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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Himmel zum Beispiel, der diesen riesigen Eichenstumpf zerschmetterte, an dem er schon zwei Tage gearbeitet hatte, denn er wollte ihn entfernen, damit er mit Tam ein neues Feld anlegen konnte. Gewitterstürme, die Nynaeve nicht vorhergesehen hatte, als sie dem Wind lauschte. Waldbrände. Und je schlimmer die Schmerzen waren, desto schlimmer waren auch die Folgen. Niemand sonst brachte all das mit Rand in Verbindung, nicht einmal Nynaeve, und dafür war Egwene dankbar. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was das bedeuten könne.
    Das ist doch alles zu dumm, sagte sie sich. Ich muß wissen, was los ist, wenn ich ihm helfen will. Denn sie hatte ihr eigenes Geheimnis, das ihr Angst einflößte. Trotzdem versuchte sie, herauszufinden, was es zu bedeuten hatte. Nynaeve brachte ihr den Umgang mit Kräutern bei, lehrte sie, eine gute Seherin zu werden, damit sie sie eines Tages ablösen konnte. Nynaeves Heilmittel wirkten oft auf wunderbare Weise. Wunden heilten fast ohne Narbe, Kranke wurden gesund, die schon am Rande des Grabes gestanden hatten. Doch nun hatte Egwene bereits zum drittenmal jemanden geheilt, den Nynaeve aufgegeben hatte! Dreimal hatte sie sich an ein Krankenbett gesetzt, um in der letzten Stunde des Todkranken seine Hand zu halten, und dreimal war diese Person geheilt aufgestanden. Nynaeve hatte sie eingehend verhört, was sie angestellt habe, welche Kräuter sie benützt habe und in welcher Zusammenstellung. Bisher hatte sie nicht den Mut aufgebracht, ihr zu gestehen, daß sie gar nichts getan hatte. Ich muß doch aber etwas getan haben. Beim erstenmal kann es Zufall gewesen sein, aber
    dreimal hintereinander... Ich muß es herausfinden. Ich muß das lernen. Das ließ ihren Kopf klingen, als fanden die Worte ein Echo in ihrem Schädel. Wenn ich etwas für sie tun konnte, kann ich auch meinem Mann helfen.
    »Laß mich mal versuchen, Rand«, sagte sie. Und als sie aufstand, sah sie durch die geöffnete Tür hindurch einen silbernen Bogen vor dem Haus, einen mit weißem Licht gefüllten Torbogen. Der Weg zurück erscheint nur einmal. Seid standhaft. Sie tat unwillkürlich zwei Schritte auf die Tür zu, bevor sie stehenblieb.
    Sie stand da, blickte auf Joiya zurück, die in ihrer Wiege fröhlich quietschte, und auf Rand, der sich den Kopf hielt und sie anschaute, als frage er sich, wohin sie wohl wolle. »Nein«, sagte sie. »Nein, das ist doch, was ich wollte. Ich will dieses Leben! Warum kann ich es nicht so haben?« Sie verstand ihre eigenen Worte nicht. Sicher, sie wollte dieses Leben führen, und das tat sie ja auch.
    »Was willst du denn, Egwene?« fragte Rand. »Wenn ich dir etwas besorgen kann, dann tue ich das doch sofort. Und wenn ich es nicht bekomme, mache ich es selbst.«
    Der Weg zurück erscheint nur einmal. Seid standhaft.
    Sie trat wieder einen Schritt auf den Ausgang zu. Der silberne Bogen lockte sie an. Etwas wartete auf der anderen Seite. Etwas, das sie mehr als alles andere auf der Welt begehrte. Etwas, das sie tun mußte.
    »Egwene, ich... «
    Hinter ihr ertönte ein dumpfer Aufschlag. Sie sah sich um und erblickte Rand, der auf den Knien lag und den Kopf in beiden Armen geborgen hatte. Der Schmerz hatte ihn noch nie derart mitgenommen. Und was kommt danach?
    »Ach, Licht«, keuchte er. »Licht! Es tut so weh! Licht, es ist schlimmer als je zuvor! Egwene?«
    Seid standhaft. Es wartete. Etwas, das sie tun mußte. Mußte. Sie trat einen weiteren Schritt vor. Es war schwer, schwieriger als alles, was sie je in ihrem Leben getan hatte. Nach draußen, auf den Torbogen zu. Hinter ihr lachte Joiya.
    »Egwene? Egwene, ich kann nicht... « Er brach unter lautem Stöhnen ab. Standhaft.
    Sie versteifte ihren Rücken und ging weiter, doch sie konnte die Tränen nicht aufhalten, die ihr über die Wangen rannen. Rands Stöhnen wurde zum gequälten Aufschrei, der Joiyas Lachen übertönte. Aus dem Augenwinkel sah Egwene, wie Tam, so schnell er nur konnte, heranstürmte. Er kann ihm nicht helfen, dachte sie und schluchzte, daß es ihren ganzen Körper durchschüttelte. Er kann gar nichts tun. Aber ich könnte. Ich könnte. Sie trat in das Licht und wurde von ihm aufgenommen.
    Zitternd und schluchzend trat Egwene aus dem Bogen heraus, dem gleichen, durch den sie zu Anfang geschritten war, und alle ihre Erinnerungen kehrten mit einem Schlag zurück, vor dem Hintergrund von Sheriams Gesicht. Kaltes, klares Wasser wusch ihre Tränen weg, als Elaida langsam eine Silberschale über ihrem Kopf ausleerte. Ihr

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