Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
Vom Netzwerk:
spürte er nichts, dachte er nichts. Er lag da. Dann meldete sich blaß das Bewußtsein. Er erinnerte sich schaudernd und machte die Augen auf. Die Umgebung gewann langsam an Schärfe. Er lag in einem sehr kleinen, weiß getünchten Raum auf einer Pritsche. Er versuchte, sich aufzusetzen, sich zu bewegen und stellte fest, daß es nicht gehen wollte. Er steckte in der Zwangsjacke, war festgeschnallt. Natürlich, er befand sich im Bienenstock.
    Er war sehr schwach und schloß die Augen, seufzte. Da oben war es schlimm gewesen. Er konnte sich nicht erinnern, es je schlimmer erlebt zu haben. Sie waren alle gemeinsam aus der Haut gefahren. Eine schönere Bescherung konnte man sich nicht vorstellen. Es kam dicht wie Hagel.
    Und dann, ganz plötzlich, spürte er es, erkannte er es wieder. Seine Lippen lächelten matt.
    Der leere Mann war wieder da.
    Das Gefühl war stark. Es überrollte ihn wie eine gewaltige Woge, die kurz vor dem Brechen war. Und er wußte auch, daß der leere Mann in der Nähe war, irgendwo da draußen, irgendwo.
    Er lag lange Zeit so da. Und dachte, daß sie dabei waren, die Gelegenheit zu verpassen. Es gab keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen. Niemand hörte ihn. Trotz der bohrenden Aufmerksamkeit, der endlosen Tests würden sie schließlich doch die Sache nicht aus unmittelbarer Anschauung kennenlernen. Das neue Stadium seines Wahnsinns, die nächste Runde auf dem Karussell der Starkys entging ihnen, zumindest jetzt. Sie würden nicht mehr rechtzeitig bei ihm sein.
    Es wurde schon schwächer … bewegte sich fort … erlosch.
    Cramer schlief.
     
    Die beiden saßen stumm und mit blassen Gesichtern im Exerzierhof, lehnten mit dem Rücken an der Westwand.
    Der Himmel war bedeckt, die Luft frostig. Männer spazierten umher und unterhielten sich mit Unterbrechungen. Viel Munterkeit war nicht zu spüren. Die Erfahrung, die jetzt einige Tage zurücklag, das Durchdrehen fast der gesamten Gruppe, wäre beinahe ins Auge gegangen, lag noch immer wie ein Gifthauch über der Starky-Station. Das Gebäude war vom Hof aus zu sehen. Hinter den Fenstern waren Gesichter, Reguläre, die auf die Stars und Zugnummern der Anstalt hinabstarrten.
    Cramer hatte den größten Teil der letzten Stunden mit Doc Brannon verbracht und war mit ihm die Einzelheiten der Geschichte mit dem leeren Mann durchgegangen. Sie hatten sich beide noch nicht ganz von dem Anfall erholt, waren beide müde bis in die Knochen. Sie waren zu keinem Ergebnis gekommen.
    Er ruhte sich jetzt aus und lauschte den Gesprächen der Männer um ihn herum. Ein Meer von Stimmen. Er nahm Worte und Sätze wahr, ließ seinen Geist wandern. Die Klänge trieben wie Fäden durch seinen Geist. Ein Faden beanspruchte Aufmerksamkeit. Cramer riß die Augen weit auf.
    »Ortez«, rief er.
    Ortez trat zu ihm, blieb stehen und blickte auf den Sitzenden herab.
    »Wiederholen Sie das letzte Stück«, sagte Cramer.
    »Klar. Dieser Raumfahrer ist verschwunden.«
    »Verschwunden? Wohin?«
    Ortez zuckte die Schultern. »Das würden die auch gern wissen.«
    Im 3-D im Unterhaltungsraum erfuhren Brannon und Cramer den Rest. Oberst Harry Gains war aus Lager sechs verschwunden. Die Nachbesprechungen waren in Gang gewesen. Lager sechs unterstand der U.S. Raumfahrtbehörde. Dort wurden Geheim-Sachen aufbewahrt, und man hatte sich alle Mühe gegeben, die Anlage absolut dicht zu machen. Gains war jedoch wie vom Erdboden verschluckt, und die Tests waren nicht einmal zur Hälfte durchgeführt, und weder Wachen, Offiziere noch Wissenschaftler konnten sich einen Reim darauf machen. Die Behörden waren auf der Suche nach ihm, und nicht nur die Behörden.
    »Schön«, sagte Cramer, »jetzt haben wir’s.«
    Brannon brummte. Im Unterhaltungsraum schwirrten die Stimmen durcheinander. Die Sache mit Gains erweckte Interesse, und man versammelte sich um den 3-D. Die beiden Männer lösten sich aus der Menge.
    »Das Kindchen wird niemand finden«, sagte Cramer. »Der Kerl ist was ganz Besonderes. Er ist zu gerissen für die.«
    »Glaubst du, er ist ausgerückt?«
    »Den kann man nicht an einen Platz schaffen, wo er nicht sein will.«
    »Aus Lager sechs … ich glaube, es wäre leichter, hier herauszukommen.«
    »Hoffen wir es.«
    Brannon sagte: »Du weißt, was auf dich wartet, auch wenn du Erfolg hast, wenn du über die Mauer kommst?«
    Cramer sagte nichts.
    »Die Geschichte mit den Starkys hat eine Nachtseite. Da gibt’s Dinge, von denen wir keine Ahnung haben, wo noch nicht einmal die ersten

Weitere Kostenlose Bücher