Die Rueckkehr der Krieger
meine Einstellung geändert habe. Wenn man als schwach und nutzlos angesehen wird, das ist eine ziemlich gute Deckung. Denk nur an Zorro oder Superman.«
»Aber als ⦠was â¦Â« Rileys Stimme versagte. Wie sollte sie ihre Schwester das fragen, was sie fragen musste?
Sie war sich nicht mal sicher, ob sie die Antwort hören wollte.
»Später. Das erzähl ich dir später. Wenn überhaupt.« Quinn sah sie lange an. Dann schwang sie die Beine aus dem Bett und beugte sich vor, um ihre Stiefel anzuziehen. »Du hast es schon immer viel besser als ich verstanden, eine Person nach der Art ihrer Gefühle zu beurteilen, Riley. Was diesen Conlan angeht, da muss ich dir eben glauben, aber nur, wenn ich ihn ebenfalls testen kann.«
Ein Klopfen an der Tür ersparte Riley eine Antwort. »Geh weg, Denal. Ich hab dir doch schon gesagt, ich will nichts essen«, rief sie.
Die Tür schwang auf, und Conlan füllte den Rahmen. »Ich binâs, nicht Denal. AuÃerdem solltest du wirklich was essen, aber noch wichtiger ist jetzt im Moment, dass wir miteinander reden. Ich muss unbedingt erfahren, was deine Schwester weiÃ.«
Riley versuchte an ihm vorbei in den Gang zu sehen. »Wohin ist Denal verschwunden? Ich dachte schon, er sei hier angewachsen.«
Conlan zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich hält Ven ihn gerade an den FüÃen zum Fenster hinaus. Irgendwie scheint er vergessen zu haben, dass ich sein Prinz bin, vor lauter Diensteifer dir gegenüber.«
Nur die Andeutung eines Lächelns in seinen Mundwinkeln zeigte etwas von der unwillkürlichen Belustigung über den Abfall seines Kriegers.
Bevor Riley etwas sagen konnte, stand Quinn auf und ging mit groÃen Schritten auf Conlan zu, bis sie ihm Zeh an Zeh gegenüberstand. »Prinz? Hm. Wenn du meiner kleinen Schwester etwas getan hast, dann kannst du was erleben. Und mit mir ist nicht zu spaÃen.«
Damit hielt Quinn ihre Hände an Conlans Schläfen. Sie hatte sich schneller bewegt, als Riley das bei ihr jemals gesehen hatte. »Lass mich rein, lass mich rein, komm, mein Schätzchen, lass mich rein«, murmelte sie mit leisem Singsang.
Conlan sah Riley über Quinns Kopf hinweg an und stand still da. Riley wusste, wie schnell er sich bewegen konnte. Er hätte in Windeseile aus Quinns Umklammerung ausbrechen können. Mein Gott, er hätte ebenso gut in Windeseile Quinns Arme brechen können.
Stattdessen lächelte er zu Riley hinüber und schloss dann die Augen. Fast eine Minute lang war der Raum erfüllt von absoluter Stille. Dann lieà Quinn ihn los, stolperte rückwärts und lief vor Conlan weg.
»Wer bist du? Wie konntest du diese Folterqualen überstehen?« Sie wich immer weiter vor ihm zurück, bis sie an das Bett stieà und sich neben Riley fallen lieÃ.
»Quinn, was ist los mit dir?« Riley nahm mit ihrer Schwester emotionalen Kontakt auf, doch konnte sie ihr zum ersten Mal nicht nahekommen. Riley sprang vom Bett auf und wandte sich Conlan zu. »Was hast du mit ihr gemacht?«
»Nein, das ist nicht die Frage. Die Frage ist, was hast du mit ihm gemacht?«, sagte Quinn hinter ihr. Riley drehte sich zu ihr um, doch Quinns Aufmerksamkeit war wie ein Laserstrahl auf Conlan gerichtet. »Irgendwie, Riley, irgendwie bist du in seiner Seele.«
Ein Hitzestoà schoss durch Riley. Sie sah in Conlans Augen und öffnete ihre Gefühle für ihn, spürte die Wahrheit in den Worten ihrer Schwester.
Noch war sie nicht ganz bereit, ihn wissen zu lassen, dass auch er in ihr war.
Auf dem Gang näherten sich Schritte. Vens Stimme war schon von drauÃen zu vernehmen. »Conlan, wir haben ein Problem. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, wir haben einen beschissenen Haufen Probleme, aber das hier ist neu.«
»Dann rechne mich noch dazu, Atlanter«, fauchte Quinn. »Wenn ich nämlich nicht bald erfahre, warum deine Leute die meinen angegriffen haben, dann sind wir beide im Clinch.«
Ven sah Quinn von oben bis unten an und grinste: »Schätzchen, ich würde das als das Highlight der Woche ansehen. Wenn nicht sogar das Highlight dieses ganzen beschissenen Jahres.«
Eine eisige Stimme war im Zimmer zu vernehmen und ging Alaric voraus, der sich schimmernd als harte, drohende Präsenz zwischen Quinn und Ven realisierte. »Ich warne dich im Voraus, Rächer. Wenn du sie anrührst, zerstöre ich dich.«
Riley
Weitere Kostenlose Bücher