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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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von außen. Es dauert nur ein paar Stunden. Die Operation wird von einem Computer durchgeführt. Ich drücke eigentlich nur auf die Knöpfe. Wir benutzen Chemoplastik, und wenn man später die richtige Zusammensetzung wieder einsetzt, kehren die alten Gesichtszüge zurück.«
    »Blond ist eine hübsche Farbe«, sagte Carol.
    »In ein paar Stunden haben wir ihn wieder auf den Beinen«, sagte Dr. Gelb. Dann gingen sie gemeinsam hinunter.
     
    Cramer schlief. »Die blaue Kugel«, sagte Brannon. »Nein!« sagte Cramer. Brannon grinste. Sie befanden sich auf einem öden Feld. Fern am Horizont ein Gebäude. Brannon lachte, und sein Gesicht zerfloß und wurde zu dem Dr. Parkers.
    »Sie sind krank«, sagte Dr. Parker zu Cramer.
    Cramer rannte los. Er mußte das Gebäude erreichen. Er stürzte und spürte, wie der Sand über ihn hinwegwehte. Er hörte gewaltige Flügel schlagen. Er blickte auf. Das Gebäude war viel näher. Kenmore. Nein, dort wollte er nicht hin.
    Eine Stimme rief: »Cramer!«
    Er öffnete die Augen. Es war Carol. Seine Füße waren kalt. Er stand barfuß auf kühlem Steinboden. Sie waren im Keller der Burg, neben der Treppe.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Klar.«
    Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn in sein Zimmer zurück. Die Wohnräume der Burg lagen unterirdisch. Im Zimmer machte er das Licht an.
    »Ich kann mich nicht daran gewöhnen«, sagte er.
    »An das neue Gesicht? Es ist hübsch.«
    Er grinste. Ein Spiegel an der Wand zeigte breite, volle Lippen, hohe Backenknochen, eine breite Nase und lockiges, blondes Haar. Ein spöttisches, sinnliches Gesicht.
    »Glauben Sie, Sie schaffen es?«
    »Gains zu finden? Ich weiß nicht. Ich werde es versuchen.«
    »Und?«
    »Ich werde nachschauen, woraus er gemacht ist.«
    »Cramer, und dann?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Und Sie können nichts machen?«
    »Mit mir selbst? Nein.«
    »Ach, Cramer«, sagte sie. »Wenn Sie mich brauchen …«
     

 
20.
     
    Regen stand bevor. In der Luft lag die Spannung, die einem Gewitter vorausgeht. Die Luftfeuchtigkeit war wie ein nasses Tuch, das Straßen und Gebäude einhüllte. Aus dem Nordosten, vom Hudson her, begann ein Wind zu wehen.
    Cramer stieg von seinem Rad. Es war Mittag, und die Menge strömte aus den glänzenden, glatten Gebäuden des Sektors der Bundesregierung, die wie Kegel, Betonrechtecke und smaragdgrüne Glastürme in die Höhe ragten. Röhrenförmige Verbindungsgänge führten in sanften Schleifen hoch in der Luft von Gebäude zu Gebäude.
    Drei Ebenen rollender Gehsteige, dazwischen die schmalen Pfeiler der Monorail, die die Insel am Rand umrundete. Der Himmel übersät mit Hubschraubern, die wie Pingpongbälle auf die Dächer der Bürohäuser niedergingen und wieder aufstiegen.
    Wagen waren in diesem Sektor nicht erlaubt. Es gab Busse, Hubschrauber, Räder und Füße, und das beliebteste Verkehrsmittel waren die rollenden Gehsteige. Die Gegend schien vor Aktivität überzukochen.
    Cramer befand sich im Erdgeschoß. Er ging an abgestellten Rädern vorbei zu einem Zeitungsstand, kaufte den Fed Gove Day .
    Sein Gesicht wurde immer noch an hervorgehobener Stelle abgebildet. Die Verbrechen, die ihm in die Schuhe geschoben wurden, füllten schon eine halbe Spalte.
    Ihn fröstelte, als ihn ein kalter Lufthauch traf. Er war froh, daß ihn die Burgbewohner zurechtgemacht hatten. Er hatte außerdem eine Brieftasche voller Papiere erhalten, die ihm Tür und Tor öffnen würden. Die Dienstmarke eines Agenten der Regierung, dazu den passenden Ausweis. Und noch fünfhundert grüne Scheine. Das neue Gesicht. Und doch …
    Er zuckte die Schultern und sah sich die erste Seite an. Gains sorgte noch immer für Schlagzeilen, oder besser seine Abwesenheit. Wie vom Erdboden verschluckt, hieß es.
    Ja, dachte Cramer, und wie kommt man einem Kerl auf die Schliche, der sich so sehr jedem Zugriff entzieht?
    Cramer hatte sich am Morgen, als er sein Rad geholt hatte, eine schwarze Lederjacke gekauft. Er zog jetzt den Reißverschluß hoch und stellte den Kragen auf. Die ersten Regentropfen fielen. In der Ferne donnerte es lang und tief.
    Cramer trabte über die Straße zu seinem Rad. Bis jetzt hatte er nur Nieten gezogen. Er war den ganzen Morgen von einem Ende der Insel zum anderen gekreuzt, hatte alles abgekämmt, doch die Straßen hatten nichts Geheimnisvolles enthalten.
    Mit seinem Plan war es nicht weit her. Er fragte sich jetzt, ob er überhaupt etwas wert war. Es gab nichts Besseres zu tun. Er konnte nichts als hoffen. Es war an

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