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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Stimmung gewesen, hatte aber auch sehr mitgenommen und geschwächt geklungen. Sie hatte sich Sorgen um Harvey gemacht, obwohl der bei Julia Racine offenbar in guten Händen war. Gwen behauptete zwar, sie habe die Operation bestens überstanden, aber Maggie wollte sich selbst überzeugen und deshalb am nächsten Morgen zurück nach Washington fliegen – trotz der Tatsache, dass sich hier noch nicht alle Puzzleteile so zusammenfügten, wie sie es gern gesehen hätte.
    Als sie sich mit einer schnellen Bewegung umwandte, um die Abflughalle zu verlassen, wäre sie beinahe frontal mit Schwester Kate Rosetti zusammengeprallt.
    „Maggie! Hallo! Geht’s nach Hause?“
    „Morgen erst. Und Sie? Wohin geht die Reise diesmal?“ Um ein Haar hätte Maggie sie nicht erkannt. Die Nonne hatte Jeans an, ein giftgrünes T-Shirts mit dem Aufdruck „Pensacola Seafood Festival“ und dazu Tennisschuhe. An einem Schulterriemen trug sie eine Reisetasche, die aussah wie ein Seesack, und ihr kurzes Haar lag flach am Kopf an, als habe ihr nach dem Duschen die Zeit zum Stylen gefehlt.
    „Ich halte einen Vortrag in Chicago.“
    „Ach, richtig. Erwähnten Sie ja beim Essen.“
    „Einer noch, dann ist Schluss damit.“
    „Wird Ihnen das nicht fehlen?“ fragte Maggie.
    „Nein“, sagte sie, legte sich die Hand aufs Herz wie ein Pfadfinder, der eine gute Tat gelobt, und strahlte Maggie an. „Der Letzte! Bei der Ehre meines Großvaters!“
    „Bei der vielen Reiserei haben Sie zumindest gelernt, mit möglichst wenig Gepäck auszukommen.“
    „Von wegen! Alles schon eingecheckt, inklusive meiner Präsentationsobjekte. Ich will nicht riskieren, dass ich bei der Kontrolle alle möglichen Fragen beantworten und erklären muss, was ich mit mittelalterlichen Dolchen in Chicago will.“
    Die beiden Frauen lachten, doch dann hielt Schwester Kate inne, um der Lautsprecherdurchsage zuzuhören. „Reisende für United Airlines-Flug 1270 nach Denver werden zum Ausgang 29 gebeten. Reisende für United Airlines-Flug 1690 nach Chicago – bitte zum Ausgang 14.“
    „Das ist meiner. Dann will ich mal. Es war mir wirklich ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Maggie.“
    „Ganz meinerseits. Nun weiß ich mehr über Dolche, als ich je wissen wollte.“
    Schwester Kate drückte Maggie mit ihrem freien Arm an sich. „Passen Sie gut auf sich auf.“
    „Sie auch!“
    Maggie sah ihr nach, wie sie zur Sicherheitsschleuse ging, wo die Schlange inzwischen nicht mehr ganz so lang war. Hinter der Kontrolle drehte sie sich noch einmal um und winkte Maggie zu, dann machte sie sich auf den Weg zum Flugsteig. Maggie sah, wie sie eine Baseballcap aus ihrer Tasche zog und aufsetzte. Sie musste lächeln. In ihren Jeans, dem T-Shirt und der Kappe sah Schwester Kate jetzt eher aus wie einer ihrer Schüler.
    Und mit einem Male durchzuckte es Maggie wie ein Schlag. Auf einmal fügte sich alles zusammen. Die Dolche und die vielen Reisen, warum bloß war sie nicht vorher schon darauf gekommen? Dabei hatte Schwester Kate ihr doch selbst erzählt, sie sei an dem Wochenende, an dem Vater Kincaid in Columbia umgebracht worden war, in St. Louis gewesen, gar nicht so weit von Columbia entfernt. Und was hätte sie schon davon abhalten sollen, Monsignore O’Sullivan hier am Flughafen Omaha in der Herrentoilette zu erstechen, dann in der Damentoilette nebenan zu verschwinden, sich zu waschen, umzuziehen und den Dolch – die Mordwaffe – in ihrem Gepäck verschwinden zu lassen, das ganz normal eingecheckt wurde? Wer konnte besser den Anwalt missbrauchter Jungen spielen als eine Nonne, die möglicherweise den Missbrauch sogar selbst mitbekam? Vielleicht hatte sie Monsignore O’Sullivan sogar mit einem der Jungen in der Schule überrascht!
    Jetzt fiel ihr auch wieder ein, was Schwester Kate über sich erzählt hatte, wie sie selbst missbraucht worden war. Es war jemand gewesen, dem ihre Eltern vertrauten – nein, den sie sogar verehrt hatten. Und der einmal im Monat am Sonntag zum Abendessen kam. War das womöglich ein Priester gewesen? Und das T-Shirt! Schwester Kate stammte doch aus Pensacola in Florida! Konnte es sein, dass sie die Elfjährige war, an der Vater Rudy sich vergangen hatte? Hatte sein Name deshalb nicht auf der Liste gestanden? Auf einmal erschien alles einen Sinn zu ergeben.
    Was aber war dann mit James Campion? Pakula vertrat die Auffassung, dass auch die anderen Priestermorde auf dessen Konto gingen. Maggie hingegen war nie davon überzeugt gewesen, dass er der

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