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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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schwarze Peter zu verteilen. Anscheinend lag ihm einzig daran, seine Arbeit zu tun, und zwar auf eine eher stille Art.
    Als sie im Polizeipräsidium im Zentrum Omahas eintrafen, war die Sonderermittlungsgruppe bereits versammelt. Pakula bot Maggie an, ihr einen Kaffee zu holen, doch sie lehnte dankend ab und fragte, ob es einen Getränkeautomaten in der Nähe gebe. Pakula nickte, aber anstatt ihr den Weg zu zeigen, erkundigte er sich, was sie gerne hätte. Sie sagte es ihm, ohne dass er jedoch Anstalten machte, den Konferenzraum zu verlassen. Als Maggie schon dachte, er habe ihr Getränk vergessen, kam ein uniformierter Beamter herein und baute zwei eiskalte Dosen Cola light vor ihr auf.
    Der Konferenztisch füllte den gesamten Raum aus. In einer Ecke stand ein staffeleiartiges Gestell mit einer Tafel, und an der linken Seite hing eine riesige Pinnwand, an der Fotografien der drei Mordopfer sowie Aufnahmen von den Tatorten befestigt waren sowie eine Karte des Mittleren Westens, auf der Stecknadeln mit farbigen Köpfen Omaha, Columbia und Minneapolis markierten.
    Zuerst stellte Pakula ihr die Mitglieder der Sonderkommission vor. Maggie drängte sich der Eindruck auf, als seien sie allesamt geradewegs einem Lehrvideo über ethnische Integration entsprungen. Terese Medina vom kriminaltechnischen Labor des Douglas County war Afroamerikanerin und sah aus, als gehöre sie eigentlich auf die Titelseite eines Modemagazins. Detective Carmichael war eine gedrungene, etwas füllige Asiatin. Dann war da noch der bereits angegraute Chief Donald Ramsey, der in seinen zerknitterten Khakihosen wie ein Gegenpol zu Detective Pete Kasab wirkte, der in Anzug und Krawatte neben ihm saß. Am Kopfende des Tisches thronte Martha Stofko. Sie war die Leiterin des rechtsmedizinischen Instituts von Douglas County und brachte das Kunststück fertig, trotz ihrer Kombination aus gestärktem Ärztekittel, königsblauem Kleid und Perlenkette eine gewisse Eleganz auszustrahlen.
    Terese Medina verteilte Kopien ihres Laborbefunds, zusammen mit Stofkos Obduktionsbericht. Detective Carmichael – ihren Vornamen hatte Pakula nicht erwähnt, wie Maggie jetzt erst auffiel – hatte einen imposanten Stapel Akten vor sich aufgeschichtet, der sie beinahe überragte.
    Chief Ramsey eröffnete die Sitzung, indem er Maggie für ihr Kommen dankte und das Wort dann an Pakula übergab. Ramsey sah müde aus, die Stirn wie von ständigen Sorgenfalten gefurcht. Wie er da so neben Kasab saß, wirkte der Kontrast, der Maggie zuvor schon aufgefallen war, noch frappierender. Zu seinen beigefarbenen Leinenhosen trug der Chief ein Polohemd mit dem auf die Brusttasche gesticktem Abzeichen des Omaha Police Department. Der junge Detective hingegen präsentierte sich mit gestylter Frisur, zu der er einen offenbar maßgeschneiderten Anzug mit messerscharfer Bügelfalte und eine tadellos gebundene Seidenkrawatte trug. Während Ramsey nur mit einem Becher Kaffee bewaffnet war, hatte Kasab eine Flasche Wasser, einen Müsliriegel und sein Notizbuch nebst goldenem Füllfederhalter vor sich auf dem Tisch platziert.
    „Ich habe Agent O’Dell bereits über den aktuellen Stand der Ermittlung in Kenntnis gesetzt“, begannPakula. „Gibt es inzwischen was Neues, vielleicht von der Toxikologie?“ fragte er und sah Teresa Medina an.
    „O’Sullivan hatte einen Blutalkoholspiegel von null Komma fünf Promille. Er muss sich also vor seinem Tod einige Gläschen genehmigt haben. Ausfallerscheinungen hatte er dadurch nicht. Keine Anzeichen anderer chemischer Substanzen im Blut. Die Wunde dagegen wies Spuren von Ammoniak und einem aliphathischen Petroleumdestillat auf.“
    „Und das heißt?“ fragte Pakula nach.
    „ Aliphathisches Petroleumdestillat ist eine hydrophobe Bindeflüssigkeit und entspricht der so genannten Stoddard-Lösung, die sich vor allem in Haushaltsreinigern findet. In Kombination mit dem Ammoniak ergibt sich höchstwahrscheinlich so etwas wie eine handelsübliche Metallpolitur.“
    „Also arbeitet unser blutrünstiger Mörder mit sauberem Werkzeug“, folgerte Carmichael. „Vielleicht leidet er unter einem Reinlichkeitsfimmel?“
    „Wenn die Waffe tatsächlich ein Dolch oder Brieföffner ist, wie ich vermute“, schloss sich Stofko an, „dann ist sie vielleicht ein Liebhaberstück, das er hegt und pflegt.“
    Pakula wandte sich wieder an Medina. „Sonst noch was?“
    „Die Hundehaare auf dem Hemd stammen von einem Pekinesen.“
    „Ich werd verrückt!“ rief Pakula

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