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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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kurzen, blonden Locken aus dem Gesicht und befeuchtete ihre Lippen, bevor sie antwortete. »Also gut. Dein Entschluss steht fest. Und was ist mit den anderen?«
    »Natürlich wollen die anderen mitkommen.«
    »Sicher?« Karens Blick offenbarte ihren Zweifel. »Ins zwölfte Jahrhundert?«
    »Was wäre, wenn Paul dort unten wäre?«, fragte Hannah. »Achthundert Stufen hinab in einem unendlich weit entfernten Abgrund, und du wüsstest, er kommt nie mehr zurück?«
    »Es ist kein Abgrund«, belehrte Karen sie. »1153 ist hier, direkt dort, wo wir stehen, aber wir können es nicht sehen, weil es in einer benachbarten Zeitdimension stattfindet.«
    |406| »Ebene oder Abgrund«, erwiderte Hannah gereizt. »Was spielt das jetzt für eine Rolle? Gero, Struan und Johan sind nicht bei uns, und wenn wir mit ihnen reden, leben oder lachen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen.« Wieder hob sie die Waffe. Sie wollte die Sache erledigt wissen, und zwar bevor Lafour hier aufkreuzte und sie festnehmen ließ, weil sie seine Waffe gestohlen hatte und die Verantwortung für eine Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft in Tel Aviv trug.
    »Und wo sind die anderen?« Karen spähte durch eine Glaswand in einen benachbarten Flur, der aus Sicherheitsgründen durch eine Lichtschranke versperrt wurde.
    »Sie stehen abmarschbereit vor der Tür«, erklärte Hannah nüchtern.
    Karen zögerte einen Moment.
    »Denk an Paul«, half Hannah ihr nochmals auf die Sprünge. »Glaubst du ernsthaft, du könntest dich so leicht damit abfinden, ihn nie wiederzusehen? Zumal wenn du ein Kind von ihm erwartest?«
    Karen seufzte entnervt und zückte ihre Chipkarte, die ihr Zugang zu allen gesicherten Privaträumlichkeiten gewährte und gleichzeitig die Lichtschranke zum Tresorraum aufheben konnte. »Okay, dann lass uns nach nebenan gehen.«
    Sie öffnete die Schleuse, und Hannah staunte nicht schlecht, als sich außer Freya, Amelie und Matthäus plötzlich auch Anselm unter den Wartenden eingefunden hatte.
    »Matthäus hat sich vollständig angezogen aus unserem Zimmer geschlichen«, erklärte ihr Anselm, »und als ich fragte, wo er hinwolle, und er mir sagte, er müsste dringend zu dir, wusste ich, dass du irgendetwas Verrücktes vorhast.« Sein Blick auf die Pistole verriet, wie verrückt ihr Vorhaben tatsächlich sein musste. Er sah genauso verschlafen aus wie der Junge, war aber in Lederhose, Boots und knielangem Schnürhemd abmarschbereiter als jeder andere hier im Raum. Den Bart frisch gestutzt, hatte er seine schulterlangen braunen Haare im Nacken zu einem Zopf gebunden.
    Der Blick seiner sonst so warmen, braunen Augen wurden noch härter, als Hannah die Waffe auf ihn richtete. »Niemand wird uns davon abbringen können, auch du nicht, verstanden?«
    »Ich hoffe, du weißt, was du hier tust«, sagte er ernst. »Die Amis |407| spaßen mit solchen Geschichten nicht. In Alabama wird man für Geiselnahme gehängt.«
    »Na und?« Sie lachte unecht. »Schon vergessen? Dort, wo Gero sich aufhält, kannst du wegen eines gestohlenen Apfels gehängt werden.«
    »Also liege ich richtig. Du und die anderen wollt ihm und seinen Männern folgen?« Sein Blick schweifte über ihre unzureichende Kleidung für dieses Vorhaben. »Habt ihr Geld?«
    Hannah schüttelte den Kopf.
    »Waffen?«
    »Nur diese hier.« Demonstrativ hob sie die Beretta, wie ein Bankräuber, der die Kassierer beeindrucken will. »Und die können wir nicht mitnehmen. Du hast gesehen, was Mike damit angerichtet hat.«
    »Tolle Geschichte – und was machst du, wenn du von einem Heer feindlicher Reiter angegriffen wirst?«
    »Abhauen«, erwiderte sie ärgerlich.
    »Du hast also nicht den geringsten Plan?« Anselm verzog den Mund zu einem halbherzigen Grinsen.
    »Nein«, entgegnete Hannah. »Wir wollen Gero und die anderen finden, und dann werden wir sehen, was weiter passiert.«
    Er schüttelte den Kopf, und sein Blick wanderte von Hannah zu Karen.
    »Ihr wollt also …« Sein Blick traf Amelie. Sie war die Einzige der drei Frauen, die sich umgezogen hatte und nun mit einem bodenlangen, hellblauen Surcot und einer weißen Cotte ein halbwegs brauchbares Outfit trug. Dann wanderte sein Blick zu Matthäus, der sich – ähnlich wie Freya – begeistert der aktuellen Mode angepasst hatte. »Superman«, stand in rotgelben Lettern auf seinem knallblauen T-Shirt. »… in Jeans und T-Shirt mal eben ins zwölfte Jahrhundert reisen«, vollendete er den Satz.
    »Als ob wir auch das nicht

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