Byron Deitz, da er Deitz und Chu den ganzen Weg von Chus Haus bis zu diesem Einkaufszentrum gefolgt war, wo die Situation für alle Beteiligten aus dem Ruder zu laufen schien.
    Edgar Luckinbaugh interessierte sich für diese Situation rein gar nicht, weil zu viel Wissen gefährlich war und man damit regelmäßig auf der Anklagebank landete.
    Wenn einem nicht noch Schlimmeres zustieß.
    Also nahm er sich noch einen Donut aus der Schachtel – mit Honigglasur, seine Lieblingssorte – und mampfte ihn weg, völlig zufrieden mit der Tatsache, dass er ein einfacher Mann war, der eine einfache Aufgabe erledigte, und zwar gut.

Die Spur der Tränen
    Eufaula hob ab, als Kate aus dem Geländewagen anrief.
    »Nein, Miss Kate. Die Jungs sind nicht hier. Ich bin um zwei gekommen und sie haben sich nicht gemeldet.«
    Eufaula warf einen Blick auf die Küchenuhr und verzog das Gesicht.
    »Dabei müssten sie schon hier sein, oder? Soll ich rausgehen und nachsehen, ob sie die North Gwinnett raufkommen und trödeln wie immer?«
    »Ach Eufaula, das wäre nett.«
    »Kein Problem. Ich nehme mein Handy mit und rufe an, falls ich sie finde. Soll ich den ganzen Weg bis zur Regiopolis absuchen?«
    »Nein, meine Liebe, vielen Dank. Wir haben schon angerufen, dort sind sie auch nicht. Die Mitarbeiter haben alles abgesucht, aber sie

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