Die Rueckkehr der Templer - Roman
konnte.
Die Hand glitt über ihren Hintern, und er zog sie näher zu sich heran. Sie öffnete stöhnend die Lippen und ließ es zu, dass seine Zunge ihre liebkoste. Um seinen Hals baumelte eine Seidenkordel, die einen intensiven Duft nach edlen Hölzern verströmte. Freya legte ihre Arme um seinen Nacken und schmiegte sich eng an ihn. Er umfasste sie ganz und dirigierte sie mit einer eindeutigen Geste auf das Bett.
Als er neben ihr lag, löste er mit einer beiläufigen Bewegung seiner Hand die Kordel, die den Vorhang gehalten hatte. Der kostbare Damast fiel herab und tauchte das Lager in ein Licht gedämpfter Intimität.
»Ich will, dass du dich mir mit Freuden hingibst«, hauchte er. »Und dass du mich Malik nennst, mein feuriges Mädchen.«
Nichts leichter als das, dachte Freya, doch in ihrer Vorstellung verwandelte sich der Heide in Johan. Mit einem Seufzer ließ sie sich zurück in die seidigen Kissen sinken und protestierte nicht, als der Kopf des Mannes zwischen ihren gespreizten Schenkeln verschwand. Seine raue Zunge entfachte in ihr ein wohliges Feuer der Lust und sorgte dafür, dass sie ihre Bedenken vergaß. Malik war ein Meister der Liebeskünste. Er führte sie in die indische Liebe ein, indem er sie aufforderte, ihr hennagefärbtes Geschlecht auf sein hartes Glied aufzupflanzen und an ihm hinunterzurutschen bis zum Ende des Schafts. Die schlanken Beine mit den seinen ineinander verhakt, drang er tief in sie ein und versetzte sie in einen regelrechten Rausch. Keuchend kam ihm Freya entgegen, als er den Rhythmus verstärkte und sie gleichzeitig küsste und streichelte.
|478| Wie benommen lag sie später neben ihm in den Kissen. Zögernd kehrte ihr klares Bewusstsein zurück, das sie an Hannah und Amelie erinnerte – und auch an Anselm und den Jungen, deren Schicksal sie vielleicht auch günstig stimmen konnte, indem sie dem Wesir zu Willen war. Ganz nebenbei dachte sie wieder an Johan, der wohl kaum gutheißen würde, dass sie auf diese Weise versuchte, Malik al-Russak bei Laune zu halten.
Maliks Lippen wanderten küssend über ihre Brüste.
»Ich werde dich zu meiner Hauptkonkubine ernennen«, flüsterte er. »Deine beiden Begleiterinnen werde ich dem Kalifen von Kairo zum Geschenk machen. Az-Zafir bi Dinillah besitzt einen wunderbaren Harem und ist immer an schönen Frauen interessiert. Deinen Gefährtinnen wird es an nichts fehlen, und sie müssen nicht fürchten, um seine Gunst kämpfen zu müssen.«
Freya erstarrte. Solche Aussichten würden Hannah und Amelie mit Sicherheit nicht gefallen. Ihr Einsatz war also noch nicht beendet. Genau genommen fing er erst an.
Anselm kämpfte gegen den Sog, den die Brandung verursachte. Die Flut hatte eingesetzt. Der Zufluss war zwar recht breit, aber der Abstand zur Höhlendecke betrug nicht mehr als eine Armlänge. Khaled schwamm voran und wurde immer wieder gegen Anselm und den Jungen zurückgeworfen, wenn die nächste Welle ins Innere der Höhle drängte. Erst beim anschließenden Sog hatten sie eine reelle Chance, wieder ein Stück vorwärtszukommen. Obwohl ihnen der Höhleneingang von Ferne schon entgegenleuchtete, konnte Anselm kaum abschätzen, wie viele Meter sie überwinden mussten, bis sie endlich die offene See erreichten. Immer wieder schluckte Matthäus Wasser, und Anselm hatte Mühe, ihn über der Oberfläche zu halten, zumal ausladende Schwimmbewegungen nicht möglich waren und die rauen Höhlenwände keine Überstände boten, um sich festhalten zu können. Khaled wandte sich zu ihnen um und bot Matthäus mit einem Nicken an, dass er sich an ihm festhalten durfte. »Los, Franke!«, keuchte er. »Du wirst doch jetzt nicht schlappmachen. Denk an den Jungen und daran, dass wir alle jemanden haben, für den es sich lohnt, hier herauszukommen.«
Anselm hatte nicht mehr die Kraft zu antworten, und als Matthäus |479| bei seinem Wechsel zu Khaled für einen Moment untertauchte, fuhr ihm der Schreck durch die Glieder. Khaled tauchte und hob den Kopf des Jungen schließlich über Wasser. Danach half er dem panisch röchelnden Jungen, bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten. Die Brandung wurde immer heftiger und beim Herausschwimmen aus der Höhle mussten sie noch einmal achtgeben, dass die aufschäumende Gischt sie nicht gegen die scharfkantigen Felsen warf. Wie drei Katzen, die dem Ersäufen in einem verschnürten Jutesack entkommen waren, schleppten sie sich mit letzter Kraft an einen menschenleeren, winzigen Sandstrand. Über ihnen ragten
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