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Die Rückkehr der Templerin

Die Rückkehr der Templerin

Titel: Die Rückkehr der Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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verfinsterte und es in seinen Augen wütend aufblitzte. Dann aber riss er sich sichtbar zusammen und schüttelte nur den Kopf. »Ich vermute, es war keine sehr angenehme Erfahrung. Aber das ist ja nun vorbei.« Er sah sich weiter unverhohlen neugierig in dem kaum möblierten, aber großzügigen Raum um, und schließlich blieb sein Blick auf Robins Wappenrock hängen, der sauber zusammengefaltet auf der Bank neben der Tür lag. »Ich sehe, dass Ihr die Insignien unseres Ordens immer noch in Ehren haltet. Das freut mich. Trotzdem frage ich mich, warum Ihr den Rock vorhin nicht getragen habt, sondern die Kleider der Einheimischen vorzieht.«
    »Weil sie sehr praktisch sind«, antwortete Robin. Sie fühlte sich immer unsicherer. Obwohl sie auf der einen Seite der Meinung war, bisher alles richtig gemacht zu haben, hatte sie gleichzeitig das Gefühl, sich mit jedem Wort tiefer in ein Gespinst aus Halbwahrheiten, Lügen und durchsichtigen Ausflüchten zu verstricken, das Dariusz einfach durchschauen musste. Vielleicht hatte er es längst. Vielleicht hatte er die Wahrheit schon vor seinem Eintreffen hier gewusst und spielte nur ein grausames Spiel mit ihr. »Und ich war etwas in Eile, als ich das Haus verließ«, fügte sie, nun bewusst leicht spöttisch, hinzu.
    »Ja, das kann ich verstehen«, antwortete Dariusz im selben Ton. »Aber das beantwortet nicht die Frage, warum Ihr den Rock überhaupt ausgezogen habt.« Er sah kurz Robin an, dann etwas länger in die Richtung, in der Saila verschwunden war.
    »Ich war schwimmen«, antwortete Robin kühl. »Ich weiß ja nicht, wie Ihr es haltet, Bruder Dariusz, aber ich pflege nicht in voller Rüstung ins Meer zu steigen. Es schwimmt sich schlecht mit einem Zentner Eisen am Leib.«
    Einen Moment lang starrte Dariusz sie so unverhohlen misstrauisch an, dass Robin fast in Panik zu geraten drohte. Dann aber lachte er. »Ihr habt natürlich Recht, Bruder. Und wer bin ich, Euch Vorwürfe oder gar Vorschriften machen zu wollen?« Er wedelte mit der Hand, wie um jedem denkbaren Widerspruch schon von vornherein zuvorzukommen. »Aber lassen wir das. Nun habe ich Euch ja wiedergefunden. Wie war das mit Eurer Einladung zum Festmahl?«
    Robin deutete auf den Durchgang zum Hof. Saila hatte in den wenigen Minuten, die ihr geblieben waren, tatsächlich so etwas wie ein kleines Wunder vollbracht. Im Schatten des Aprikosenbaumes stand jetzt ein niedriger Tisch, auf dem hölzerne Teller und Schalen voller Fladenbrot, Fisch und Oliven, Gemüse und Obst arrangiert waren, dazu ein gewaltiger Krug, in dem sich vermutlich der stark verdünnte Wein befand, den man hierzulande Gästen anbot, und zwei einfache, schmucklose Becher. Saila hatte sogar noch die Zeit gefunden, ein Stück Segeltuch als Schutz vor den immer noch unbarmherzig herabbrennenden Strahlen der Sonne über den Tisch zu spannen, und Dariusz nickte nicht nur anerkennend, sondern ließ sich mit einem deutlich hörbar erleichterten Seufzer auf einen der beiden Stühle sinken. Das Möbelstück ächzte unter dem Gewicht seiner massigen Gestalt, was Dariusz aber nicht weiter zu stören schien. Er lehnte sich im Gegenteil zurück und streckte die Beine aus.
    »Das tut gut. Ich habe schon fast vergessen, wann ich das letzte Mal auf einem Stuhl gesessen habe und nicht im Sattel eines Pferdes oder auf nacktem Boden.«
    »Wie lange seid Ihr jetzt unterwegs?«, erkundigte sich Robin. Es interessierte sie nicht im Mindesten. Aber die Stunde, von der Dariusz gesprochen hatte, war noch lange nicht vorbei, und eine Stunde war eine entsetzlich lange Zeit, um Fragen zu stellen und die falschen Antworten darauf zu geben. Vielleicht war es besser, wenn sie i h n fragte, statt ihrerseits seine Fragen zu beantworten. Robin verfluchte sich jetzt schon in Gedanken für die Geschichte, die sie ihm gerade aufgetischt hatte. Sie hielt sich zwar über weite Strecken an die Wahrheit, entfernte sich aber zugleich auch viel zu weit von ihr, als dass sie sich ernsthaft einbilden konnte, auf Dauer damit durchzukommen.
    »Viel zu lange«, seufzte Dariusz. »Nur gut, dass wir den größten Teil der Strecke jetzt hinter uns haben.« Er richtete sich wieder auf, goss sich einen Becher Wein ein und leerte ihn mit einem einzigen, gierigen Zug fast zur Hälfte. Bevor er ihn wieder auf den Tisch zurückstellte und mit der anderen Hand nach dem Fladenbrot griff, um sich ein gewaltiges Stück davon abzubrechen, füllte er ihn erneut. »Nun«, begann er, »Ihr habt natürlich

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