Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
„Aber wenn nicht, wird er’s sicher bald sein!“

43. KAPITEL
    Washington, D. C.
    GwenPattersonnahm mit zittrigen Händen das Glas Wasser entgegen, das Detective Julia Racine ihr reichte. Sie saß auf Denas Ledersofa, den Oberkörper vorgebeugt, als wolle sie den Kopf jeden Moment wieder zwischen die Knie stecken, obwohl ihr inzwischen nicht mehr ganz so übel war. Da der Detective neben ihr stehen blieb, nippte sie vorsichtig an dem Glas, um zu demonstrieren, dass es ihr besser ging, dass sie sich nicht mehr übergeben und ihnen den ganzen Tatort mit Erbrochenem versauen würde.
    Wer eigentlich das Waschbecken sauber gemacht hatte, wusste sie nicht so genau. Die Ermittlerin hatte ihr ein feuchtes Papierhandtuch gereicht und dann das Glas Wasser gebracht. Hätte Gwen sich jetzt daran erinnert, was Maggie ihr über die Beamtin erzählt hatte, dann hätte sie sicher gewusst, dass Racine natürlich nicht bei ihr blieb, um sich zu überzeugen, dass es ihr wieder einigermaßen gut ging. Erst als sie sah, dass Racine ungeduldig mit dem Fuß wippte, dämmerte es Gwen, dass sie natürlich wissen wollte, was hier überhaupt los war.
    „Erzählen Sie doch noch mal, weshalb Sie hergekommen sind.“
    Ohne sie anzusehen, gab Gwen ihr dieselbe Antwort wie schon zuvor, wobei sie hoffte, es würde nicht etwa auswendig gelernt klingen, sondern nur danach, als sei sie es allmählich leid, ständig alles zu wiederholen. „Sie war nicht zur Arbeit gekommen. Ich habe ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, aber sie hat nicht zurückgerufen. Es war nicht ihre Art, einfach wegzubleiben. Ich habe mir Sorgen gemacht.“ All das stimmte natürlich. Dennoch war ihr völlig schleierhaft, wie sie auch nur ansatzweise den Rest der Geschichte darstellen sollte. Wieder und wieder hatte sie das überlegt und dabei begriffen, wie haarsträubend sich das alles anhören musste.
    „Und dass Sie den Schlüssel hatten, das war reiner Zufall?“
    „Allerdings“, sagte Gwen. Es fiel ihr leichter, einfach nur auf die Fragen zu antworten, als von sich aus zu erzählen.
    „Also sind Sie rein“, fuhr die Polizistin fort. Ihre Stimme blieb ruhig, wenn auch unüberhörbar scharf, was nach Gwens Gefühl wohl eher auf Ungeduld denn auf Gereiztheit beruhte. „Sie war nicht zu Hause, also gingen Sie in die Küche und kontrollierten erst mal den Mülleimer?“
    Gwen blickte zu ihr auf und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Langsam stieg das Gefühl in ihr auf, das alles nicht mehr aushalten zu können. „Ich habe mich in der Wohnung umgesehen, und als ich in die Küche kam, da fing Harvey gleich an, mit der Pfote an der Tür unter der Spüle zu kratzen.“
    „Nehmen Sie Ihren Hund immer mit?“
    Gwen streckte den Arm aus, um Harvey zu tätscheln. Die ganze Zeit war er ihr nicht von der Seite gewichen.
    „Das ist nicht meiner. Ich passe nur auf ihn auf. Für eine Bekannte.“ Erst jetzt kam sie auf den Gedanken, dass der Umstand, dass Julia Racine ihr ein Begriff war, j a noch lange nicht bedeuten musste, dass auch Racine wusste, wer sie war. „Er gehört meiner Freundin Maggie“, ergänzte sie. „Maggie O’Dell.“
    „Maggie O’Dell? Die FBI-Agentin?“
    „Richtig. Sie ist heute Morgen nach Nebraska geflogen. Sie lässt Harvey öfters bei mir, wenn sie verreist.“
    Racine musterte den Hund, den sie bisher kaum beachtet hatte. Gwen konnte sehen, wie ihre Haltung sich etwas entspannte, als sie in die Hocke ging, um Harvey hinter den Ohren zu kraulen.
    „Weiß ich auch nicht, wieso ich dich nicht erkannt habe“, sagte sie in einem Tonfall, der Gwen überrascht aufsehen ließ. Auf einmal klang ihre Stimme irgendwie sanft und liebevoll. „Wir haben doch gestern erst gute acht Stunden zusammen in meinem Wagen gesessen. Da hätte ich dich doch eigentlich wiedererkennen müssen, alter Junge!“
    Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie sich um, als müsse sie sich vergewissern, dass niemand Zeuge dieses Zwiegesprächs geworden war.
    „Das Opfer hatte keine Mitbewohnerin“, stellte sie fest, und war nun wieder ganz die sachliche, nüchterne Polizistin. „Hat sie mal einen Freund erwähnt?“
    „Ja. Sie habe einen neuen, hat sie mir gesagt.“
    „Hat Sie den Namen genannt?“
    „Nein.“
    „Wissen Sie, ob sie sich an diesem Wochenende mit ihm treffen wollte?“
    „Sie hatten was für Samstagabend geplant.“ Gwen ließ sich weiterhin Information für Information aus der Nase ziehen.
    „Wissen Sie, wie sie ihn kennen

Weitere Kostenlose Bücher