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Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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hinunterstarrte, hielt kurz zum Zeichen der Begrüßung lässig zwei Finger hoch und sah dann wieder hinaus.
    Bastien und Christophe lieferten sich einen Kampf am Air-Hockey-Tisch. In Bastiens riesiger Hand verschwand der Schläger geradezu. Die beiden sahen sich nach ihm um, unterbrachen ihr Spiel aber nicht und jagten die gelbe Scheibe auf dem Tisch hin und her.
    Brennan stellte den Ton des Fernsehers leise und stand dann langsam von der Couch auf. Er sah Conlan so ausdruckslos wie immer an. Vor langer Zeit einmal hatte es einen kleinen Zwischenfall mit der Tochter eines römischen Senators gegeben. Daraufhin hatte Poseidon Brennan verflucht und ihm alle Gefühle entzogen.
    Vielleicht war das ja auch gar kein Fluch, sondern eine Gnade.
    Conlan war sich nicht sicher, besonders jetzt nicht, wo er ständig versuchte, mit Riley Kontakt aufzunehmen, und sie kein Antwortsignal gab.
    Alexios senkte den Kopf, eine neue Angewohnheit. Dann hob er ihn trotzig und schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht. Das Lampenlicht glänzte in den schrecklichen Verwüstungen auf, warf Schatten zwischen gewundene Narbenkämme und tiefe Hautmulden.
    Conlan konnte sich noch daran erinnern, wie Alexios mit seinen dunkelblauen Augen und seiner langen goldbraunen Mähne sich der Frauen praktisch gewaltsam erwehren musste. Jetzt war die linke Gesichtsseite des Kriegers komplett vernarbt – würde eine Frau sich abgestoßen fühlen, oder fände sie den Schmerz, der in den Augen zum Ausdruck kam, anziehend?
    Noch vor Kurzem hätte sich Conlan diese Frage nicht gestellt, doch nun, mit dem Bewusstsein von Riley in seinen Gedanken …
    Er fing Alexios’ Blick ein. »Schäm dich nie der Narben, die dir im Kampf und in der Verteidigung deines Fürsten gegen Anubisa und ihre Brut geschlagen wurden, Bruder.«
    Alexios stieß einen grollenden Laut hervor, fast ein Knurren in der Kehle. »Damals schon habe ich in der Verteidigung meines Fürsten versagt, genau wie heute Nacht.«
    Ein schwacher, abgehackter Laut lenkte Conlans Aufmerksamkeit auf eine Ecke des großen Raums, wo Denal sich halb sitzend, halb liegend gegen eine Couch lehnte.
    Â»Denal, sind die Wunden verheilt?«, fragte Conlan und schritt zum Jüngsten seiner Garde hinüber.
    Denal schnitt eine Grimasse. »Ich bin geheilt. Müde, aber geheilt. Nur mein Herz ist noch wund, weil ich Euch im Stich gelassen habe.«
    Mit der Hand über dem Herzen blickte Denal zu Conlan auf. »Straft mich, mein Prinz.«
    Conlan schluckte trocken. »Wie bitte?«
    Ven, der sich direkt hinter Conlan hielt, schnaubte: »Ich glaub, der hat zu viel in den alten Schriften gelesen. Das war auch noch sein erster Ausflug nach oben.«
    Ven ging neben dem jungen Krieger in die Hocke. »Hör mal zu, Kumpel, es ist höchste Zeit, dass du dein Vokabular auf Vordermann bringst, ins einundzwanzigste Jahrhundert.«
    Â»Kumpel oder nicht«, gab der junge Krieger zurück. »Wie man’s auch nennen mag, es ist dennoch die Wahrheit. Ich war dem Prinzen am nächsten, als der Vampir ihn angriff. Ich hätte mich vor das Schwert stürzen müssen.«
    Conlan legte seine Hand einen Moment auf Denals Kopf. »Aber Ven erzählte mir, dass du dich mit drei Vampiren auf einmal geschlagen hast, und dich noch einem, der mir den Bauch aufschlitzen wollte, in den Weg gestellt hast. Außerdem hat dich eine Axt am Kopf getroffen.«
    Denal senkte die Augenlider und nickte. »Es war aber nur das stumpfe Ende der Axt, mein Prinz.«
    Bastien unterbrach mit brummendem Bass: »Ja, Poseidon sei Dank war’s nur am Kopf und nicht an wichtigen Körperteilen. Da gibt’s nicht so viel kaputt zu machen.«
    Bei Bastiens üblichem Geplänkel fühlte Conlan Lachen in sich aufsteigen, aber er spürte, dass Denal dazu viel zu ernst war und nicht verstehen würde, dass sein Prinz nicht über ihn lachte. Er unterdrückte den Impuls deshalb und wandte sich mit ernstem Gesicht wieder seinem jüngsten Krieger zu. »Danke Poseidon, dass es das stumpfe Ende war, sonst wär dein Schädel jetzt gespalten. Und genug jetzt mit ›mein Prinz‹ und so. Nenn mich einfach Conlan.«
    Aus den Augenwinkeln sah er, dass Justice die Augen verdrehte und schnaubte. »Wolltest du was sagen, Justice?«
    Der Krieger stieß sich von der Wand ab, geschmeidig wie ein Leopard auf der Pirsch. Trotz des blauen Zopfs

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