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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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nichts. Die Spur? Immer noch da, wenn auch sehr schwach.
    Wie lange würde sie zu hören sein?
    Das Rad bewegte sich unter ihm. Er rauschte die Ausfahrtsrampe hinauf.
    Die Straße war grau. Es hatte zu regnen aufgehört. Schwarze, aufgeblähte Wolken wurden vom Wind fortgetrieben. Der Himmel war weiß und grau gefleckt. Blau war noch keines zu sehen. Auf allen Ebenen waren wieder Leute unterwegs. Brücken und Übergänge wimmelten von Menschen.
    Cramer fuhr langsamer.
    Wohin jetzt?
    Er schaltete den Motor ab, rollte weiter. Busse, Kugelautos hupten ihn an, zwängten sich an ihm vorbei, beschleunigten wieder. Die Straßen waren vor Minuten noch leer gewesen und waren jetzt verstopft wie die Müllschächte der Massenquartiere.
    Etwas zog ihn weiter. Nach Süden. Er hatte die Richtung schon eingeschlagen. Er ließ den Motor wieder an und nahm Geschwindigkeit auf.
    Er dachte, daß er den Hurensohn noch nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte.
    Er fuhr nach Osten. Der Verkehr um ihn herum wurde dichter. Er bewegte sich auf das Zentrum der Bundesregierung zu. Das Gebäude wuchs vor ihm in die Höhe und reichte fast bis an die Wolken.
    Die Wolken rissen jetzt auf. Ein paar Sonnenstrahlen zwängten sich durch. Zwischen den Wolkengebirgen zeigten sich blaue Stellen.
    Und das Zentrum der Bundesregierung warf das Licht hell wie ein Spiegel zurück.
    Gains war irgendwo da drin. In dem Labyrinth der Bundesregierung.
    Cramer wollte ihn wie einen faulen Zahn herausreißen.
     

 
22.
     
    »Sie können nicht herein, Sir«, sagte die kleine, dunkelhaarige Frau hinter dem Empfang mit eiserner Stimme.
    Cramer ließ seine Erkennungsmarke aufblitzen.
    Die Frau überlegte es sich anders und drückte einen Knopf. Türen glitten auf. Cramer ging weiter, ohne ein Wort zu verlieren.
    Die Fahrt hierher hatte seine Sachen trocknen lassen. Spuren des Regens waren noch zu sehen. Er sah schrecklich aus. Trugen Agenten der Regierung überhaupt Lederjacken? Er sah sich die vergoldete Dienstmarke an. Er hatte sie automatisch vorgezeigt, eine der Hilfen, mit denen ihn die netten Leute in der Burg versehen hatten.
    Ein Aufzug nahm ihn auf.
    … piep … piep … piep …
    Das war alles, was er jetzt hörte. Ein komisches piependes Geräusch in seinem Kopf. Er fuhr am achten Stock vorüber. Als die Wahrnehmung schwächer wurde, fuhr er wieder hinab.
    Er stieg im achten Stock aus. Eine Gestalt in einer weißen Jacke kam durch den Flur auf ihn zugeeilt. Das paßte. Im Bundesforschungslabor XXI mußte es Gestalten in weißen Jacken geben.
    »Bitte?« fragte der Mann eifrig.
    Der Mann wollte offenbar zu Diensten sein. Ein junger Bursche Anfang zwanzig, bemerkte Cramer. Er wies seine Dienstmarke vor.
    Der junge Mann glotzte sie an. Was für ’ne Dienstmarke, dachte Cramer.
    Der junge Mann schluckte und nickte. »Wen möchten Sie sprechen, mein Herr?«
    Cramer steckte die Hand wie zufällig in eine Tasche, in die, in der sich der Laser befand. »Wir werden sehen«, sagte er. »Wer sind Sie?«
    »Marcel Quiggly.«
    »Ja, und was machen Sie hier?«
    »Laborassistent.«
    »Kennen Sie sich hier aus, Marcel?«
    »Ich glaube schon.«
    »Okay, Marcel, dann führen Sie mich mal herum.«
    Der Laborassistent sah ihn verdutzt an und gehorchte. Cramer ging langsam einen Flur entlang. »Sind Sie auch der Türhüter?« fragte Cramer.
    »Ab und zu.«
    »Heute? Heute nachmittag?«
    Der junge Mann nickte.
    Cramer fragte: »Hat’s geklingelt oder so was? Woher wußten Sie, daß ich angekommen war?«
    »Ein Licht leuchtet auf, wenn der Fahrstuhl hier hält.«
    »Aha. Ist während der letzten halben Stunde jemand eingetroffen, Marcel? Vielleicht jemand, den Sie nicht kennen?«
    »Nichts dergleichen.«
    Sie mußten irgendwie auf anderem Weg herauf gekommen sein, dachte Cramer.
    Die beiden Männer gingen durch ein Labor und zogen einige mild erstaunte Blicke auf sich. Sie verließen den Raum.
    Sie befanden sich auf einem zweiten Flur, der dem ersten wie ein Ei dem anderen gleich.
    »Wohin gehen wir?« fragte der Assistent.
    »Weiß ich nicht.«
    »Hören Sie, ich kann meinen Schreibtisch nicht lange allein lassen.«
    »Keine Sorge«, sagte Cramer.
    Sie kamen an eine Tür, auf der »Labor 4« stand.
    »Was ist hier drin?« fragte Cramer.
    Sein Führer hatte keine Ahnung. »Das ist Dr. Klausners Abteilung.«
    In Dr. Klausners Abteilung, dachte Cramer, piept es wie verrückt. Okay, er würde so oder so herausfinden, was gespielt wurde.
    Er wußte, daß die Bande im Lagerhaus

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