Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
Vom Netzwerk:
schon längst hinter uns hätten. Notfalls klauen wir uns ein paar Klamotten von irgendeinem Basar«, hielt Hannah ihm entgegen.
    »Worauf Handabhacken steht, falls man erwischt wird«, erwiderte Anselm und spielte auf ihren beinahe tödlich verlaufenen Trip ins Jahr 1307 an. »Diesmal wird uns niemand zurückholen können.«
    »Uns?« Hannahs Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Heißt das, du willst uns begleiten?«
    |408| »Auf keinen Fall werde ich euch alleine ziehen lassen. Zumal wir nicht in Jerusalem herauskommen werden, wenn wir hier starten. Wir werden außerhalb des mittelalterlichen Jaffa landen. Danach werden wir durch eine feindliche Wüste nach Jerusalem reisen müssen. Niemand von uns kennt sich dort aus.«
    Damit hatte er recht, wie Hannah zugeben musste. Selbst Freya und Amelie waren gut einhundertfünfzig Jahre später geboren und niemals im Outremer gewesen.
    »Macht es dir nichts aus«, Freya warf Anselm einen fragenden Blick zu, »wenn wir niemals hierher zurückkehren können. Und du dein Leben dort fristen musst?«
    »Wieso fristen?« Anselm grinste ironisch, dann schaute er Matthäus an, der den sprachlichen Schlagabtausch in Mittelhochdeutsch ebenso fasziniert verfolgte wie Karen. »Unser Auskommen wäre gesichert. Wir könnten eine McDonalds-Kette eröffnen und unsere Burger an Pilger verkaufen. Ich bin sicher, wir wären im Nu gemachte Leute.«
    Matthäus nickte begeistert. Der Gedanke, selbst nach einem Zeitsprung nicht auf sein heißgeliebtes Fast Food verzichten zu müssen, schien ihm zu gefallen.
    »Meinst du wirklich«, fuhr Anselm an Freya gerichtet fort, »ich könnte mir, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, ein Leben ohne euch vorstellen?«
    Unvermittelt waren Schritte zu hören. Plötzlich stand ein Soldat vor der Tür, und Hannah ließ blitzschnell die Waffe hinter ihrem Rücken verschwinden.
    Es war einer von Lafours Männern.
    »Alles in Ordnung hier unten?«, fragte er beiläufig, den Blick auf Dr. Baxter gerichtet.
    Karen zögerte keinen Moment und nickte entspannt. »Ja, alles klar«, sagte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. »Lediglich Blutdruckmessen und Herztöne abhören, spätestens in einer halben Stunde sind wir durch.«
    Der Mann verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    »Mich hast du überzeugt«, murmelte Karen, als sie gemeinsam mit Hannah und ihrem Gefolge den Weg zu den Gästesuiten fortsetzte. »Aber an deiner Stelle würde ich die Pistole bereithalten, am besten auf mich gerichtet, wenn du willst, dass Paul bei eurer Nummer tatsächlich |409| mitspielt. Er wird nicht gerade begeistert sein – und ohne ihn geht es nicht. Er hat neben Tom den zweiten Chip-Code, der nötig ist, um den defekten Server zu starten.«
     
    »Houere Schäiss!« Paul stieß einen saftigen luxemburgischen Fluch aus, als er sah, dass Karen von Hannah mit einer Pistole bedroht wurde. »Sind jetzt alle wahnsinnig geworden, oder was ist hier los?« Er hatte sich schon bettfertig gemacht und stand halbnackt, lediglich mit einer Jogginghose bekleidet im Eingang zum Bad.
    Karen trat an ihn heran und nahm ihn, von Hannah beobachtet, beiseite. Flüsternd erklärte sie ihm die Umstände. Zwischendurch schüttelte er immer wieder fassungslos den Kopf.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Es ist eure Entscheidung.« Hastig zog er ein schwarzes Sweatshirt über seinen drahtigen Oberkörper. Seine helle, von Sommersprossen übersäte Haut hatte vor Aufregung eine Rosatönung angenommen. Unter den Augen von sechs angespannten Menschen schlüpfte er in seine Turnschuhe und nahm seinen weißen Laborkittel vom Haken, in dessen Taschen sich ein elektronischer Schlüssel zu einem weiteren Tresor befand, in dem er seine Chipkarte während der Nacht aufbewahrte. »Ich kann verstehen, was in euch vorgeht«, sagte er leise, als sie zurück auf den langen, beleuchteten Flur gingen. »Aber ich bin mir sicher, dass es keine gute Idee ist, euch in dem zu unterstützen, was ihr vorhabt.«
    Ob man den Timeserver jemals reparieren konnte, war ungewiss, es sei denn, man gelangte in den Besitz einer brauchbaren Arbeitsanleitung.
    »Ihr müsst mir etwas versprechen.« Paul hielt kurz inne, bevor er zusammen mit seinen Begleitern die nächste Schleuse durchquerte. »Wenn ihr tatsächlich auf die gesuchten Frauen trefft«, fuhr er mit gedämpfter Stimme fort, »sagt ihnen, sie sollen mir eine Arbeitsanweisung schicken, wie man den Server wieder in Gang bringen kann. Dann wäre es mir möglich, euch

Weitere Kostenlose Bücher