Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
krachte und erheblichen Schaden anrichtete, bevor es stöhnend und schimpfend auf dem Boden landete.
Es würde eine lange Nacht in der Unterstadt werden. Eine wirklich lange Nacht.
Diese Szene wiederholte sich in jeder Schänke in der Unterstadt und in den Minen, wo Bergmann gegen Bergmann stand, manchmal mit erhobenen Pickeln, als sich die Nachricht von der Gefangennahme Torgar Hammerschlags wie ein Lauffeuer unter den Zwergen von Mirabar ausbreitete.
»Gut gemacht, Elastul!«, erklang es in allen Zwergenvierteln, aber dann folgte unweigerlich aus einer anderen Ecke ein »Der Markgraf soll verdammt sein!«.
Und ebenso unweigerlich führten erhobene Stimmen zu erhobenen Fäusten.
Vor Toivos Schänke standen Shingles McRuff und eine Gruppe von Freunden einem Heer von Zwergen gegenüber, die anderer Ansicht waren als sie und die den Mann lobten, der »den Verräter aufgehalten hat, bevor er Mirabar an Mithril-Halle verraten konnte«.
»Es kommt mir so vor, als wärt ihr ein bisschen zu glücklich darüber, dass Elastul einen von uns in den Kerker gesteckt hat«, erklärte Shingles. »Haltet ihr es wirklich für eine gute Idee, wenn ein Zwerg in einem Menschengefängnis sitzt?«
»Es kommt mir ganz richtig vor, dass ein Verräter an Mirabar in einem Gefängnis von Mirabar sitzt!«, erwiderte der andere Zwerg, ein rau aussehender Bursche mit einem schwarzen Bart und so buschigen Brauen, dass sie beinahe seine Augen verdeckten. »Zumindest bis wir einen Galgen für den Hund gebaut haben!«
Das brachte ihm Applaus von den Zwergen ein, die hinter ihm standen, zorniges Brüllen von denen hinter Shingles und erheblich direkteren Widerspruch von Shingles selbst in Gestalt eines gut gezielten Faustschlags.
Der schwarzbärtige Zwerg fiel unter der Wucht des Schlags nach hinten, aber dank der Arme seiner Kameraden, die ihn packten, stürzte er nicht zu Boden, sondern kam sofort wieder auf Shingles zugerast.
Der alte Zwerg war gut darauf vorbereitet, hob die Fäuste, als wollte er den Angriff abwehren, dann sank er in letzter Sekunde auf die Knie und rammte dem schwarzbärtigen Zwerg die Schulter in die Taille. Er kam sofort wieder auf die Beine, hob seinen erbosten Gegner hoch und warf ihn auf seine Kameraden, dann sprang er direkt hinterher, mit wirbelnden Fäusten und Füßen.
Sich prügelnde Zwerge rollten überall auf der Straße herum, und die Unruhe bewirkte, dass viele Türen aufgerissen wurden. Jene Zwerge, die neugierig nach draußen geschaut hatten, verschwendeten keine Zeit, sondern machten mit, obwohl sie in Wahrheit oft keine Ahnung hatten, welcher Seite sie sich anschlossen. Der Aufruhr ging von einer Straße zur anderen, drängte sich in viele Häuser, und in mehr als einem wurde der Ofen umgekippt, und Flammen sprangen auf Möbel und Wandbehänge über.
Über all diesen Lärm hinweg erklang schon bald das Schmettern von hundert Hörnern, als die Axt von Mirabar aus der Oberstadt heranstürmte und versuchte, den Aufruhr zu ersticken, bevor er die gesamte Unterstadt erfasste.
Angesichts der Tatsache, dass sich nun auch Menschen in die Schlacht stürzten, einige von ihnen mit gezogener Waffe, wechselten viele Zwerge, die zunächst gegen Shingles und seine Gefährten gestanden hatten, die Seiten. Für die, die noch unentschieden waren, wurde die Angelegenheit in diesem Augenblick zu einer Frage der Loyalität – ihrem Blut oder ihrer Stadt gegenüber.
Beinahe die Hälfte der Zwerge kämpfte gegen die Männer der Axt, und obwohl viele Soldaten nach unten kamen, um den Aufruhr zu unterdrücken, dauerte es Stunden, um die Anhänger von Torgar unter Kontrolle zu bekommen. Und dann standen die Soldaten des Markgrafen der undankbaren Aufgabe gegenüber, mehr als hundert Gefangene abzuführen.
Hunderte mehr beobachteten sie dabei, wie sie sehr genau wussten, und das erste Anzeichen von Misshandlung würde noch größere Unruhen auslösen.
Für Agrathan, der erst spät eintraf, waren die Zerstörungen in den Straßen und die blutigen, zornigen Gesichter ein deutliches Zeichen für Gefahr, vor der er den Markgrafen gewarnt hatte. Er ging nacheinander zu jedem Kommandanten der Axt und bat um Nachsicht und weise Zurückhaltung gegenüber den Gefangenen, stets mit der grimmigen Warnung, dass nun zwar ein Deckel auf den Topf mit dem kochenden Wasser war, das Feuer darunter aber immer noch brannte.
»Wahrt den Frieden, so gut ihr könnt«, erklärte Agrathan jedem Kommandanten.
Nachdem er diese kleine Ansprache
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