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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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suchen und Atlantis wieder zu seiner alten Größe zu verhelfen. Nach fast zwölftausend Jahren ist es sicher an der Zeit.«
    Reisen nickte langsam. »Ja, es ist an der Zeit. Wir sind beauftragt, vor der Zerstörung der Menschheit die erste Warnung abzugeben«, wiederholte er die alten Worte.
    Â»Die Unverfrorenheit der Bewohner der Nacht ist sicher mehr als ein Zeichen«, knurrte Micah.
    Ein kurzes Lächeln huschte über Reisens Miene. Die Bewohner der Nacht. Der archaische Sprachgebrauch erinnerte ihn daran, dass Micah sicher nicht viel Zeit außerhalb von Atlantis verbracht hatte. Und doch war der Ausdruck erschreckend zutreffend.
    Â»Für Atlantis dann, Micah«, sagte er und reckte seinen Dolch in die Luft. »Auf dass sein Ruhm und seine Macht wiederauferstehe!«
    Auch die anderen Krieger, die inzwischen eingetreten waren, rissen mit einer einzigen Bewegung die Dolche hoch über ihre Köpfe.
    Â»Auf Atlantis!«, riefen sie im Chor. »Auf Mykene!« Reisen lächelte vor sich hin. Ja, auf Atlantis und Mykene.
    Und auf seine eigene Thronbesteigung im wiederhergestellten Atlantis.
    Â»Auf Mykene«, brüllte er.
    Dann warf er wieder einen Blick auf das Bündel auf dem Tisch, denn ihm schien, als habe er flackerndes Licht und eine kleine Bewegung wahrgenommen.
    Â»Meine Fantasie geht mit mir durch«, murmelte er in das laute Gebrüll seiner Leute hinein.
    Einen Augenblick lang hatte er tatsächlich geglaubt, ein Glühen unter dem Tuch wahrzunehmen.
    ***
    Â»Hat es dir eigentlich dein letztes bisschen königlichen Verstand weggeschwemmt?«, fragte Ven inmitten einer langen Tirade aus alten Flüchen in atlantischer und lateinischer Sprache sowie in einem obskuren Dialekt aus der Gegend von Konstantinopel, die er wild auf und ab laufend ausgestoßen hatte. Nun hielt er direkt vor seinem Bruder an und stemmte die Fäuste in die Seiten.
    Conlan seufzte und wusste nicht recht, ob er Ven für seine verbale Kreativität einen Orden verleihen oder Justice befehlen sollte, den Rächer des Königs wegen Verrats zu verhaften.
    Ich könnte ja eine Münze werfen …
    Conlan trat ganz nah an Ven heran und verletzte damit ganz unverhohlen dessen persönliches Abstandsbedürfnis. »Ich hatte dich nicht darum gebeten, meine Handlungen zu kritisieren. Ich habe nur eine mögliche Gefährdung unserer Krieger beschrieben. Wenn noch mehr Menschen die Fähigkeit haben, uns durch emotionale Telepathie lahmzulegen …«
    Was er in seinem Bericht ausgelassen hatte, war diese unglaubliche Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte. Doch die stellte ja keine Bedrohung der atlantischen Sicherheit dar.
    Betrüg dich doch nicht selbst: Anziehungskraft ist ein viel zu zahmes Wort. Es war doch wohl eher entfesselte, ungehemmte Triebhaftigkeit.
    Er stieß den Atem aus. Auch Prinzen hatten ein Recht auf eine Privatsphäre, oder etwa nicht?
    Ven schüttelte angewidert den Kopf und nahm seine Wanderung fluchend wieder auf. Conlan stellte sich taub, nachdem er etwas von »Abkömmling eines Mistkäfers« in Altportugiesisch gehört hatte. Er wandte sich Alaric zu, der ungewöhnlich still geblieben war, als Conlan die Vorkommnisse des Abends geschildert hatte.
    Wenn Alaric sprach, war er gefährlich genug.
    Wenn er schwieg, war er mörderisch.
    Der Priester starrte ihn an, ohne zu blinzeln, und schien fast unmenschlich in seiner Reglosigkeit. Wenn es je einen Mann gegeben hatte, der aussah, als sei er für das Priesteramt vollkommen ungeeignet, Conlan hätte sofort auf Alaric verwiesen. Er war ebenso groß wie Conlan, und Alarics muskulöser Körper war genauso gefährlich wie die mörderische Drohung seiner Augen. Kein Schuljunge würde ihn je freiwillig aufsuchen, um ihm seine Verfehlungen zu beichten, so viel war klar. Und doch waren Gerüchte im Umlauf, dass die dunkle Schönheit des Priesters mehr als eine Frau dazu verführt hatte, insgeheim zu hoffen, er könne sein Keuschheitsgelübde etwas … uminterpretieren .
    Bei dem Gedanken musste Conlan fast lachen. Es war allgemein bekannt, dass Poseidon einem Priester, der seinen Eid brach, alle Macht entzog. Die Macht war Alarics einzige Geliebte, und keine Frau der Welt könnte sich jemals zwischen ihn und seine Begierde drängen, immer mehr davon zu erlangen.
    Als hätte er die Gedanken des Prinzen gelesen, verzog Alaric seine Lippen zu einem

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