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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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bedeckt, damit die Fliegen kein leichtes Spiel hatten.
    Als Letzter folgte Bruder Florentin, dem Gero mit purer Berechnung die Weisung erteilt hatte, die Nachhut zu bilden, damit er ihre Gespräche nicht mithören konnte.
    »Jacques de Molay war
mein
Großmeister«, fügte Gero hinzu, »und er wird es auf ewig bleiben.« Sein vorwurfsvoller Blick streifte den Agenten aus dem 21. Jahrhundert, der so gar keine Ahnung hatte, was in einem echten Templer vor sich ging. Jacques de Molay hatte stets die Auffassung vertreten, dass man Glauben und Kampf zu einem |597| sinnvollen Ganzen vereinte und bei allem, was man tat, die friedliche Verhandlung oberste Priorität haben sollte. Genau das war ihm letztendlich zum Verhängnis geworden. »Molay würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er gewusst hätte, was Tramelay und seine Verbündeten tatsächlich treiben.«
    »Er muss es gewusst haben«, bemerkte Jack mit einem lakonischen Grinsen. »Oder glaubst du ernsthaft, dein Orden hat seine Historie so schlecht dokumentiert, dass man über die einzelnen Vorgänger nicht bis ins letzte Detail informiert war?«
    »Natürlich wurde alles aufgezeichnet und verwahrt.« Gero schenkte ihm einen schrägen Blick. »Aber wahrscheinlich ist es überall gleich. Wer dokumentiert schon gern die Fehler seiner Vorgänger, es sei denn, sie waren so grässlich und es gibt so viele Zeugen, dass man nicht umhinkann, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Wobei …« Er sprach den Satz nicht zu Ende, weil er noch einmal darüber nachdachte, was er selbst soeben erlebt hatte. Der grausame Tod des Dorfbewohners war so grässlich gewesen, dass der Anblick sogar Gero eine Gänsehaut über den Rücken getrieben hatte. »Ganz gleich, wie sehr man sich auch damit beschäftigt«, sagte er leise, »es bedeutet nicht, dass man es jemals entschuldigen, geschweige denn wiedergutmachen könnte.«
    »Denkst du, Montbard weiß nicht, was Tramelay und seine Leute für Spielchen mit den Sarazenen treiben?« Jack hob eine Braue, wobei er abwechselnd Gero ansah und dann wieder nach vorne in die steinige Ebene blickte, wo man in der Ferne schon das Meer erahnen konnte.
    »Natürlich weiß er das«, gab Gero mit abgeklärter Miene zu verstehen. »Ansonsten hätte er sich nicht so bereitwillig auf unsere Seite gestellt. Obwohl es mir manchmal merkwürdig vorkommt, wie wenig Bedeutung er dem an sich ungeheuerlichen Umstand beimisst, dass wir aus der Zukunft stammen, und wie selbstverständlich er sich mit all diesen Wundern beschäftigt, die jeden normalen Christenmenschen in den Wahnsinn treiben würden, wenn er unvorbereitet damit konfrontiert würde.«
    »Vielleicht weiß er weit mehr, als wir vermuten.« Jack zügelte seinen Hengst und schaute Gero fragend an.
    »Das ist es, was ich von Beginn an befürchtet habe.« Gero entledigte sich seines Normannenhelms und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Manchmal mache ich mir Sorgen, dass dieser gerissene Hund |598| nicht nur Tramelay sehenden Auges in den Tod schickt, sondern auch uns …«
    »Denkst du, er hat uns absichtlich auf eine falsche Fährte geschickt?«
    »So gern ich auch wollte, ich kann es nicht beschwören.« Gero setzte – wenn auch widerwillig – den Helm wieder auf. »Aber der Kelch und die Lade sind, was mich betrifft, ohnehin in den Hintergrund gerückt, seit ich weiß, dass Hannah und die anderen Frauen auf der Festung gefangen gehalten werden. Allein deshalb empfinde ich es als göttliche Fügung, dass ich – so Gott will – bei der Eroberung der Festung dabei sein darf.«
     
    Gero hätte lügen müssen, wenn er behauptet hätte, dass ihn kein mulmiges Gefühl beschlich, als er sich mit seiner verbliebenen Truppe in leichtem Trab der Festung von Gaza näherte. Jeder Reiter und jeder Fußsoldat, jedes Waschweib und jeder Hurensohn blieb stehen und gaffte auf die Pferde mit den toten Templern darauf. Irgendjemand schlug Alarm, indem er in ein Signalhorn blies, das von den oberen Zinnen ertönte, als sie den Brückenkopf zum Eingang der Festung erreichten. Die Wachen salutierten hilflos, und auch sie verfolgten die Leichen auf dem Rücken der drei Araberhengste mit verwirrten Blicken.
    Im Burghof wurden sie von allen Seiten mit aufgeregten Fragen bedrängt. Gero sprang von seinem Hengst ab und salutierte vor dem Festungskommandanten. Ranulf von Bergamo, ein rotbärtiger Lombarde, der ihn an Roland von Briey, den Vogt seines Vaters, erinnerte, schlug ein Kreuzzeichen und wollte von Gero wissen, was

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