Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
krachte gegen die Mauer.
»Ich kann sie nicht mal sehen«, knurrte Bruenor, als er mit seinen drei Freunden auf der Nordmauer stand und ins Dunkel hinausspähte.
»Dort!«, rief Regis und zeigte auf einen Haufen großer Steine auf der anderen Seite der Schlucht.
Die anderen blinzelten und konnten jetzt die Umrisse von mehreren Riesen ausmachen.
Catti-brie hob sofort den Bogen, zielte und veränderte dann den Winkel, um die große Entfernung auszugleichen. Sie schoss, und ihr Pfeil zog eine blitzähnliche Linie durch den dunkler werdenden Himmel.
Sie traf keinen der Riesen, aber im Licht des Aufpralls erkannte sie zumindest, dass sie die Richtung richtig eingeschätzt hatte. Abermals hob sie den Bogen und biss gegen die Schmerzen in den Fingern und der Schulter die Zähne zusammen. Bevor sie jedoch schießen konnte, musste sie innehalten und sich an Wulfgar festhalten, denn die Mauer erbebte, weil erneut eins der Wurfgeschosse getroffen hatte.
»In Deckung!«, rief der Wachhauptmann.
Cattie-brie hob den Bogen wieder und schoss ein zweites Mal, aber dann mussten sie und ihre Freunde beiseite springen, als ein Stein in den Hof hinter ihnen fiel und ein anderer kurz vor der Mauer aufprallte und dann fest dagegenkrachte. Ein weiterer traf die Mauer direkt und verletzte mehrere Angehörige der Miliz.
»Wie viele verdammte Riesen sind das denn?«, fragte Bruenor, als er und die anderen in Deckung gingen.
»Zu viele«, antwortete Regis.
»Wir müssen eine Möglichkeit finden, uns gegen sie zu wehren«, begann der König, aber bevor er weiter darüber nachdenken konnte, teilte ihm ein Ruf von der Südmauer mit, dass er und seine Freunde andere, dringlichere Probleme hatten.
Als Bruenor, Wulfgar, Regis und Catti-brie die Südmauer erreicht hatten, wo Dagnabbit und die anderen Zwerge warteten, war der Angriff der Orks bereits in vollem Gang. Das Gelände vor ihnen war schwarz von der angreifenden Horde, und die Luft vibrierte von ihrem schrillen Kreischen. Hunderte und Aberhunderte griffen an und wurden beim ersten Pfeilhagel, der ihnen von den starken Mauern von Senkendorf entgegenflog, nicht einmal langsamer.
»Das hier wird wehtun«, stellte Bruenor fest und sah seinen Freund Dagnabbit an.
»Den Orks«, verbesserte Dagnabbit ihn mit grimmigem Nicken.
»Wir nehmen die Mitte!«, rief er den verbliebenen fünfzehn Zwergenkriegern zu. »Keiner kommt durch dieses Tor! Keiner kommt über die Mauer!«
Mit den Schreien »Mithril-Halle!« und »König Bruenor!« drängten sich Dagnabbits Krieger in den bezeichneten Bereich, auf den verwundbarsten Teil von Senkendorfs Südmauer. Wie ein einziger Mann griffen sie nach den gut ausbalancierten Wurfhämmern und duckten sich. Die Orks warfen Speere und schossen Pfeile ab. Die Zwerge blieben geduckt bis zur letzten Sekunde, dann sprangen sie auf und schleuderten die Hämmer auf die vordersten Angreifer.
Senkendorfs Bogenschützen schossen eine weitere Salve ab, und Catti-brie ließ den Herzsucher seine vernichtende Arbeit tun und eine Reihe von Blitzpfeilen durch die Ränge der Feinde zucken.
Ein gequälter Schrei von hinten sagte ihnen, dass einer der Bewohner von Senkendorf von einem Stein getroffen worden war, und die fortlaufenden Explosionen und das Beben des Bodens machten deutlich, dass die Riesen mit ihrem Angriff nicht nachgelassen hatten.
Dagnabbits Zwerge ließen erneut ihre Wurfhämmer fliegen, bevor sie von der Mauer in den Hof sprangen, um die Verteidiger des Tors zu unterstützen. König Bruenor schloss sich ihnen an. Die Bogenschützen und Catti-brie schossen weiter auf die Orks, während es langsam immer dunkler wurde.
Seile mit Greifhaken kamen über die Mauern geflogen und verhakten sich. Die Orks kümmerten sich nicht um den tödlichen Pfeilregen, sprangen an die Seile und begannen, nach oben zu klettern, während andere sich unten gegen das Tor warfen und die schiere Wucht ihres Angriffs die schweren Verschlussbalken verbog.
»Ich wünschte, Drizzt wäre hier!«, rief der verängstigte Regis.
»Ist er aber nicht!«, entgegnete Wulfgar, und die beiden wechselten einen Blick.
Mit entschlossenem Knurren nickte Wulfgar dem Halbling zu, ihm zu folgen, und dann eilten sie über den Wehrgang. Der riesige Barbar griff nach Greifhaken und Seilen und setzte seine gewaltige Kraft ein, um sie von der Mauer loszureißen, selbst wenn die Seile schon von dem Gewicht der kletternden Orks gespannt waren.
An einer Stelle kletterte ein Ork auf die Mauerkrone, gerade
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