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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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angelegt worden sind«, murmelte er. »Nur die Haine wollte ich sehen.« Er sah Perrin hilfesuchend an, doch der grinste nur.
    Mal sehen, wie dir dieser Schuh paßt. Er wußte nicht genau Bescheid, war aber sicher, daß Loial von zu Hause weggelaufen war. Er war neunzig Jahre alt, aber das war bei den Ogiern noch zu jung, um das Stedding ohne Erlaubnis der Ältesten zu verlassen - nach Draußen zu gehen, wie sie es nannten. Ogier lebten nach menschlichem Ermessen sehr lang. Loial meinte, die Ältesten wären nicht gerade erfreut, wenn sie ihn wieder in die Finger bekämen. Er schien diesen Augenblick so lange wie möglich hinausschieben zu wollen.
    Die Schienarer rührten sich und standen auf. Rand kam aus Moiraines Hütte.
    Selbst auf die Entfernung konnte Perrin ihn genau sehen: einen jungen Mann mit rötlichem Haar und grauen Augen. Er war gleich alt wie Perrin und etwa einen halben Kopf größer, wenn sie Seite an Seite standen. Aber Rand war schlanker und trotzdem auch noch breitschultrig. Aufgestickte goldene Dornen bedeckten den Ärmel seines roten Mantels, und auf der Brust seines dunklen Umhangs sah man das gleiche Wesen wie auf der Flagge: die vierbeinige Schlange mit der goldenen Mähne. Rand und er waren als Freunde miteinander aufgewachsen. Sind wir immer noch Freunde? Können wir das überhaupt sein? Jetzt noch?
    Die Schienarer verbeugten sich gemeinsam. Sie hielten die Köpfe hoch, doch die Hände lagen auf den Knien.
    »Lord Drache«, rief Uno, »wir sind bereit. Es ist uns eine Ehre, Euch zu dienen.«
    Uno, der sonst kaum einen Satz sprechen konnte, ohne dabei zu fluchen, sprach jetzt mit einem Ausdruck tiefsten Respekts. Die anderen taten es ihm gleich. »Es ist uns eine Ehre, Euch zu dienen.« Masema, der alte Schwarzseher, in dessen Augen niemals wirkliche Hingabe zu erkennen war; Ragan; alle standen sie da und erwarteten Befehle, als habe Rand nichts anderes im Sinn.
    Von oben blickte Rand einen Augenblick lang auf sie herab, drehte sich dann um und verschwand im Wald. »Er hat sich wieder mit Moiraine gestritten«, sagte Min ruhig. »Den ganzen Tag schon.«
    Perrin überraschte das nicht, aber trotzdem überlief ihn immer noch ein leichtes Erschrecken. Sich mit einer Aes Sedai zu streiten! Er erinnerte sich an all die Geschichten aus seiner Kindheit. Aes Sedai, die Throne und Länder an ihren verborgenen Fäden tanzen ließen. Aes Sedai, deren Geschenke immer einen Haken hatten, deren Preis immer geringer war, als man glauben konnte, aber letztlich viel höher, als man sich vorgestellt hatte. Aes Sedai, deren Zorn die Erde aufreißen und Blitze herabzucken lassen konnte. Er wußte inzwischen, daß einige dieser Geschichten erlogen waren. Und doch enthielten sie noch nicht einmal die halbe Wahrheit.
    »Ich sollte besser zu ihm gehen«, sagte er. »Nach solchen Streitigkeiten braucht er immer jemanden, mit dem er sprechen kann.« Und von Moiraine und Lan abgesehen waren es eben nur sie drei - Min, Loial und er -, die Rand nicht so ansahen, als stünde er über allen Königen der Welt. Und von ihnen wiederum war Perrin der einzige, der ihn schon von Kindheit an kannte.
    Er ging nach oben und blieb nur einen Moment stehen, um die geschlossene Tür von Moiraines Hütte versonnen anzublicken. Leya war jetzt dort drinnen, und natürlich auch Lan. Der Behüter war nur selten anderswo anzutreffen als an der Seite der Aes Sedai.
    Rands viel kleinere Hütte befand sich ein Stück unterhalb davon, gut zwischen den Bäumen versteckt und von den anderen abgesetzt. Er hatte zuerst versucht, bei den anderen Männern zu wohnen, aber ihre ständigen Ehrfurchtsbezeugungen trieben ihn davon. Mittlerweile blieb er meist für sich. Er zog sich für Perrins Geschmack zu sehr zurück. Aber er wußte, daß Rand im Augenblick bestimmt nicht zu seiner Hütte ging.
    Perrin eilte weiter zu der Seite der schüsselförmigen Mulde, an der sie durch eine fast senkrechte Felswand abgeschlossen wurde. Fünfzig Schritt hoch war sie und ganz glatt, bis auf ein paar Büsche, die sich hier und da an sie klammerten. Er wußte genau, wo sich in der grauen Felswand ein Riß befand, eine Öffnung, die kaum breiter war als seine Schultern. Von dort aus konnte er nur einen schmalen Streifen Spätnachmittagshimmel sehen. Es war, als betrete er einen Tunnel.
    Der Riß war eine halbe Meile lang und öffnete sich dann plötzlich zu einem kleinen Tal, weniger als eine Meile lang, die Talsohle mit Steinen und Felsblöcken bedeckt. Selbst die

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