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Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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hinab. Unter ihm war Pflaster, noch tiefer rauschte das Wasser vorbei. Die Taschenlampe warf einen hellen Schein.
    Er stand nicht gerade seinen Mann, dachte er düster. Er war nicht weit gekommen.
    Aber wie konnte er auch etwas erreichen, wenn jemand genau über ihn informiert war und sich ihm bei jeder Bewegung in den Weg stellte?
     

 
26.
     
    Er frühstückte in einem Bumslokal.
    Der Morgen war ziemlich warm, und er stank wie eine Jauchegrube, aber niemand schien davon Notiz zu nehmen. Es war halb neun. Die Stadtstreicher, Tagediebe und Bettler waren um diese Zeit schon aus ihren Löchern gescheucht worden. Auf den Straßen ging es wieder hoch her. Und wenn man sich die Leute ansah, die hier Schulter an Schulter auf den Holzbänken saßen, dann mußte sich das gesamte Gesindel in dieser Kaschemme eingefunden haben.
    Cramer genehmigte sich eine zweite Tasse, warf einen Blick durch das Vorderfenster und konnte keine Anzeichen von Gefahr entdecken.
    Niemand war ihm hierher gefolgt. Die schlauen Jungs suchten immer noch die Nebenstraßen ab. Er hoffte, daß ihnen die Schnüffelei den verdienten Lohn bringen würde, den Laserschuß eines zornentbrannten Bürgers. Auch in diesem Sektor schätzten die Leute ihre Ruhe. Er seufzte. Burschen, die mit ihren eigenen Hubschraubern auf die Jagd gingen, würden schon wissen, wie man mit Schwierigkeiten fertig wurde.
    Als nächstes machte er Station in einem öffentlichen Bad.
    Er schloß sein winziges Waffenlager in einem Fach ein, schickte seine Sachen in eine Schnellreinigung, suchte Schwimmbecken, Dusche und Dampfbad auf, brachte damit den größten Teil einer Stunde hin, ließ sich für ein paar Kupfermünzen rasieren (er konnte sich mit seinen neuen blonden Haaren keine schwarzen Bartstoppeln leisten), und kam sich dann beinahe wie ein normaler Mensch vor.
    Es war zehn Uhr morgens.
    Mit seinem Rad war niemand abgehauen. Ein paar hundert waren mit Ketten an ein schweres Geländer angeschlossen. Räder waren in diesem Sektor immer sicher gewesen. Man konnte hier nicht einfach mit der Axt kommen und auf das Geländer einschlagen.
    Cramer schloß seines auf und machte sich wieder auf den Weg. Der Himmel war bedeckt. Doch zwischen den Wolken zeigte sich zu viel Blau, als daß auf Regen zu hoffen war. Heute wenigstens, und er konnte es nur auf die mühevolle Art versuchen.
    Er umrundete die Insel zweimal. Er bahnte sich seinen Weg durch das Verkehrsgewühl. Er bemerkte nichts.
    Die Reifen rollten unter ihm. Er steuerte das Rad zwischen Kugelautos und Lastwagen hindurch. Er fuhr über Spiralen und Rampen, durch die Prachtstraßen, die finsteren Gassen. Er teilte das Gelände in kleine Streifen auf und schenkte jedem seine Aufmerksamkeit.
    Am frühen Nachmittag war die Wirkung des Schwimm- und Dampfbades verflogen. Seit seinem Ausbruch waren seine Stimmungen hin und her geschwankt. Einen Augenblick schoß er wie eine Rakete in die Höhe, im nächsten stürzte er in Abgründe. Und jetzt fühlte er sich in der Nähe des Tiefpunkts. Er hatte für eine Weile genug.
    Er befand sich im Sektor der Bundesregierung. Er hielt an einem Geländer an, kettete sein Rad fest und suchte einen Fernsprecher.
    Er angelte sich Karl Grusner. Der leitende Angestellte des Lagerhauses machte ein langes Gesicht.
    »Es ist, wie Sie es vorhersagten«, meinte er. »Barny und Scott tauchten heute morgen auf, als sei nichts geschehen.«
    »Eine Niete, was?«
    »So kann man das Ganze nennen.«
    »Ist den anderen von Ihren Jungs was eingefallen?«
    »Überhaupt nichts.«
    Cramer verabschiedete sich. Als nächstes versuchte er die Burg zu erreichen. Er wollte wissen, was während der Razzia geschehen war, zu welchem Vorgehen sich das Komitee entschlossen hatte, ob man ihm die Stange hielt oder nicht. Die Burg stand jedoch nicht im Telefonbuch, und die Auskunft meinte, der Busch sei dem Netz nicht angeschlossen.
    Er sah keine Möglichkeit, Verbindung mit Carol aufzunehmen. Er hoffte, daß die morgendlichen Besucher nicht zu rauh mit ihr umgesprungen waren. Er mußte den Abend abwarten.
    Blieb nur Klausners Laboratorium übrig. Vielleicht war man dort mit einem Richtgerät vorangekommen. Wahrscheinlich war es noch zu früh dafür. Er könnte sie auffordern, die Maschine wieder anzustellen, um zu sehen, ob sich Gains in der Nähe aufhielt.
    Klausner war nicht in seinem Büro, und sein Partner Tellfax war ebenfalls nicht im Haus. Cramer sagte, er würde es später noch einmal versuchen.
    Das war’s dann wohl,

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