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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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deinem Optimismus.« Gero seufzte.
    »Tut mir einen Gefallen«, meinte Arnaud mit einem unfrohen Lächeln, »ganz gleich, was geschieht, haltet euch möglichst von Tramelay fern, sollten er und seine Leute tatsächlich den Kopf verlieren.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Gero klopfte seinem Kameraden beruhigend auf den Oberschenkel und warf dem Assassinen einen Blick zu. »Ma’a salama – auf Wiedersehen.«
    »Insha’allah – so Gott will«, murmelte Khaled und wendete sein Pferd.
    Johan, Stephano und Tanner standen immer noch da, wie vom Donner gerührt, als Arnaud und der fremde Sarazene wieder davontrabten.
    Gero hatte seine Gefühle rasch wieder unter Kontrolle und forderte den jungen Bruder aus Marseille auf, ihm zu helfen, die toten Templer auf die Pferde zu hieven. Die anderen Kameraden bat er, die Fesseln der Dorfbewohner zu lösen und darauf zu achten, dass die Krummschwerter in den Säcken blieben.
    Unter lautem Palaver befreiten die entlassenen Gefangenen ihre Angehörigen aus den Häusern, und die Frauen brachen in hysterisches Wehklagen aus, als sie den Mann mit dem zertrümmerten Schädel entdeckten. Immerhin war der junge Kerl, den de la Trenta hatte enthaupten wollen, am Leben geblieben. Mit seinen braunen Augen schaute er dankbar zu Gero auf.
    |593| Der blonde Bruder aus Marseille mit dem noch kindlichen Gesicht half als einziger Überlebender aus de la Trentas persönlichem Gefolge beim Festzurren der Leichen. Die Hände des jungen Rekruten zitterten, und Gero vermochte nicht zu sagen, ob aus Furcht, Trauer oder Hass. »Werdet Ihr mich töten?«, wollte der junge Kamerad wissen.
    Gero sah an seinen angespannten Gesichtszügen, wie sehr er sich hatte überwinden müssen, diese Frage zu stellen.
    »Wie kommst du darauf?«
    Der junge Templer zuckte mit den Schultern.
    Gero legte dem bleichen Bruder eine Hand auf den Arm und zog ihn zu sich heran. »Wie heißt du?«
    Der Junge war ehrlich bemüht, Geros Blick nicht auszuweichen. »Florentin«, antwortete er.
    »Hör zu, Florentin«, begann Gero mit ruhiger Stimme. »Ich habe mit den beiden Sarazenen um unser Leben verhandelt.« Das war gelogen, und Gero bat den Allmächtigen sogleich um Vergebung, aber es ging nun mal nicht anders. »Sie sagten uns, dass hinter dem Hügel noch Dutzende andere Sarazenen lauern, die uns alle töten würden, wenn wir nicht sofort von hier verschwinden. Ich konnte erwirken, dass sie uns kampflos abziehen lassen, wenn wir den Menschen im Dorf ihren Frieden wiedergeben. Hast du verstanden?«
    Florentin nickte beflissen. »Und was werden wir dem Großmeister sagen?«
    »Wir sagen ihm nichts von den Geschehnissen hier im Dorf. Das könnte unnötige Fragen aufwerfen und uns selbst in einem schlechten Licht dastehen lassen, nicht wahr?«
    Wieder nickte Florentin, doch sein Blick schien verwirrt.
    Gero sah ihn immer noch durchdringend an. »Wenn man uns in Gaza nach dem Ablauf der Geschichte befragt und warum Bruder Xavier und die anderen sterben mussten, wie wirst du dann antworten?«
    »Ich sage …«, der junge Bruder zögerte einen Moment, als ob er nachdenken musste, »… dass wir in den Bergen Salomons von Sarazenen überfallen wurden und dass Ihr uns mit Eurer Diplomatie vor dem Schlimmsten bewahrt habt.«
    »Ich sehe, du bist ein verständiger Bursche.« Gero nickte zufrieden.
    Johan, Tanner und Stephano waren inzwischen aufgesessen und abmarschbereit. Die Pferde mit den Toten hielten sie am Zügel. Die |594| Krummschwerter ließen sie zurück. Gero und Florentin folgten den anderen schweigend und ohne ein Wort des Abschieds an die Dorfbewohner.
     
    Freya bebte vor Nervosität, als sie am Abend von Adiba wie gewöhnlich in die Gemächer des Wesirs geführt werden sollte. Es musste ihr gelingen, Malik al-Russak davon zu überzeugen, dass er ihre beiden Freundinnen auf der Festung behielt und nicht nach Ägypten verschiffte. Doch die Probleme begannen schon damit, dass Adiba ihr das mit Zitrone getränkte Schwämmchen verweigerte.
    »Er will, dass du ein Kind von ihm empfängst«, zischte sie, als Freya ihr die übliche Unterstützung abverlangte. »Denkst du«, fuhr sie mit gereizter Stimme fort, »ich will wegen einer fränkischen Hure meinen Kopf verlieren? Wenn er herausbekommt, dass du seinen Samen verschmähst, werden wir es beide bitter bereuen.«
    Freya war verzweifelt. Ein Kind vom Wesir? Falls sie Johan je wiedersehen sollte, würde er dafür kein Verständnis haben. Andererseits war es unmöglich,

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