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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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Dinge sprecht, die für euch längst Vergangenheit sind, hier aber noch gar nicht geschehen sind.«
    »Tut mir leid«, sagte Arnaud, »Ich vergesse gelegentlich, dass du einhundertfünfzig Jahre vor mir geboren wurdest.«
    »Also«, fuhr Khaled fort. »Unser Nur ad-Din ist zurzeit der rechtmäßige Herrscher über große Teile von Syrien und als Sohn einer einflussreichen türkischen Seldschuken-Dynastie der stärkste Gegner der |603| Christenheit. Bisher wartet Askalon leider vergebens auf seine Unterstützung, weil Ägypten aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen von Syrien isoliert ist. Deshalb habe ich mir gedacht, dass wir Lyn und Rona als diplomatische Geste ankündigen; ein besonderes Geschenk von Nur ad-Din sozusagen, als Beginn einer neuen Allianz gegen die Christen.« Er lächelte. »Immerhin waren die beiden dem Emir von Damaskus eine Million Goldbezant wert.« Er gab Lyn, die sich ganz dicht an ihn geschmiegt hatte und aufmerksam zuhörte, einen Kuss, als ob er sich für seinen Plan bei ihr entschuldigen wollte.
    »Das ist gefährlich«, entgegnete Arnaud. »Es ist hohe Politik, und falls herauskommt, dass es nicht stimmt, wird die Rache umso hässlicher ausfallen.«
    »Es ist sehr wirkungsvoll«, widersprach ihm Khaled. »Und wir werden nicht lange genug bleiben, als dass es Konsequenzen für uns haben könnte.«
     
    Khaled atmete auf, als sie sich um Mitternacht endlich in Marsch setzten, um wie Schmuggler und Waffenhändler für ihr Vorhaben den Schutz der Dunkelheit zu nutzen.
    Nach kurzer Zeit erreichten sie den Mesh-hed Sidna el Husein, einen Hügel vor Askalon, der direkt hinunter nach el-Jurah führte, einem verlassenen Dorf in der umkämpften Zone. Die Nacht war mild, und die leichte Seeluft strich wie ein Seidenschleier über die Haut. Pferde und Kamele standen in einträchtiger Ruhe nebeneinander, und ein jeder starrte auf das Lichtermeer von brennenden Fackeln, das sich rund um die Festung verteilte. Überall hatten die christlichen Söldner ihre Zelte aufgeschlagen, um die Belagerungstürme zu bewachen und um Stellung gegen die stoßweise aus der Festung hervorbrechenden, fatimidischen Truppen zu beziehen.
    Auch auf der Festung herrschte offenbar kein Mangel an Holz, weil überall Feuerkörbe brannten.
    »Noch könnt ihr es euch überlegen«, gab Khaled mit rauer Stimme den anderen zu verstehen.
    Sein Blick fiel auf Lyn, die aufrecht in ihrem Kamelsattel saß und nicht den Eindruck erweckte, als ob sie Zweifel hatte, dort hineingehen zu wollen.
    |604| »Da gibt es nichts zu überlegen«, sagte sie. »Wir vertrauen dir, auf dass du uns zum Erfolg führst.«
    Khaled wollte nicht widersprechen. Er hatte mit Struan, Arnaud und den Frauen alles Notwendige beraten. Der Rest war pures Risiko.
    »Jallah!«, rief er dumpf und gab seinem Hengst die Sporen. Die anderen folgten ihm. Er wusste, dass sie das letzte Drittel der Distanz galoppierend zurücklegen mussten, damit sie nicht von Kreuzrittern entdeckt und aufgebracht werden konnten. Auf einem Schleichweg zwischen den Felsen erreichten sie einen unscheinbaren Seiteneingang, der ins Innere der Festung führte.
    Als Khaled mit den Knauf des Schwertes sechs Mal in einem bestimmten Rhythmus gegen das kleine Portal donnerte, befürchtete er zuerst, dass niemand öffnen würde. Doch dann quietschte die Tür, und ein Lichtstrahl fiel durch den Spalt nach draußen.
    »As-salāmu ’alaikum«, grüßte Khaled den Fackelträger, der ihm prüfend ins Gesicht schaute.
    »Wa-l-hamdu lil-la – Lob sei Allah«, antwortete der andere, nachdem er Khaled augenscheinlich für einen vertrauenswürdigen Bruder befunden hatte.
    »Wa-l- lahu’akbar – Allah ist größer«, entgegnete Khaled.
    Zögernd wurde das Portal geöffnet, und ein zweiter, argwöhnisch dreinblickender Wachsoldat mit einer Lanze in der Rechten und einem Krummschwert in der Linken trat hervor.
    Khaled erklärte, dass sie ein besonderes Geschenk für den Wesir bereithielten, und natürlich wollte der hässliche, vernarbte Kerl die beiden Sklavinnen unbedingt sehen, bevor er ihnen Einlass gewährte. Khaled zwang sich zur Ruhe, als er die Kamele niederknien ließ und mit einer Hand den Gesichtsschleier von Lyn ein wenig zu Seite hielt, so dass ihre Augen zu erkennen waren.
    Der Mann leuchtete in ihr Gesicht und schrak zurück, als er das typische Glimmen darin entdeckte, das normalerweise nur bei einer Katze in der Dunkelheit zu sehen war.
    »Sie sind wahrlich außergewöhnlich«,

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