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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Dennoch behandelte sie ihn noch immer so, als wäre er zehn oder elf und nicht bereits fünfzehn. Mit den Freunden Basketball spielen gehen? Mit welchen denn? Hatte sie etwa nicht gecheckt, dass er keine Freunde hatte, jedenfalls keine außerhalb seiner Computerwelt? Aber irgendwie wollte sie nicht von dieser fixen Idee lassen, aus ihm würde mal so ein Supersportier wie sein Vater. Zuweilen fragte er sich, ob seine Eltern ihn wohl deshalb auf seinen Namen getauft hatten. Weil sie glaubten, dann würden sich auch dessen sportliche Talente auf den Sohn zu übertragen. Pah!
    „Später vielleicht“, rief er in der Hoffnung, dass sie sich mit dieser Antwort zufrieden geben würde. Es lag ihm nichts daran, dass sie sich seinetwegen sorgte, und er bemühte sich stets, sie in dem Glauben zu wiegen, es sei alles in bester Ordnung. Erführe sie die Wahrheit, würde sie ihm die Hölle heiß machen. Und er wusste jetzt schon, dass er mit Problemen viel besser klarkam als sie.
    „Na schön, dann also später. Aber vergiss es nicht, ich möchte nicht, dass du dich den ganzen Tag über in deinem Zimmer verkriechst.“
    „Versprochen!“ rief er zurück.
    Er wusste, dass sie noch einen Moment still draußen vor der Tür stehen blieb. Das tat sie immer. Früher hatte er sich oft gewünscht, sie würde sich nicht so leicht abwimmeln lassen, doch darauf hatte er vergeblich gehofft.
    Dann hörte er die sich leise entfernenden Schritte. Er wartete ab, bis er das verräterische Ächzen der neunten Treppenstufe vernahm, wischte sich die blutverschmierten Fingerspitzen an seiner Jeans ab und klappte den Deckel des Laptops wieder auf.
    In der oberen linken Ecke seines Bildschirms wartete eine neue Nachricht. Gibson begann zu zittern. Er wollte den Text markieren und löschen, doch seine Finger waren auf einmal eisig und stocksteif. Also blieb er einfach sitzen, den Blick starr auf die roten Lettern gerichtet.
    ICH WEISS, DASS DU DA BIST, GIBSON. UND ICH HABE DICH GESEHEN.
    Gibson ballte die Hände, um das Zittern zu unterdrücken. Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte krampfhaft, einen Gedanken zu fassen. Schließlich holte er tief Luft und hämmerte auf die Tasten ein.
    WER BIST DU?
    Er klickte auf „senden“. Dann wartete er.
    Die Zeit kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Vielleicht war der Absender ja inzwischen gar nicht mehr online? Es konnte ja sein, dass er gar nicht mit einer sofortigen Antwort rechnete. Möglicherweise wollte er sich auch einfach nicht zu erken ...
    ICH BIN DER SPIELLEITER. DU HAST GEGEN DIE SPIELREGELN VERSTOSSEN
    Ein frostiger Schauder schoss Gibson über den Rücken. Er starrte auf die rote Zeile und wusste genau, was Sache war. Schlimmer noch – er wusste, dass er keinesfalls in Sicherheit war. Nicht mal hier zu Hause. Nicht mal in seinem eigenen Zimmer. Ab jetzt war er nirgendwo mehr sicher

14. KAPITEL
    Platte City, Nebraska
    Nick Morrelli spülte den von seiner Mutter zubereiteten Kartoffelsalat mit einem Schluck Eistee herunter. Dabei wäre ihm etwas Stärkeres als Tee weitaus lieber gewesen – kein gutes Zeichen, am helllichten Tag. Er konnte es selbst noch immer nicht ganz glauben, dass er sich tatsächlich freigenommen, seine Rolle als leitender Staatsanwalt im Drogenverfahren Carlucci einem Kollegen übertragen und sogar seine Eintrittskarten für das Spiel der Boston Red Sox weggegeben hatte. Das mit dem verpassten Baseballspiel war natürlich zu verschmerzen, aber trotzdem – das alles nur, um sich eine Woche lang bei seiner Schwester in Nebraska einzuquartieren? Alles wegen der Feier?
    „Warum versteckst du dich denn hier hinten?“
    Christine, seine ältere Schwester, schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Von wegen verstecken! Der alte Rattansessel hier in der Ecke des Gartens war eben zufällig recht bequem, auch wenn ihm ein neues Polster und etwas frische Farbe gut getan hätten.
    „Tu ich doch gar nicht. Aber irgendjemand muss j a schließlich den alten Ralphie bei Laune halten.“ Er tätschelte dem Hund den zotteligen Kopf, wobei er den Pappteller in die Luft und außer Reichweite des Vierbeiners hielt, obwohl der alte Knabe keinerlei Anstalten machte, seinen Nachmittagsschlaf auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen.
    „Ja, anscheinend fühlt er sich wohl bei dir.“ Christine ließ sich ihm gegenüber in dem anderen Sessel nieder. „Ich dachte nur, du wolltest heute ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlagen. Du weißt sckon, endlich ein verantwortungsbewusster, reifer

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