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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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würden. Ihr könnt kein solches Geheimnis wahren, Markgraf, nicht über jemand so wichtigen wie Torgar Delzoun Hammerschlag.«
    Seine Betonung des viel sagenden zweiten Namens, eines Titels, der bei den Zwergen von Mirabar eine hohe Auszeichnung darstellte, bewirkte, dass Elastul gefährlich die Augen zusammenkniff. Elastuls zweiter Name lautete immerhin nicht Delzoun, und das war auch nicht möglich. Für die Markgrafen von Mirabar, die allesamt Menschen gewesen waren, war das Delzoun-Erbe sowohl ein Segen als auch ein Fluch. Das Delzoun-Erbe band die Zwerge an dieses Land, und dieses Land band sie an den Markgrafen. Aber das Delzoun-Erbe band sie auch an die Gemeinschaft ihres eigenen Volkes, eines Volkes, dem der Markgraf nicht angehörte. Wie kam es, dass Agrathan jedes Mal, wenn er von den möglichen Folgen der Haft des Verräters Torgar sprach, diesen zweiten Namen benutzte und betonte?
    »Sie wissen es also«, sagte Elastul. »Vielleicht ist das ganz richtig so. Sicher erkennen die meisten Zwerge von Mirabar Torgar Hammerschlag als den Verräter, der er ist, und sicher verstehen viele dieser Zwerge, zumindest die Kaufleute und Handwerker unter ihnen, welchen Schaden ein solcher Verräter uns allen zufügen könnte, wenn man ihm erlauben würde, zu unseren verhassten Feinden zu reisen.«
    »Feinde?«
    »Dann eben Rivalen«, gab der Markgraf nach. »Glaubt Ihr etwa, dass Mithril-Halle die Informationen nicht willkommen heißen würde, die dieser Verräterzwerg ihnen bieten könnte?«
    »Ich bin nicht sicher, ob Torgar König Bruenor etwas anderes als Freundschaft anbieten würde«, erwiderte Agrathan.
    »Und das allein wäre schon genug, um ihn zu hängen«, erklärte Elastul.
    Die Hämmer lachten und stimmten zu, und Agrathan wurde bleich. »Ihr denkt doch nicht daran …«
    »Nein, Ratsherr«, versicherte ihm Elastul. »Ich habe noch keinen Galgen für den Verräterzwerg aufgestellt. Und ich habe es auch nicht vor. Es ist, wie ich Euch schon sagte. Torgar Hammerschlag wird im Gefängnis bleiben, in sicherer Verwahrung, bis er erkennt, um was es hier wirklich geht, und wieder zur Vernunft kommt. Ich werde nicht den Wohlstand von Mirabar aufs Spiel setzen, nur weil es ihm an Urteilsvermögen mangelt.«
    Agrathan schien sich ein wenig zu beruhigen, aber die Wolke hing weiter über seinen (für einen Zwerg) weichen Zügen. Er strich sich über den langen weißen Bart und hielt inne, um tief nachzudenken.
    »Alles, was Ihr sagt, stimmt«, gab er schließlich zu, und sein Akzent wurde dem der Menschen wieder ähnlicher. »Ich leugne das nicht, Markgraf, aber Eure Argumentation richtet nichts gegen die Feuer aus, die direkt unter diesem Raum lodern. Die Feuer in den Herzen Eurer zwergischen Untertanen – zumindest in den vielen, die Torgar Delzoun Hammerschlag als Freund betrachtet haben.«
    »Auch sie werden sich wieder beruhigen«, erwiderte Elastul. »Ich verlasse mich darauf, dass Agrathan, ihr geliebter Ratsherr, sie alle davon überzeugen wird, dass ich nur getan habe, was nötig war.«
    Agrathan starrte Elastul lange Zeit an, und nun kündete seine Miene von schlichter Resignation. Er verstand Elastuls Gründe. Er verstand, wieso man Torgar gefangen genommen hatte. Er verstand, wieso Elastul glaubte, es sei seine, Agrathans, Aufgabe, die Zwerge zu beruhigen.
    Aber das bedeutet nicht, dass Agrathan glaubte, auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg zu haben.
    »Das geschieht ihm ganz recht«, rief ein Zwerg und schlug mit der Faust gegen die Wand. »Der Dummkopf hätte ihnen all unsere Tricks verraten. Wenn er so ein guter Freund von Mithril-Halle ist, dann hat der Markgraf gut daran getan, ihn ins Loch zu werfen und dort zu behalten!«
    »Etwas Dümmeres habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört«, rief ein anderer.
    »Wen nennst du hier dumm?«
    »Dich, du Dummkopf!«
    Der erste Zwerg stürmte vorwärts, die Fäuste erhoben. Seine Freunde versuchten nicht, ihn aufzuhalten, sondern folgten ihm in den Kampf. Sie stürzten sich auf den, der ihn beschimpft hatte, und dessen Freunde.
    Toivo Schaumbläser lehnte sich gegen die Wand, als rings um ihn herum Schlägereien ausbrachen, zum fünften Mal an diesem Tag, und diese hier sah aus, als würde sie die längste und blutigste von allen werden.
    »Torgar, du Idiot«, murmelte Toivo leise vor sich hin. »Und du, Elastul, bist noch schlimmer!«, fügte er hinzu, während er einem lebenden Wurfgeschoss auswich, das über ihn hinwegsauste, gegen die Wand

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