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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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wieder und wieder gehalten hatte, nachdem er einen zornigen Soldaten nach dem anderen von den Gefangenen weggezogen hatte, ging der erschöpfte Ratsherr an den Rand einer Straße und ließ sich auf eine Steinbank sinken.
    »Sie haben Torgar!«, erklang eine Stimme, die er nicht ignorieren konnte.
    Er blickte auf und sah den arg mitgenommenen Shingles, der mehr als bereit zu sein schien, sich von den beiden Männern, die ihn hielten, noch einmal loszureißen und mit dem Aufruhr von vorne zu beginnen.
    »Sie haben ihn von der Straße weggezerrt und zusammengeschlagen!«
    Agrathan warf dem alten Zwerg einen wütenden Blick zu und hob gleichzeitig beschwichtigend die Hände, um Shingles zu beruhigen.
    »Und du hast es gewusst!«, brüllte Shingles. »Du hast es die ganze Zeit gewusst, und es hat dich nicht interessiert!«
    »Es hat mich sehr wohl interessiert«, entgegnete Agrathan und sprang von der Bank auf.
    »Pah! Du bist gar kein echter Zwerg, sondern nur ein zu klein geratener Mensch!«
    Während er diese Beleidigung herausbrüllte, rissen die Wachen, die Shingles hielten, den Zwerg zurück, und einer ließ ihn mit einer Hand los, um ihm ins Gesicht zu schlagen.
    Das war alles, was Shingles brauchte. Er nahm den Schlag mit breitem Grinsen entgegen, dann warf er sich herum und riss sich von dem Mann los, der ihn nur noch mit einer Hand gepackt hatte. Ohne Zögern stieß er die freie Faust fest in den Bauch des Soldaten, der ihn noch hielt, woraufhin dieser vornüberfiel und seinen Griff lockerte. Shingles drehte sich und schlug zu, um den ersten Mann abzuwehren.
    Der Soldat wich zurück und rief nach Hilfe, aber Shingles war zu schnell, trat ihm gegen das Schienbein und stieß die Stirn nach vorn, wo sie fest – zu fest – in das Suspensorium des Mannes krachte. Der Soldat sackte vornüber, fiel auf die Knie und verdrehte die Augen. Shingles fuhr herum und griff den zweiten Mann an. Aber als der auswich, ließ der Zwerg ihn gehen. Stattdessen stürmte er weiter auf sein wahres Ziel zu: den armen Ratsherrn Agrathan.
    Agrathan war nie ein Kämpfer von Shingles' Kaliber gewesen, und es mangelte ihm an praktischer Erfahrung. Noch schlimmer für Agrathan war jedoch, dass er sich nicht wirklich mit ganzem Herzen in seine Verteidigung stürzte, so wie Shingles in seinen Zorn.
    Der Ratsherr spürte die ersten Schläge, einen linken Haken, eine Rechte und einen wilden Schwinger, der ihn in die Knie gehen ließ. Er spürte Shingles' Stiefel, als der Zwerg von zwei weiteren Wachen weggerissen wurde und noch einen letzten Tritt landete. Agrathan spürte, wie ein Mensch ihn unter dem Arm packte und ihn hochzog, eine Hilfe, die der Zwerg grob zurückwies.
    Er biss die Zähne zusammen. Schwerer innerlich verwundet, als er es jemals äußerlich hätte sein können, stürmte Ratsherr Agrathan zurück zu den Fahrstühlen.
    Er wusste, er musste mit dem Markgrafen reden. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, aber er wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war, dem Mann mit aller Kraft entgegenzutreten.

Der Wind der Sterblichkeit
    »Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so sterblich gefühlt«, sagte Catti-brie zu dem flüsternden Wind.
    Hinter ihr waren die Zwerge, Regis und Wulfgar, damit beschäftigt, das Abendessen vorzubereiten und das Lager zu errichten, aber man hatte Catti-brie von ihren Pflichten entbunden, damit sie allein sein und sich über ihre Gefühle klar werden konnte.
    Und es war tatsächlich ein Tumult von Gefühlen, wie ihn Catti-brie noch nie erlebt hatte. Ihr letzter Kampf war wahrhaftig nicht das erste Mal gewesen, dass sie in Todesgefahr geschwebt hatte, und nicht das erste Mal, dass sie einem verhassten Feind gegenüber hilflos gewesen war. Einmal war sie von dem Meuchelmörder Artemis Entreri entführt worden, der sie mitgeschleppt hatte, als er Regis verfolgte, aber so hilflos sich Catti-brie in dieser Situation auch gefühlt hatte, sie hatte nie wirklich erwartet, sterben zu müssen.
    Noch nie hatte sie sich so gefühlt wie in dem Augenblick, als sie wehrlos am Boden gelegen hatte, zu Füßen der Orks, die sie eingekreist hatten. In diesem schrecklichen Moment hatte Catti-brie ihren eigenen Tod vor Augen gehabt, lebhaft und unvermeidlich.
    Sie hatte zweifellos ein erfüllteres Leben geführt als viele andere, war durchs Land gestreift und hatte zahlreiche Abenteuer erlebt, hatte dabei geholfen, gegen Drachen und Dämonen zu kämpfen, hatte mitgeholfen, Mithril-Halle für ihren Adoptivvater und

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