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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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her?«
    ***
    Alaric stand Quinn auf dem Dach des Gebäudes gegenüber und kämpfte verzweifelt um Selbstkontrolle und innere Ruhe.
    Um den Mut, nicht vor dieser Menschenfrau auf die Knie niederzusinken und darum zu betteln, von ihr berührt zu werden.
    Poseidon schüttete sich jetzt wohl aus vor Lachen über seinen Priester.
    Sie beobachtete ihn, und ihr ganzer Körper drückte ihre vorsichtige Anspannung aus. »Was Magie betrifft, bist du der Mächtigste, nicht wahr? Ich spüre richtig, wie sie in deinen Adern summt und mir unter der Haut trommelt. Was hast du mit mir gemacht, als du mich geheilt hast? Und übrigens vielen Dank dafür.«
    Er schlich sich an sie heran, umkreiste sie in immer engeren Bahnen. Er wusste wohl, dass er damit aufhören musste.
    Er schaffte es einfach nicht.
    Â»Ich selbst habe nichts Ungewöhnliches getan, obwohl ich nach den neuesten Entwicklungen davon ausgehe, dass Riley bei deiner Heilung eine Rolle gespielt haben könnte«, sagte er rau. »Ungewöhnlich war dabei eigentlich nur, was du mir angetan hast.«
    Sie war noch nicht einmal schön. Er hatte immer damit gerechnet, dass er sich eines Tages grandios und hoffnungslos in eine der makellosen Schönheiten von Atlantis verlieben würde, einer Göttin unter den Frauen.
    Unter den Frauen von Atlantis, wohlgemerkt.
    Doch diese ruppige Menschenfrau – diese Rebellin – ähnelte in keiner Weise dem Bild, das er sich von einer solchen Frau gemacht hatte. Sie war so dünn, dass sie fast verhungert aussah, dunkle Ringe lagen unter den riesigen Augen und unterstrichen die ausgemergelten Wangen. Ihr kurzes Haar sah aus, als hätte sie es mit dem Messer, das sie in ihrer Tasche trug, geschnitten. Ihre Kleidung war nicht besser als die von Bettlern am Wegrand.
    Aber trotzdem verlangte es ihn so heftig nach ihr, dass sich seine Hoden schmerzhaft verkrampften.
    Â»Ich weiß nicht, was du glaubst, in mir zu sehen. Ich bin nicht wie meine Schwester«, sagte sie, und ihre Stimme drückte den Kummer in ihren Gedanken aus. Die Hitze und die Farben ihrer Emotionen wirbelten um ihn herum und quälten ihn. Weinrot, dunkles Grau, und das Blau der See im Dämmerlicht tanzten in ihn hinein, durch ihn hindurch und durchbohrten ihn mit ihrer Bitterkeit.
    Es trieb ihm die Tränen in die Augen.
    Er kämpfte gegen sie an. Kämpfte gegen das seidige Netz, das sie so ohne jede Anstrengung um sein Herz geschlungen hatte, um seine Seele.
    Die Frau, die ein Seeungeheuer zähmen konnte.
    Und er war das Ungeheuer.
    Â»Du bist ganz anders als deine Schwester«, stimmte er zu. »Und trotzdem seid ihr beide gleich. Vom gleichen hirnlosen Idealismus erfüllt, alle beide. Sie rettet Crack-Babys und du die Welt.«
    Finte. Angriff. »Hast du gehört, dass deine Schwester ihr Leben geopfert hat für zwei unserer Krieger?«
    Ihre marmorweiße Haut wurde noch blasser. Ihre perfekte Haut.
    Die Haut, die er schmecken wollte.
    Â»Was?«, rief sie entsetzt. »Halt! Du hast gesagt, dass sie ihr Leben geopfert hat. Da drinnen hat sie eben aber noch recht lebendig ausgesehen.«
    Â»Ja, Poseidon spielt mit der Semantik genauso gerne wie mit Schicksalen und Leben. Er hat sie für sich selbst beansprucht.«
    Sie sah ihn finster an und kam einen Schritt näher. »Was zum Teufel soll das bedeuten? Ist das so eine Art mythologischer alter Perverser, der versucht, meine Schwester zu vergewaltigen? Ich tret ihm in seinen Fischschwanzarsch, wenn er ihr was antut.«
    Die Blasphemie erschreckte Alaric, und dann durchzuckte ihn ein Blitz der Erkenntnis. Er würde selbst Poseidon bekämpfen, um Quinn zu schützen.
    Er war verloren.
    Seltsam, dass das Wort, das sie für sich selbst verwendet hatte, ihm so leicht in den Sinn kam. Verloren.
    Â»Warum bist du verloren?«, fragte er abrupt. »Was hast du damit gemeint?«
    Nun war es an ihr, zu erschrecken. Sie drehte sich auf dem Absatz um und starrte in die Ferne. Verlassene Gebäude und Schrottautos konnten ihr Interesse unmöglich fesseln, doch etwas in ihrer Erinnerung schien sie festzuhalten.
    Alaric glitt still auf sie zu, bis er ganz dicht hinter ihr stand, ihre Körperwärme spürte, die das Eis seiner Haut zum Schmelzen brachte. Die gefrorene Tundra seines Herzens.
    Er wusste, dass er gehen sollte, oder er würde sich verbrennen.
    Bevor er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, hatte sie sich

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