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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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die mehr Gefühl in den Augen gehabt hatten als dieser Mann.
    Â»Conlan ist nicht ernsthaft verletzt. Die Klinge war vergiftet – für einen Menschen wäre die Dosis tödlich gewesen«, sagte er gebieterisch von oben herab. »Es wird ein Leichtes sein, sein Blut davon zu reinigen.«
    Sie schluchzte kurz auf, fing sich aber gleich und konzentrierte sich darauf, sich ihm entgegenzustellen. »Du siehst aus wie ein Serienkiller, Kumpel. Wer auch immer du bist, wenn du Conlan nicht wirklich helfen kannst, dann kriegst du ihn nur über meine Leiche.«
    Ein entsetztes Keuchen entrang sich den anderen sechs – nein, es waren sieben; sie hatte fast den einen vergessen, der mit einer blutenden Kopfwunde am Boden lag und nun zu ihr herübersah.
    Â»Sie versucht, ihn zu beschützen, wo wir versagt haben«, stieß er zwischen den Zähnen hervor und wischte sich mit einer Hand das Blut vom Gesicht. »Und wir haben einen Eid darauf geleistet, ihn zu beschützen.«
    Ein anderer, der Conlan ungeheuer ähnlich sah, nickte mit grimmiger Miene und blaffte mit einem kurzen Auflachen: »Da hast du’s, Tempelratte.«
    Dann ließ er sich neben ihr auf ein Knie sinken, und nun wurde sein Gesicht bitterernst, und er senkte den Kopf. »Diesen Mut kennen wir sonst nicht bei Menschen, Lady. Ihr habt Euch selbst in Todesgefahr gebracht, um meinen Bruder zu beschützen. Doch nun müsst Ihr unseren Heiler ans Werk lassen.«
    Beklemmender Schmerz verschlug ihr die Sprache, und sie presste die Hände an den Schädel, damit er nicht zerplatzte. Dann begriff sie, woher der Schmerz kam – von ihm. Von dem Mann, der vor ihr kniete.
    Nein, nicht ganz. Sie sah reihum, erstaunt und mit zunehmender Angst.
    Es kam von allen . Es waren ihre Gefühle, ihr Zorn, ihr Schmerz.
    Riley streckte eine Hand nach dem Hünen aus, der sich Conlans Bruder nannte, und berührte ihn vorsichtig am Arm. Blitzschnell zog sie die Hand zurück. »Schmerz«, flüsterte sie, »Angst um deinen Bruder. Wut und Rache … wer ist Terminus? «
    Die Augen des Mannes weiteten sich und spiegelten ihren Schock. Ihr Blick glitt über den Rest der Truppe. Farben, viel zu viele Farben, Bedrückung, Pein, das dumpfe Trommeln ihres rasenden Zorns pulsierten in ihrem Hirn.
    Die fremden Empfindungen ließen ihr das Herz bis zum Hals klopfen.
    Donnerten in ihrer Seele.
    Es war zu viel. Viel zu viel. Vielzuvielzuviel …
    Sie setzte ihr bestes Sozialarbeiterinnen-Lächeln auf, freundlich und professionell. Förmlich faltete sie die Hände und flüsterte: »Danke. Jetzt habe ich genug.«
    Dann schloss sie die Augen, und zum zweiten Mal in dieser Nacht – zum zweiten Mal in ihrem ganzen Leben – verlor sie das Bewusstsein.
    Aber sie hörte ihn – Conlans Bruder –, als sie im schwarzen Tunnel der Stille versank, und sie nahm die Besorgnis in seiner Stimme wahr.
    Â»Sie hat mich gelesen, Alaric. Sie kennt meine Gefühle. Vielleicht hat sie sogar meine Gedanken geschürft. Sie hat uns alle gelesen.«
    ***
    Barrabas hob zischend den Kopf. Drakos löste den Blick von den Karten auf dem Arbeitstisch in Barrabas’ Privatgemächern. »Herr, was gibt’s?«
    Â»Terminus«, fauchte Barrabas und fegte die Lampe vom Tisch. »Er ist tot.«
    Â»Aber …«
    Â»Richtig tot, für immer. Seine Verbindung zu mir ist abgebrochen. Vorher konnte ich seine Wut und Raserei noch spüren, wie es ein Vampirmeister bei seinem Blutsrudel eben vermag.«
    Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Drakos gehörte nicht zu Barrabas’ Blutsrudel, daher konnte er sich seiner auch nie ganz sicher sein.
    Â»Da ist etwas – etwas Neues im Gange, Drakos. Da kommt etwas auf uns zu, und was es auch ist – wer es auch ist –, es hat die Kraft, die Elemente zu manipulieren.«
    Drakos wandte den Blick zu der stählernen Tür, die in die Wand eingelassen war. »Meint Ihr, es handelt sich um Anubisa? Glaubt Ihr denn immer noch, dass sie nach Ragnarok zurückkehren will?«
    Â»Die Verdammnis der Götter! Das könnte schon sein. Sie ist ja schließlich die Tochter und die Gemahlin von Chaos. Wonach sonst sollte sie streben? Sie lebt ja nicht von Blut, sondern von Terror und Verzweiflung.«
    So wie ich es tun würde, wenn ich nur könnte, und zwar mehr und mehr, je älter ich werde.
    Drakos unterbrach die Gedankengänge seines Herrn und

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