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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Zuhause waren … hatte ich versagt.«
    Catti-brie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Es war, als hätte Wulfgar direkt in sie hineingesehen und würde nun ihre eigenen Worte aus ihr herausholen.
    »Aber du hast Colson und Delly gefunden«, sagte sie.
    »Ein guter Anfang«, erwiderte Wulfgar.
    Sein Lächeln war offen und ehrlich. Catti-brie erwiderte es, und dann schwiegen sie eine Weile.
    »Liebst du ihn?«, fragte Wulfgar plötzlich und unerwartet.
    Catti-brie setzte dazu an, mit einer eigenen Frage zu antworten, aber die Antwort war offensichtlich, sobald sie seine Worte bedachte.
    »Und du?«, fragte sie stattdessen.
    »Er ist mein Bruder, wie nur irgendwer mein Bruder sein kann«, antwortete Wulfgar ohne das geringste Zögern. »Wenn ein Speer auf Drizzts Brust zielte, würde ich mich ohne zu zögern vor ihn werfen, selbst wenn es mich das Leben kostete, und ich würde zufrieden sterben. Ja, ich liebe ihn, so wie ich Bruenor liebe, und Regis, so wie …«
    Er hielt inne und zuckte die Achseln.
    »So, wie ich sie ebenfalls liebe«, antwortete Catti-brie.
    »Das hatte ich nicht gemeint.« Wulfgar ließ ihr das Ausweichmanöver nicht durchgehen. »Liebst du ihn? Siehst du ihn als deinen Partner, unterwegs und zu Hause?«
    Catti-brie warf Wulfgar einen forschenden Blick zu und versuchte herauszufinden, was er vorhatte. Sie sah keine Eifersucht, keinen Zorn und kein Anzeichen irgendwelcher Hoffnungen. Was sie sah, war Wulfgar, der wahre Wulfgar, Sohn von Beornegar, ein besorgter und liebevoller Freund.
    »Ich weiß es nicht«, hörte sie sich sagen, bevor sie auch nur über die Frage nachgedacht hatte.
    Die Worte überraschten sie, hingen in der Luft und in ihren Gedanken, und sie wusste, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    »Ich habe deinen Schmerz und deine Zweifel gespürt«, erklärte Wulfgar. Seine Stimme wurde noch weicher, und er ging zu ihr, fasste sie an den Schultern und legte seine Stirn an ihre. »Wir sind alle auf jede erdenkliche Weise für dich da. Wir alle, Drizzt eingeschlossen, sind in erster Linie deine Freunde.«
    Catti-brie schloss die Augen und ließ sich in diesen tröstlichen Augenblick sinken, verlor sich in der Festigkeit von Wulfgar, in dem Wissen, dass er ihren Schmerz kannte, dass er selbst aus Tiefen wieder hervorgekommen war, die sie sich kaum vorstellen konnte. Sie fand Trost in dem Wissen, dass Wulfgar aus der Hölle zurückgekehrt war und dass er seinen Weg gefunden hatte. Auch sie würde diesen Weg finden, wohin er auch führen mochte.
    »Bruenor hat es mir erzählt«, sagte Drizzt zu Wulfgar, als er von seiner ausgedehnten Erforschung der Berge im Nordosten zurückkehrte.
    Der Drow legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter und nickte ernst.
    »Es war eine Rettung ganz ähnlich denen, wie sie Drizzt Do'Urden so oft und so perfekt vollzogen hat«, erwiderte Wulfgar und wandte sich ab.
    »Ich danke dir.«
    »Ich habe es nicht für dich getan.«
    Diese schlichte Aussage, ohne Bosheit oder Zorn vorgebracht, bewirkte, dass Drizzt die lila Augen aufriss.
    »Selbstverständlich nicht«, stimmte er zu.
    Der Dunkelelf trat einen Schritt zurück und sah Wulfgar forschend an, um einen Hinweis darauf zu finden, was der Barbar dachte.
    Wulfgar wirkte vollkommen gelassen.
    »Wenn wir einander jedes Mal danken würden, wenn einer von uns die Waffe aufhält, die ein Feind auf einen anderen gerichtet hat, dann würden wir kaum noch zu etwas anderem kommen«, erklärte Wulfgar. »Catti-brie steckte in der Patsche, und ich hatte das Glück, rechtzeitig vorbeizukommen – genauer gesagt war es ein Glück für uns alle. Habe ich mehr oder weniger getan, als Drizzt Do'Urden tun würde?«
    Der verwirrte Drizzt antwortete: »Nein.«
    »Habe ich mehr getan, als Bruenor Heldenhammer tun würde, wenn er seine Tochter in Lebensgefahr sähe?«
    »Nein.«
    »Habe ich mehr getan, als Regis getan hätte oder zumindest versucht hätte zu tun?«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Drizzt.
    »Das hoffe ich«, erwiderte Wulfgar und wandte sich wieder ab.
    Drizzt brauchte noch einen Augenblick, bis er schließlich begriff, was geschehen war. Wulfgar hatte den Dank des Drow als herablassend empfunden, als hätte er mehr getan als das, was die Gefährten ohnehin voneinander erwarteten. Dieser Gedanke hatte dem Barbaren nicht gefallen.
    »Ich nehme meinen Dank zurück«, sagte Drizzt.
    Wulfgar lachte leise.
    »Vielleicht biete ich dir als Ersatz ein >Willkommen zurück< an«, fügte Drizzt hinzu.
    Wulfgar

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