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Die Rueckkehr der Templer - Roman

Die Rueckkehr der Templer - Roman

Titel: Die Rueckkehr der Templer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Andr
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erwiderte Tanner.
    »Ich habe gehört«, wandte Johan ein, der bereits mit Stephano für das Frühessen bereitstand, »dass die Fatimiden durchaus Ausfallkontingente stellen, die kurz und zielgerichtet aus der Festung hervorstoßen und damit versuchen, die Christen auf Abstand zu halten.«
    »Was will er uns damit sagen?« Tanner schaute fragend in die Runde.
    »Dass du am Arsch bist, wenn dir einer von denen zu nahe kommt.« Anselm hob eine Braue und grinste schadenfroh.
    »Danke für den Hinweis«, sagte Tanner und beeilte sich, das schwere Kettenhemd überzuziehen, wobei ihm Johan bei der seitlichen Schnürung half. Gero reichte ihm den Waffengürtel. Als Jack seine |628| Chlamys anlegte, fiel sein Blick auf das rote Kreuz, und er seufzte. »Hoffentlich kann ich damit genug Eindruck schinden, dass mich die Heiden erst gar nicht herausfordern«, scherzte er.
    Gero wusste, was in ihm vorging. Tanner hatte Angst, würde es aber nicht sagen, selbst wenn er direkt in die Hölle einfahren müsste.
    »Glaub mir«, sagte Gero und schlug Tanner auf die Schulter. »Das ist normal, uns geht es auch nicht anders. Lass uns zur Messe gehen, das hilft.«
    Die Glocken hatten bereits zur Prim geläutet, dem ersten Morgengebet um sechs Uhr. Danach stand das Frühessen auf dem Plan, bei dem nicht allzu viel Kulinarisches erwartet werden durfte. Allerdings war offenbar in den letzten Tagen eine überraschende Besserung eingetreten. Nachdem Melisende ihr Schatzkästlein Geros und seiner Brüder wegen geöffnet hatte, hatte man endlich wieder Brot, Bier und Wein und auch Obst und Fleisch für die Ordensbrüder kaufen können. Hafer und Heu für die Pferde sollte ebenfalls per Schiff aus Marseille herangeschafft werden.
    Nach dem Frühessen gab es eine weitere Lagebesprechung, an der Gero als neuer Kommandeur teilnehmen musste, und um neun Uhr läuteten schon wieder die Glocken zur Terz.
    »Ich bin kein Christ«, gestand Tanner, als er Gero zum zweiten Mal an diesem Tag hinaus zur Kapelle folgte.
    »Nicht?« Gero war überrascht. Über Tanners Glauben hatten sie sich nie unterhalten.
    »Was denkst du denn, wer die Welt erschaffen hat?« Es war mehr eine Frage der Höflichkeit, als dass Gero sich wahrhaftig für Tanners Gedanken interessiert hätte.
    »Ich halte die Möglichkeit, dass das Universum in einem Urknall entstanden ist und wir vielleicht von Außerirdischen abstammen, die einst auf unserem Planeten gelandet sind, für viel wahrscheinlicher.«
    »Außerirdische!« Geros tonlose Bestätigung bezeugte, für wie irrsinnig er diese Äußerung hielt.
    »Er meint menschenähnliche Wesen, die mit fliegenden Untertassen auf der Erde gelandet sind«, fügte Anselm hinzu, wobei er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    Gero versuchte trotzdem ernst zu bleiben. Immerhin ging es um |629| Tanners religiöse Glaubensgrundsätze, denen er nicht respektlos begegnen wollte.
    »Du meinst also, wir stammen von Engeln ab?«, versuchte er ihm entgegenzukommen.
    »Nein.« Tanner schüttelte den Kopf. »Anselm ist der Sache schon nahegekommen, obwohl er sich ziemlich dämlich ausgedrückt hat. Ich denke, dass unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren von anderen Sternen auf die Erde gekommen sind, in einer Art Flugzeug, und dann sind sie hier gelandet und haben die menschliche Rasse begründet.«
    »Und warum haben sie ihr Wissen nicht an die Menschheit weitergegeben?«
    Johan, der neben ihnen schlenderte, warf Tanner einen fragenden Blick zu. »Ich meine, zu unserer Zeit, im Jahre des Herrn 1307, wusste niemand, wie man ein Flugzeug baut. Und hier freut man sich über Donnerkraut, das zu meiner Zeit gar keine Frage mehr wert war. Es ist doch merkwürdig, wenn du sagst, dass unsere Vorfahren angeblich bereits vor Tausenden von Jahren Flugzeuge bauen konnten und dass sie ihre nachfolgenden Generationen mit Steinschleudern haben hantieren lassen?«
    Tanner überlegte einen Moment, furchte die Stirn und blieb Johan eine Antwort schuldig.
    Auch Stephano war plötzlich munter geworden. Seine blaugrauen Augen leuchteten. »Werden dir diese … äh … Außerirdischen … wenigstens im Kampf beistehen, wenn du zu ihnen betest?«
    Tanner stieß ein Schnauben aus und hob abwehrend die Arme. »Vergesst den Blödsinn«, meinte er, »ich habe einen Spaß gemacht.«
    Für einen Moment herrschte betretenes Schweigen. Doch dann wurden sie mit einem Pulk von übermüdeten Kriegern mitgerissen, die unterschiedlich gerüstet aus sämtlichen Lagern zum Steinportal

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