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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Tasche, erstieg in der Dunkelheit Tisch, Hocker und hatte sich endlich durch die Öffnung gehievt.
    Er war beinahe fertig.
    Er zog seine drei Fänge ein.
    Die Aufzugskabine war leer.
    Er schaltete wieder seine Taschenlampe an. Das ausgeschnittene Stück Decke wurde wieder eingepaßt und mit Lakenstreifen an der Kante festgeklemmt. Es hielt.
    Wenn der Lift unten ankam, würden die Lichter nicht brennen. Darüber würde sich niemand Gedanken machen; schließlich war der Strom ausgefallen. Später würde man Bescheid wissen, jetzt jedoch nicht. Man würde mit den Taschenlampen herumleuchten und mit ein wenig Glück nicht einmal die verschmorte Decke bemerken. Sollte sie ihnen auffallen, so mochten sie vielleicht an einen Feuerschaden denken. Es war zweifelhaft, ob man in dem allgemeinen Durcheinander wußte, daß er mit einem Laser bewaffnet war, und man würde nie auf die Idee kommen, daß die Beschädigung des Aufzugs mit ihm zu tun haben könnte. Oben konnte irgend jemand auf den Knopf für »Abwärts« gedrückt und es sich dann anders überlegt haben. Sie hatten keinen Anlaß, etwas anderes zu vermuten.
    Der Schaltmechanismus befand sich oben auf dem Aufzugskasten und war mit dem Stahlkabel verbunden. Cramer konnte den Knopf für »Abwärts« innen im Kasten nicht erreichen, aber vor seinen Füßen lag der Mechanismus und wartete nur darauf, daß jemand kam und an ihm herumspielte.
    Er brauchte nur den richtigen Schalter zu finden.
    Der Laser schälte die Kupferabdeckung auf, die direkt unter dem Stahlkabel lag und die Schalter beherbergte. Cramer bog einen Teil der Abdeckung auf, und das Innere wurde sichtbar. Drähte quollen heraus. Seine Finger bewegten sich an ihnen vorbei, bewegten sich auf die Magnetspulen zu, auf die kleinen elektronischen Schalter, die den Lift in Gang setzen konnten. Wenn ihn die Erinnerung nicht im Stich ließ, lag das Schwerste hinter ihm. Er würde sehen. Der erste Schalter, den er berührte, bewirkte nichts. Der zweite ließ den Kasten erzittern und setzte ihn in Bewegung – in die Höhe. Ein dritter Versuch, und Cramer hielt wieder an. Und dann sank er in die Tiefe, huckepack auf dem Kasten, hielt sich am Dach des Kastens fest, hinunter, am Erdgeschoß vorbei.
     

 
13.
     
    Die Reise war kurz.
    Sehenswürdigkeiten waren kaum zu bewundern, und an Entspannung war schon gar nicht zu denken, und doch machte sie Cramer froh!
    Das Erdgeschoß tauchte auf und zog vorbei. Noch vor kurzer Zeit war es das Wichtigste gewesen, jetzt bedeutungslos. Cramer konnte die Welt draußen beinahe schon riechen. Zum ersten Mal schienen die Dinge jetzt für ihn in Schwung zu kommen. Bis jetzt war er immer nur um Haaresbreite davongekommen. Jetzt war es anders. Der Lastenaufzug hatte alles verändert.
    Der Lift hielt langsam an. Endstation.
    Cramer lag auf der Lauer und lauschte. Die Tür unten ging auf. Stimmengewirr drang deutlich bis zu seinem Versteck hinauf. Die Stimmen hielten sich nicht lange auf. Er hörte, wie sie sich entfernten. Man hatte nur rasch einen Blick in den leeren Kasten geworfen. Cramers Werk war unentdeckt geblieben.
    Er ließ einige Zeit verstreichen.
    Er hörte keine Geräusche, auf die er hätte achten müssen. Um ihn das Dunkel und der dumpfe Geruch des Schachtes. Dann war es soweit.
    Er entfernte das Plastikstück, legte es in aller Ehrfurcht zur Seite, da es seinen Zweck erfüllt hatte, und blickte in die Finsternis hinab. Er knotete einen Extrastreifen des Lakens um ein zweites Tischbein und fing an, den Tisch sehr langsam durch das Loch hinabzulassen. Er hatte es so eingerichtet, daß er zuerst mit den Beinen auf den Boden kam. Stück für Stück ließ er den Streifen durch die Hände laufen. Das Geräusch, mit dem der Tisch den Boden berührte, war kaum mehr als ein mattes Wispern.
    Als nächstes wiederholte er das Spiel mit dem Stuhl. Die Ungeduld ließ ihn nervös werden. Er mußte jedoch vorsichtig sein, sich zähmen. Es hätte keinen Sinn, aus dieser Höhe hinab zu springen. Damit würde er seine Ankunft nur verraten. Wenn er irgend etwas erreichen wollte, mußte er sich wie auf Katzenpfoten bewegen. Katzen hatte er immer bewundert.
    Er hing an den Händen und ließ sich durch das Loch hinunter. Seine Füße stießen auf den Hocker. Er stieg von ihm auf den Tisch und auf den Boden hinab.
    Die Türen standen offen. Er trat hinaus.
    In der Ferne blinkten ihm Taschenlampen entgegen. Er selbst war im Dunkeln.
    Er bewegte sich durch das Dunkel.
    Dann sah er, daß es sich um

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