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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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auskunftsfreudig.“
    „Tratsch“, meinte Pakula und wirkte offensichtlich nicht sonderlich begeistert. „Juristisch nicht verwertbares Gerede.“
    „Richtig“, entgegnete Carmichael, als hätte sie mit Pakulas Reaktion gerechnet. „Will trotzdem jemand hören, was sie zu erzählen hatte?“
    Erwartungsvoll sah sie Chief Ramsey an. Der nickte bloß und wartete, was Carmichael wohl aus dem Hut zog. Im Gegensatz zu Pakula hatte er offenbar kein Problem mit Klatsch.
    „Diese Barbara erzählte, Vater Kincaid habe ,ein kleines Problem im Umgang mit vorpubertären Knaben’ gehabt, wie sie sich ausdrückte.“
    „Ergo wurde er versetzt“, folgerte Maggie. „Hat denn die Polizei in Chicago irgendwas in der Richtung in den Unterlagen?“ Sie fragte, obwohl sie die Antwort bereits zu kennen glaubte, denn im Zuge ihrer Nachforschungen hatte sie festgestellt, dass die meisten Vorfälle bislang außergerichtlich beigelegt worden waren.
    „Fehlanzeige“, erwiderte die Polizistin. „Absolut gar nichts. Die Frau am Telefon ließ jedoch durchblicken, dass die Sache in Chicago nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen sei. Es habe etliche Anschuldigungen gegeben. Und Sie sehen das durchaus richtig, O’Dell. Jedes Mal ist Vater Kincaid anschließend kurzerhand versetzt worden, insgesamt in fünf verschiedene Gemeinden. Beim letzten Mal drohten Eltern mit Anzeige, aber der Erzbischof hat das mit dem Versprechen abgebogen, Kincaid würde in ärztliche Behandlung geschickt.“ Sie machte eine Pause und sah in die Runde. „Vor sechs Monaten wurde er entlassen und trat eine neue Stelle an. Bei der Gemeinde ,All Saints Catholic Church’. Ich habe mich mit dem Vorsitzenden des Gemeinderats unterhalten und mit der Putzfrau vom Pfarramt – eine ziemlich ergiebige Mischung übrigens, was Tratsch angeht. Und das Verrückte ist: Kein Mensch in der Kirchengemeinde wusste, dass Vater Kincaid in therapeutischer Behandlung war.“
    „Was ist mit Daniel Ellison?“ wollte Pakula wissen. „Laut Aussage von Agent Weston legte der sein Priesteramt nieder, weil er heiraten wollte. Klingt mir nicht gerade nach einem, der sich an kleine Jungen ranmacht.“
    „Etwas Verdächtiges habe ich nicht entdeckt, aber wenn man Kincaids Fall betrachtet, könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass sich die Kirche vorzüglich darauf versteht, derartige Sauereien unter die Decke zu kehren. Ich finde, wir sollten uns noch mal diesen Vater Tony Gallagher vorknöpfen.“
    „Wozu denn das?“
    „Offenbar waren er und Ellison Kommilitonen. Im Priesterseminar ,Notre Dame’.“
    „Sieh mal einer an“, entfuhr es Pakula. „Dann gibt’s also eine Verbindung zwischen Vater Tony und den beiden? Ellison und Kincaid?“
    „Nicht nur das“, fuhr die füllige Beamtin fort, die sich offensichtlich den Clou für zuletzt aufgespart hatte. „Als unser frommer Pater in Chicago weilte, hat er eine ehrenamtliche Rechtsberatungsstelle für Missbrauchsopfer ins Leben gerufen und geleitet. Vermutlich hat er in dieser Eigenschaft einiges mitgekriegt von dem, was Vater Kincaid sich da angeblich geleistet haben soll.“
    „Das ist ja ein Hammer“, polterte Pakula los. „Na, dann nichts wie her mit dem Typen! Und am besten bringt er gleich wieder seinen Anwalt mit.“ Er ließ seinen Blick zu Chief Ramsey schweifen. „Was übrigens Anwälte und ähnliche Schmarotzer betrifft, die vom Unglück anderer Leute profitieren: Agent O’Dell ist der Ansicht, wir sollten unter Umständen die Medien einschalten, damit die das eine oder andere für uns zutage fördern.“
    Ramsey lehnte sich zurück, die Arme über der Brust verschränkt, wobei er sich nachdenklich mit einer Hand über die Bartstoppeln rieb. Er musterte Maggie mit seinen sanften, doch müden blaugrauen Augen. „Sagen Sie uns, wie Sie vorgehen wollen. Wir leiten das in die Wege.“
    „Ich finde, wir sollten sofort loslegen, noch heute“, schlug Maggie vor, indem sie sich an Pakula und Ramsey wandte. „Zunächst sollten wir uns abstimmen, welche Informationen wir nach außen dringen lassen. Vielleicht halten wir das mit Ellison vorläufig noch zurück.“
    Pakula nickte ihr beifällig zu, als wolle er sagen, seinen Segen habe sie. Dann wandte er sichden anderen Anwesenden zu. „Also gut, dann lasst uns mal die Gerüchte um Monsignore O’Sullivan sortieren, was wir streuen wollen und was nicht. Geht mir zwar mächtig gegen den Strich, aber vielleicht sollten wir diese Nervensäge vom Omaha World Herold

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