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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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sie zu retten.

Ein angesehener Bürger
    Es hatte nie viel gebraucht, um den Gnom nervös zu machen, aber das hier war wirklich mehr, als Nanfoodle verkraften konnte. Rasch ging er durch die Straßen von Mirabar auf die Verbindungen zur Unterstadt zu, aber er nahm nicht den direktesten Weg. Er versuchte angestrengt – zu angestrengt –, sich nichts anmerken zu lassen.
    Das war ihm bewusst, und daher zwang er sich nun, einen direkteren Weg zu nehmen. Wieso sollte er denn nicht in die Unterstadt gehen? Er war der Erste Alchemist des Markgrafen; er arbeitete häufig mit frischem Erz und besuchte die Zwerge, also wieso versuchte er nun, sein Ziel zu verheimlichen?
    Nanfoodle schüttelte den Kopf und tadelte sich für seine Nervosität, dann blieb er stehen, holte tief Luft und fing mit ruhigerem Schritt und einer gezwungen ungezwungenen Miene noch einmal von vorne an.
    Das funktionierte allerdings nur so lange, bis er wieder daran denken musste, was er vorhatte. Er hatte dem Ratsherrn Agrathan erzählt, dass Torgar gefangen genommen worden war, und er hatte angenommen, er könnte es damit auf sich beruhen lassen, denn immerhin hatte er seine Pflicht als ein Freund – und er fühlte sich wirklich als ein Freund – der Zwerge erfüllt. Aber nachdem nun einige Zeit vergangen war und offensichtlich nichts für Torgar getan wurde, hatte Nanfoodle begriffen, dass Agrathan die Sache nicht weiter als bis zum Markgrafen getragen hatte. Und was für den Gnom noch schlimmer war, die Zwerge von Mirabar glaubten immer noch, dass Torgar nach Mithril-Halle unterwegs oder vielleicht sogar schon dort eingetroffen war. Mehrere Tage lang hatte der Gnom wegen dieser Sache mit seinem Gewissen gerungen. Hatte er genug getan? War es seine Pflicht als Freund, es den Zwergen oder doch zumindest Shingles McRuff zu sagen, von dem er wusste, dass er der beste Freund von Torgar Hammerschlag war? Oder war es seine Pflicht gegenüber dem Markgrafen, seinem Arbeitgeber, der ihn überhaupt erst nach Mirabar gebracht hatte, den Mund zu halten und sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern?
    Als diese Fragen nun wieder in Nanfoodles Gedanken auftauchten, wurden die Schritte des Gnoms weniger entschlossen und begannen, einem Schlendern zu ähneln, und er verschränkte die Hände vor dem Bauch und drehte Däumchen. Er hatte die Augen nur halb offen und erforschte Herz und Seele so intensiv, dass er kaum mehr auf seine Umgebung achtete, und daher war er überrascht, als plötzlich, nachdem er in eine schmale Gasse eingebogen war, eine hoch gewachsene und beeindruckende Gestalt vor ihm stand.
    Nanfoodle blieb abrupt stehen und ließ den Blick an der wohlgeformten Gestalt emporgleiten, bis er zu den ausdrucksvollen Augen von Shoudra Sternenglanz kam.
    »Oh, hallo, Sceptrana«, grüßte der Gnom nervös. »Ein schöner Tag für einen Spaziergang, nicht wahr?«
    »Ein schöner Tag über der Erde, ja«, erwiderte Shoudra. »Bist du so sicher, dass es in der Unterstadt ebenfalls angenehm ist?«
    »Die Unterstadt? Was weiß ich denn schon über die Unterstadt? Ich war seit Zehntagen nicht mehr dort unten!«
    »Eine Situation, gegen die du zweifellos noch heute etwas unternehmen wirst.«
    »Äh, nein«, stotterte der Gnom. »Ich habe nur einen Spaziergang gemacht. Ja, ja … ich versuche, eine Formel in meinem Kopf zurechtzurücken, verstehst du, muss das Metall härten…«
    »Erspar mir die Ausflüchte«, bat ihn Shoudra. »Jetzt weiß ich zumindest, wer Agrathan etwas ins Ohr geflüstert hat.«
    »Agrathan? Sprichst du vom Ratsherrn Harthammer?«
    Nanfoodle bemerkte, wie wenig überzeugend er klang, und das machte ihn nur noch nervöser.
    »Djaffar war in jener Nacht, als Torgar Hammerschlag nach Mirabar zurückgebracht wurde, im Flur ein bisschen laut«, bemerkte Shoudra.
    »Djaffar? Laut? Nun, ich denke, das ist er immer«, bluffte Nanfoodle und hielt sich für ziemlich schlau. »In jedem Flur, würde ich annehmen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, ihn jemals in einem gesehen zu haben.«
    »Tatsächlich?«, sagte Shoudra in ironischem Ton. »Und dennoch warst du kein bisschen überrascht zu hören, dass man Torgar Hammerschlag wieder nach Mirabar zurückgeschleppt hat? Wie kommt es, dass dir das nicht neu ist?«
    »Nun, ich … nun …«
    Der kleine Gnom hob die Hände und gab sich geschlagen.
    »Du hast ihn in jener Nacht vor meiner Tür gehört.«
    »Ja.«
    »Und du hast es Agrathan erzählt.«
    Nanfoodle seufzte tief und sagte: »Sollte er es

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