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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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selbst.
     

 
9.
     
    Dr. Parker erhob sich hinter seinem Schreibtisch. »Ich möchte, daß auch Dr. Linsford das hört.« Er kehrte bald mit einem kleinen, untersetzten Mann mit lockigem Haar zurück, der freundlich nickte und sich einen Stuhl heranzog.
    Dr. Linsford war etwa gegen Ende vierzig, Parker war vierundfünfzig. Sie machten ihre Arbeit schon lange und waren hartgesottene Burschen.
    Cramer wiederholte seine Geschichte. Die beiden Männer hörten still zu. Während des Sprechens fielen Cramer die Falten in den Gesichtern seiner zweiköpfigen Zuhörerschaft auf, die Überlastung und Überdruß hineingeätzt hatten. Er sah Besorgnis und selbst Mitgefühl in ihrem Blick, aber was brachte ihm das ein? Es war offenkundig, daß sie nicht ein Wort von dem Gesagten glaubten. Die endlosen Stunden, die Überlegung, die immer wiederkehrenden Kämpfe, um mehr Geld von der Vet Org zugeteilt zu bekommen, dazu die unausweichliche Erkenntnis, daß sich all ihre Bemühungen um das Starky-Syndrom als nutzlos erwiesen, all das hatte seinen Preis gefordert.
    Cramer hatte gezögert, sich hierher zu wenden. Er hatte mit Doc Brannon darüber gesprochen, und der ehemalige Militärarzt hatte abgeraten, die Schultern gezuckt. »Mein Junge, die lassen nur ein bißchen mehr Polsterung in deiner Zelle anbringen. Wenn die Symptome wiederkommen, laß dir ein Beruhigungsmittel geben.« Die Beruhigungsmittel taten ihm nicht den Gefallen. Er konnte die Erinnerung an das, was an jenem Tag geschehen war, nicht abschütteln. Das Fragezeichen blieb. Er mußte es mit seinem Seemannsgarn bei jemand versuchen, der in verantwortlicher Stellung war, das war er sich selbst … und denen draußen schuldig. Parker und Linsford waren im Grunde genommen in Ordnung. Er konnte sich wirklich keine besseren Zuhörer wünschen. Schließlich war er ein Starky …
    Als er zu Ende gekommen war, lehnte er sich entspannt in den Sessel zurück und wartete auf den Urteilsspruch.
    Parker hatte die Augen geschlossen. Linsford starrte in die Luft. Jemand reinigte den Flur mit einem Staubsauger, der wütend brummte. Durch die vergitterten Fenster mit den weißen Vorhängen fiel Sonnenschein auf die rechte Hälfte von Parkers Schreibtisch. Man konnte einen kleinen Streifen blauen Himmels sehen. Die Bäume mußten jetzt halbnackt sein, die Blätter schon braun verfärbt. Der betongepflasterte Exerzierhof war in den letzten Jahren das einzige gewesen, was ihn ein wenig die Nähe der Welt draußen hatte spüren lassen.
    Dr. Parker räusperte sich, machte die Augen auf, sah Cramer lange an und sagte: »Keine … dieser Signale mehr, wie?«
    »Bis jetzt nicht«, sagte Cramer.
    Parker nickte. Ihm fiel nichts mehr ein. Der Mann schien noch müder als zuvor zu sein. Die beiden Ärzte schienen verlegen zu sein.
    Sie taten ihm beinahe leid. Er sagte: »Und wenn an der Sache etwas Wahres wäre?«
    »Das kommt mir eher unwahrscheinlich vor«, sagte Linsford.
    »Höchst unwahrscheinlich«, pflichtete ihm Parker bei.
    »Wieso?« fragte Cramer.
    Parker sagte: »Die ganze Welt sah zu, Mr. Cramer. Millionen sahen die Landung, nahmen sozusagen dieselbe Anordnung visueller und akustischer Reize in sich auf, die auch Sie erlebten. Doch die geistige Verwirrung, an der Sie litten, wurde nicht von anderen geteilt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wer würde es denn sonst wissen?« unterbrach ihn Linsford. »Wo, glauben Sie, würde man solche Leute hinschicken? Hierher doch!«
    »Dr. Linsford meint, daß wir automatisch über die Fälle unterrichtet werden, die möglicherweise etwas mit dem Neuro-Spaltungs-Syndrom zu tun haben. Die Symptome, von denen Sie sprechen, würden in diese Kategorie fallen.«
    Cramer wußte, daß Neuro-Spaltung so viel wie Starky hieß.
    »Sie würden also benachrichtigt werden?« sagte Cramer.
    »Stimmt.«
    »Sie sind aber nicht benachrichtigt worden.«
    »Ganz genau.«
    »Und das beweist, daß ich mir alles eingebildet habe?«
    »Für das, was Sie behaupten, gibt es nicht den geringsten Beweis, Mr. Cramer, nicht einen einzigen …«
    »Hören Sie«, sagte Dr. Linsford, »man würde jeden, der Geräusche wie Sie in den Ohren hatte, brausende Winde und so weiter, dessen Füße in was gleich … in Strudeln versanken, der über das 3-D Signale empfing, also, Menschenskind, so einen Fall würde man uns per Rakete zuschicken. Selbst ohne möglichen Verdacht auf Starky, und der wäre nicht von der Hand zu weisen, so, wie die Krankheit grassiert und immer wieder neue

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