Die Rückkehr der Karavellen - Roman
der Nixen betört Geister mit Dreispitz befehligten, bot ihm die Reste seines Henkelmannes mit dem Abendessen, oder besser gesagt, mit Fett vermischte Kartoffeln, Bananenblütenstiele und am Aluminium des Bodens klebende Hähnchenknochen an, das Essen eines Seemanns an Land von der Ehefrau auf einem vom Rotz der Kinder verglasten Balkon in Beato gekocht. Die Galeonen hangelten sich aus freien Stücken mit gerupften Segeln im Morgen
den Fischkutteröltejo hinauf, ihr eigenes Elend, einen neugeschlüpften Pinguin von der Magalhães-Straße in einem Kompottglas und Kisten voller Aschenbecher made in Hong Kong von Sacavem zum Palast zu bringen. Hier und da wurden, um das Volk milde zu stimmen, Ketzer auf kleinen Kasperletheaterbühnen verbrannt. Der eine oder andere Spanier wurde aus Langeweile getötet. Und dazu kamen die Rippenfellentzündung der Lokomotiven, die üblichen Möwen und in den Büschen die Anthrazitstückchen der Mäuse, die von den Schiffen geflohen waren, wo sie sich von Pfeilwurzkeksen und Korsarenmumien ernährt hatten.
Der Hauptmann, der sich in den Pausen zwischen seinen dienstlichen Rundgängen an den Schreibtisch setzte, um unter großem Zigarettenverbrauch die grammatisch grausamen Dienstanweisungen zu dechiffrieren, lieh dem Mann namens Luís einen Pappkarton, in dem er in einer Ecke den Müll der Seefahrtabteilungen, Journale der Monarchie, Passatwinde, nutzlose Briefe, die nach dem verlorenen Norden suchenden Kompaßsonnenblumen verwahrte, damit aus seinem Dienstbereich nicht ein Typ mit einem Sarg auf dem Rücken herausginge und auf der Suche nach einem Friedhof, in dem er die losen Oberarmknochen des Toten vor Anker gehen lassen könnte, durch die Stadt vagabundierte. Sie kippten den Sarg an einem Hang neben den Eisenbahnschienen aus, auf dem ein Rollstuhl, ein Rad in der Luft, schräg im Unkraut versank, und zogen den Leichnam in den Lichtschein einer nahen, vom Karnevalslumpenflug der Fledermäuse, die ihre treffsicheren Mündchen auf verirrten Insekten gerichtet hielten, umringten Straßenlaterne. Sie richteten das Kruzifix auf dem Deckel auf, während
ein Lastkahn mit Zwangsarbeitern den Tejo nach Belém auf dem Weg eines unwahrscheinlichen Epos durch ein Meer von zornigen Neptunen hinunterglitt, sie füllten den Kartonboden mit Sägemehl auf, damit der bereits flüssige Vater nicht durch die Pappritzen tropfend entwich, nahmen jeder eine Ecke Laken und legten den schlechten Geruch, der von noch mehr Sägemehl und Lumpen und Nylonpaketschnur gedämpft wurde, in den Karton, während die aus den Passagierschiffen von Bord gegangenen Spitzmäuse und die Straßenköter, die nie an Bord gingen, näher kamen, die Haare der Schnauze zum Satin des Sarges reckten, der den Quallengeruch einer alten Plazenta ausdünstete, bis der Wärter, dem die Hunde auf den Geist gingen, dem Sarg einen Fußtritt versetzte, der darauf von der Kaimauer ins Wasser des Flusses fiel, und sie sahen zu, wie er sich in Bretter, Spitzen, Baumwollpolster und Stearinplacken verwandelte, bis alles an der Mündung vom Schiffsbruchspeitschenhieb einer Welle verschluckt wurde. Eine Karosse mit Komödianten zog in zweihundert Meter Entfernung unter dem Höllengelärme von Schalmeien zu einer Taufe im Palast, und inmitten der Teufel und Hirten schritt gestikulierend der Goldschmied Gil Vicente.
Und da klemmte sich der Mann namens Luís den Vater unter den Arm und machte sich, von Sägemehl bestäubt und von einem enttäuschten Zug von Hunden gefolgt, auf direktem Wege zum ersten zur Verfügung stehenden Friedhof von Lixboa und zu den barocken Wohnhäusern der Grabstätten auf, die von Schwärmen von Verwandten mit Batteriestaubsaugern gereinigt wurden. Er stieg, die Heuschrecken mit den Ärmeln verscheuchend, durchs Buschwerk
hinauf und verschwand zwischen den Baumtuffs, geriet an der Ecke eines Vieh- oder Güterwaggons außer Sicht, tauchte am Bahnsteig des Bahnhofs und den Neonstäben über den leeren Bänken wieder auf, löste sich endgültig bei der Avenida Vinte e Quatro de Julho in Luft auf, die an der Flanke des Tejo entlang verlief und sich bei der Statue des Königs weitete, der auf seinem Platz der Ministerien vor dem Anleger der Cacilhas-Fähren einsam hoch zu Roß sitzt.
Der Mann namens Luís wechselte den Vater zum anderen Arm über, um den Ellenbogen zu entlasten, ehrlich, ich hätte nie gedacht, daß Lixboa so ein Labyrinth aus Fenstern mit schmalen, von den Säuren des Tejo angefressenen Balkons ist, die
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