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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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welcher Zeit, wo Gerechtigkeit herrschte?
    Seufzend blickte er auf, als sich Schritte näherten. Johan ging neben ihm in die Hocke und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Die Pferde tragen unter ihren Sätteln ausnahmslos das Zeichen der Templer, und die Toten haben silberne und bronzene Kreuze des Ordens um ihre Hälse hängen.«
    Mit einem stummen Nicken nahm Gero seinen flämischen Kameraden zur Seite und erklärte ihm leise seinen Verdacht. »Sag den anderen, was an der Sache faul ist. Wir dürfen mit niemandem darüber sprechen, sonst haben wir ein ernstes Problem, falls jemand erfährt, dass wir an der Geschichte beteiligt waren.«
    »Und was ist mit den beiden Frauen? Sie haben alles gesehen. Wo willst du mit ihnen hin?« Johan schien ebenso ratlos wie er selbst, was die Unterbringung der Frauen betraf. Durch deren Wissen schwebten sie in höchster Gefahr. »Was ist, wenn sie irgendwo plaudern? Ich meine, wir wollen nach Jerusalem und sollen uns dort als Templer zu erkennen geben. Was wird aus uns und unserem Auftrag, wenn man im Hauptquartier erfährt, dass wir sieben Ordensritter versehentlich in den Tod geschickt haben? Zumal zwei der Mörder entkommen konnten.«
    |335| »Das war kein Versehen«, betonte Gero ungewohnt scharf. »Sie haben ein Massaker an mindestens fünfzehn Menschen verursacht, und ich möchte nicht wissen, was sie mit ihren beiden Gefangenen angestellt hätten, wenn wir sie nicht aufgehalten hätten.«
    »Denkst du, Montbard und seine Leute wissen Bescheid?« Johan wollte nicht glauben, dass eine solche Geschichte mit Wissen des späteren Großmeisters oder des Hohen Rates geschah. »Wie könnten wir einem Mann vertrauen, der solche Machenschaften billigt, zumal wenn wir ihn auf den Kelch und das, was dahintersteckt, ansprechen wollen?«
    »Keine Ahnung.« Gero senkte den Blick. »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als vorher herauszufinden, ob wir auf den Falschen gesetzt haben. Aber für einen Rückzug ist es nun zu spät. Sollte es so sein, bleibt uns nur, die Frauen aus der Zukunft baldmöglichst zu finden und dorthin zu schaffen, wo man sie haben will. Das ist alles, was zählt.«
    Sie hatten Deutsch gesprochen, und das Mädchen hatte sie allem Anschein nach nicht verstanden. Trotzdem schien sie zu spüren, dass sie sich nicht weniger Sorgen machten als sie selbst.
    »Wir haben eine Cousine im Lazarus-Konvent in Bethanien«, fügte sie hastig hinzu. »Sie dient dort Äbtissin Ioveta, der Schwester von Königin Melisende. Deshalb steht das gesamte Areal unter ihrem Schutz. Obwohl Melisende den Kampf um die Krone verloren und ihre Macht eingebüßt hat, wird niemand von den Verbündeten ihres Sohnes es wagen, das Kloster anzugreifen.«
    »Gut.« Gero sprang auf die Beine. Um ihr zu helfen, hielt er dem Mädchen die Hand hin und zog sie auf die Füße.
    Als sie ein wenig schwankte, gab Johan ihr Halt, indem er einen Arm um ihre Taille legte. »Wir werden dich und deine Gefährtin sicher dorthin bringen.«
    Der Flame drückte sie sanft, als sie ihm in die Augen schaute.
    »Ihr habt mir den Glauben an Gott und die Menschen wiedergegeben«, bekannte sie leise. »Ich weiß nicht, wie ich euch danken kann.«
    »Indem du mir versprichst, über das, was hier geschehen ist, Stillschweigen zu bewahren«, antwortete Gero mit Nachdruck in der Stimme.
    Das Mädchen nickte zaghaft. »Dann wart Ihr es, der die Männer getötet hat?«
    |336| »Es war Gottes Werk«, erwiderte Gero diplomatisch. »ER hatte ein Einsehen, dass sie des Teufels waren. Und ich hoffe, du glaubst mir, dass wir mit solchen Irreführungen nichts zu tun haben.«
     
    »Danke, Bruder«, sagte Gero zu Tanner, als sie sich zusammen mit den beiden Frauen und Stephano, der hinter Arnaud Platz genommen hatte, auf dem schnellsten Weg zurück zum Dorf begaben, um nach Hertzberg zu schauen.
    »Jack«, erwiderte Tanner und hielt dem verblüfften Templer die Hand hin. Doch dann wurde Gero plötzlich klar, worauf der Amerikaner hinauswollte. Er hoffte, endlich einer von ihnen sein zu können und kein zwielichtiger NSA-Agent, dem sie nicht vertrauen konnten.
    Gero ergriff Tanners Rechte und drückte zu. »Na gut, Bruder Jack, ab heute bist du einer von uns.«
    Struan hatte inzwischen bei Hertzberg ausgeharrt und ihm mit einigem Geschick den Pfeil aus der Schulter entfernt. Es war ein glatter Durchschuss, daher konnte er die Stahlspitze vom oberen Zain abschneiden und den Rest mit einem Ruck aus dem Fleisch des Alten herausziehen. Eine

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