Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
schon bald tot sein würden.
    Ein Stein streifte den Felsen über ihm, prallte ab und überschüttete Drizzt mit Steinsplittern.
    Er zog den Kopf gegen diesen schmerzhaften Regen ein und machte sich wieder daran, sich den Gürtel fest um seinen verstauchten Knöchel zu ziehen. Nachdem er das erledigt hatte, stand er vorsichtig auf und verlagerte das Gewicht auf den verletzten Fuß. Er nickte grimmig, als er feststellte, dass der Knöchel es aushielt.
    Aber wo sollte er hin?
    Die fünf Riesen hatten ihn die ganze Nacht hindurch verfolgt. Er hatte jeden Trick anwenden müssen, den er kannte – seine eigenen Spuren zurückverfolgen und strategische Kugeln aus Dunkelheit platzieren, auf einen Baum klettern und über die Äste zu einem anderen und wieder einem anderen balancieren, auf der anderen Seite herunterspringen und in eine vollkommen andere Richtung rennen –, und immer noch jagten ihn die Riesen.
    Ihm kam der Gedanke, dass sie vielleicht von jemandem angeleitet wurden. Wenn er an seinen Empfang im ersten Riesenlager dachte, wo sie ihn für den Verbündeten irgendwelcher ihnen bekannten Drow gehalten hatten, konnte er sich denken, wer – oder zumindest was – dieser jemand sein mochte.
    Als sich die Morgendämmerung am Horizont zeigte und er immer noch verfolgt wurde, wurde ihm klar, dass sein größter Vorteil schnell dahinschwand. Er wusste auch, dass er seine Begleiterin wegschicken musste, damit sie sich ausruhen konnte.
    »Guen«, rief er leise.
    Einen Augenblick später sprang der große Panther über den schmalen Spalt oberhalb von Drizzt und ließ sich auf einem Felsen in Schulterhöhe ein paar Fuß entfernt nieder.
    »Ruh dich gut und schnell aus«, bat Drizzt den Panther. »Ich werde dich wieder brauchen, und ich fürchte, das wird schon bald der Fall sein.«
    Das leise Knurren der Katze verwehte im Wind, als Guenhwyvar sich scheinbar in grauen Nebel verwandelte und dann überhaupt nicht mehr zu sehen war.
    Laute Stimmen nicht allzu weit hinter Drizzt sagten ihm, dass er sich lieber wieder auf den Weg machen sollte. Er fand gewissen Trost in der Tatsache, dass es ihm gelungen war, so viele Riesen von dem Kampf um Senkendorf wegzulocken, und tatsächlich hatte er sie weit nach Nordwesten geführt, auf raueres und höheres Gelände. Hin und wieder war der Drow auf eine Anhöhe gekommen, die ihm einen Blick auf die weit entfernte Siedlung bot, und jedes Mal konnte er sich nur an die Hoffnung klammern, dass es seinen Freunden gut ging, dass sie standgehalten hatten oder vielleicht sogar einen Weg gefunden hatten, zu entkommen und nach Süden zu fliehen.
    Ein Stein krachte in den schmalen Spalt, dann war das Brüllen der Riesen zu hören, und Drizzt hatte keine Zeit mehr, weiter nachzudenken. Er schoss so schnell davon, wie sein verrenkter Knöchel es zuließ, und bewegte sich auf besonders steilen Abhängen sogar auf allen vieren.
    Aber er wurde müde, und er wusste, dass Riesen ein größeres Durchhaltevermögen hatten als die kleinwüchsigen Völker. Er konnte die Jagd nicht viel länger aufrechterhalten, wenn sie ihm so störrisch folgten.
    All seine Fähigkeiten als Krieger würden ihm gegen eine Hand voll Frostriesen nicht viel nützen.
    Er brauchte eine andere Lösung, eine andere Fluchtroute, und er fand sie in Gestalt einer dunklen Öffnung in einem Haufen von Felsblöcken, die vor einer Steilwand aufgetürmt waren. Zuerst hielt er die Höhle darin für nichts weiter als einen geschützten dunklen Bereich, der durch die Steine gebildet wurde, aber dann sah er an der Rückseite der Nische eine tiefere Öffnung, einen Spalt im Boden, der kaum breit genug war, um hindurchzuschlüpfen. Er legte sich auf den Bauch, spähte in die Öffnung und schnupperte. Seine Unterreich-Sinne sagten ihm, dass das hier kein kleines Loch im Boden war, sondern etwas Größeres und Tieferes.
    Drizzt kroch wieder hinaus und sah sich um. Wollte er die Jagd hier und jetzt beenden? Konnten seine Freunde es sich leisten, dass er die Riesen von der Verfolgungsjagd entließ? Sie würden sich dann sicher wieder zur Schlucht begeben, um weiter Steine zu werfen.
    Aber hatte er noch eine Wahl? Diese Jagd würde auf jeden Fall bald zu Ende gehen, das wusste er.
    Widerstrebend ließ sich der Drow in die Höhle gleiten und kroch ein bisschen tiefer ins Dunkel, dann blieb er sitzen, lauschte und wartete, bis sich seine Augen dem veränderten Licht angepasst hatten.
    Innerhalb von Minuten hörte er die Riesen, die draußen nach ihm

Weitere Kostenlose Bücher