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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Könige und Königinnen, Junge, und auch die sämtlicher Hochlords von Tear. Ich schätze, sie haben vielleicht einen der kleineren Lords vom Land erhoben, aber andererseits hätte ich davon gehört, wenn ein alter Hochlord gestorben wäre. Wenn du lieber ein paar arme Burschen aus ihrer Kabine geworfen hättest und nicht gerade den Kapitän, hätten wir jeder ein eigenes Bett, wenn auch vielleicht ein wenig eng und hart. Jetzt müssen wir uns Mallias Bett teilen. Ich hoffe, du schnarchst nicht, Junge. Ich kann Schnarchen nicht ausstehen.«
    Mat knirschte mit den Zähnen. Wie er sich erinnerte, schnarchte Thom derart, daß es klang wie die Sägearbeit einer Kompanie Schreiner. Das hatte er vergessen.
    Es war dann einer der beiden ungeschlachten Männer -entweder Sanor oder Vasa; seinen Namen nannte er nicht -, der kam und die eisenbeschlagene Geldtruhe des Kapitäns unter dem Bett hervorzog. Er sagte kein Wort, verbeugte sich nur knapp, blickte finster zu ihnen herüber, als er glaubte, sie bemerkten es nicht, und ging wieder.
    Mat fragte sich langsam, ob das Glück, das ihm die ganze Nacht über hold gewesen war, ihn nun verlassen habe. Er mußte Thoms Schnarchen ertragen, und um die Wahrheit zu sagen, es war vielleicht doch nicht die allerbeste Wahl gewesen, ausgerechnet auf dieses Schiff zu springen und ein Dokument vorzuzeigen, das von der Amyrlin unterschrieben und mit der Flamme von Tar Valon gesiegelt war. Ohne weiteres Nachdenken zog er einen der zylindrischen Würfelbecher heraus, öffnete die Deckelklappe und kippte den Becher über dem Tisch aus.
    Es waren Punktwürfel, und fünf einzelne Punkte blickten ihn nun an. Bei einigen Spielen nannte man das die Augen des Dunklen Königs. In denen verlor man mit dieser Konstellation, während man bei anderen Spielen damit gewann. Aber welches Spiel spiele ich eigentlich? Er hob die Würfel auf, schüttelte den Becher wieder und ließ sie erneut rollen. Wieder fünf einzelne Punkte. Ein weiterer Wurf, und zum drittenmal blinzelten ihn die Augen des Dunklen Königs an.
    »Wenn du diese Würfel dazu benützt hast, all das Gold zu gewinnen«, sagte Thom ruhig, »dann wundert es mich nicht im geringsten, daß du mit dem ersten möglichen Schiff abhauen mußtest.« Er zog das Hemd gerade aus und hatte es halb über dem Kopf, als er das sagte. Seine Knie waren knochig, und seine Beine schienen nur aus Muskeln und Sehnen zu bestehen. Das rechte war ein wenig geschrumpft. »Junge, ein zwölfjähriges Mädchen würde mit dem Messer auf dich losgehen, wenn sie ahnte, daß du solche gezinkten Würfel im Spiel mit ihr verwendest.«
    »Es liegt nicht an den Würfeln«, knurrte Mat. »Es ist mein Glück.« Das Glück der Aes Sedai? Oder das Glück
    des Dunklen Königs? Er schob die Würfel in den Becher zurück und schloß ihn.
    »Ich glaube«, sagte Thom, der nun ins Bett kletterte, »du wirst mir wohl nicht erzählen, wo du das ganze Gold her hast, oder?«
    »Ich habe es gewonnen. Heute nacht. Mit ihren eigenen Würfeln.«
    »Oho! Und ich schätze, du wirst mir auch nichts über dieses Papier erzählen, das du überall herumzeigst? Ich habe das Siegel gesehen, Junge! Oder was das ganze Geschwätz von einem Auftrag der Weißen Burg bedeutet und wieso der Hafenmeister eine Beschreibung der Aes Sedai von dir hatte?«
    »Ich bringe einen Brief von Elayne zu Morgase, Thom.« Mat sagte das viel geduldiger, als es seiner Laune entsprach. »Nynaeve hat mir das Dokument gegeben. Ich weiß nicht, woher sie es hatte.«
    »Also, wenn du mir sonst nichts erzählst, werde ich jetzt schlafen. Blas die Lampen aus, ja?« Thom rollte sich zur Seite und zog sich ein Kissen über den Kopf.
    Auch nachdem Mat sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte und unter die Decken gekrochen war -die Lampen hatte er zuvor ausgeblasen -, fand er keinen Schlaf. Dabei hatte Mallia immerhin eine gute Federmatratze zurückgelassen. In bezug auf Thoms Schnarchen hatte er recht gehabt, und das Kissen dämpfte die Geräusche nicht. Es klang, als säge Thom Holz gegen die Faser und noch dazu mit einer rostigen Säge. Außerdem konnte er nicht mit dem Grübeln aufhören. Wie hatten Nynaeve und Egwene nur dieses Dokument von der Amyrlin bekommen können? Sie mußten direkt mit ihr zu tun haben, vielleicht in irgendeine dieser Intrigen der Weißen Burg verwickelt sein, aber wenn er es recht bedachte, mußten sie wohl auch selbst vor der Amyrlin Geheimnisse haben.
    »›Bitte, Mat, bring meiner Mutter einen

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